Thailand, Australien, und..wer weiss wo noch in Asien?
Auf nach Ko Lanta 25.01. - 26.01.2008: Ko Lanta Yai
Ko Lanta liegt, wie auch Tonsai Beach, in der Provinz Krabi im muslimischen Sueden von Thailand. Mehrmals am Tag hoert man den Muezzin zum Gebet rufen, viele Frauen tragen hier das Kopftuch und hin und wieder sieht man auch ganz verschleierte Frauen.
Die Insel Ko Lanta wirkt eher ruhig, in den Bars und Restaurants am Strand duselt Reggeamusik oder Oldies. Man spuert ueberall noch den Flair einer verloren gegangenen Hippiekultur. Es faellt auf dass hier relativ viele Bars oder Resorts von Auslaendern, mehrheitlich Englaendern gefuehrt werden. Doch trotz der Ruhe und relaxten Athmosphaere kann auch Ko Lanta sich nicht mehr dem Boomenden Tourismus entziehen. Ueberall entlang der thailaendischen Kueste entstehen teure Bungalow- und Ferienanlagen und das Lowbudgetangebot fuer Backpackers wird immer weiter zurueckgedraengt.
Der Norden und die Mitte der Insel sind zum groessten Teil landwirtschaftliches Gebiet. Die drei Hauptkomponenten der hiesigen Landwirtschaft sind Kautschuk-, Cashewnuss- und Fruchtplantagen und an der Kueste natuerlich Fischerei. Der Ostkueste Ko Lanta Yais entlang findet man kaum Tourismus, es ist eher ruhig und die Kuestenstrasse ist einen Ausflug mit dem Roller wert. Eine Attraktion dabei ist Ban Si Raya (Old Town), ein kleines Fischerdorf mit Fruechtelaeden, einer Haengemattenweberei und einer ganz reizenden Athmosphaere. Je weiter man in den Sueden der Insel kommt desto verwaister wirkt die Landschaft und hin und wieder kommt man in ein kleines Fischerdorf, wo niemand Englisch kann. Die ganzen schoenen Straende sind an der Westkueste der Insel wo man sehr schoene Sonnenuntergaenge bewundern kann, die noerdlich gelegenen sind verhaeltnismaessig sehr touristisch, doch je weiter man in den Sueden kommt desto ruhiger wird es. Der Sueden der Insel besteht hauptsaechlich aus Urwald. Es hat auch keine Strassen die irgendwo hinfuehren, bis auf die Kuestenstrasse die der Westseite der Insel entlang verlaeuft und sich dann irgendwo verliert. Folgt man dieser Strasse bis ans Ende kommt man zu wunderschoenen kleinen weissen Straenden an die sich taeglich vielleicht 10 Personen verirren.
Im Inselinneren sieht man wie schon beschrieben ueberall Landwirtschaft, doch es gibt dort auch zwei Hoehlen die einen Ausflug wert sind. Tiger Cave und die Kao Mai Kaeo Cave. Zu letzterer werden Fuehrungen angeboten fuer 200 BHT, eine halbe Stunde im Dschungel den Berg hoch (schweisstreibend), ca. eine Stunde in der Hoehle und nun ja, halt eine halbe Stunde zurueck. Es lohnt sich. Spinnen ueberall von denen man nur die Augen glitzern sieht, Tropfsteingebilde, ein suesser kleiner unterirdischer See welchen man durch eine Strickleiter erreicht im Fall man ein Bad nehmen moechte und eine Wand voller Fledermaeuse die nach dem zehnten Foto mit Blitz langsam aufwachen.
Der Tsunami war, im Vergleich zu anderen Regionen, relativ gnaedig mit Ko Lanta. Obwohl er ueber die gesamte Westkueste gefegt ist hat er nur im Norden der Insel etwas Schaden angerichtet und ein paar Fischerdoerfer an der Ostkueste beschaedigt. Man sieht praktisch nichts mehr von den Schaeden.
Direkt betroffen wurde hingegen der Stamm der Mokem, ein Stamm von Meeresnomaden der aus ca. 70 Familien besteht. Vor dem Tsunami zogen die Mokem auf den Meeren herum, oder wurden temporaer dort sesshaft wo sie ein ausreichendes Angebot an Suesswasser und Fischreichtum vorfanden.
Der Tsunami setzte ihrem Zigeunerleben ein Ende indem er all ihr Hab und Gut, sprich Haeuser und vor allem ihre Schiffe zerstoerte und sie so zwang sesshaft zu werden. Abgesehen vom Tsunami machte ihnen auch die zunehmende touristische Erschliessung der thailaendischen Kueste zu schaffen.
Die Umwandlung des Lebensstils eines ganzen Stammes geht immer nur sehr langsam voran und ist oft mit Schwierigkeiten verbunden. So konten die Mokem sich nur mit Mofas fotbewegen oder ihren Fang auf den Markt bringen, da der technologische Fortschritt es ihnen anfaenglich unmoeglich machte die Autopruefung zu machen. Und dabei sind Autos sprich Pickups vor allem auf dem Land geradezu eine Notwendigkeit zum Transport von Guetern jeglicher Art, zum besseren vorankommen auf unwirtlichem Gelaende usw.
Grund dafuer war Analphabetismus und die Tatsache dasss die schriftliche Autopruefung in Thailand nun mit Computer gemacht wird, und 90% der Mokem noch nie in ihrem Leben eine Tastatur benutzt hatten. So wurde denn ein Hilfsprojekt gestarted in dem ihnen das Bestehen durch muendliche Befragung und Erklaerung der Strassenschilder ermoeglicht wurde. Das Projekt das hier startete war ein voller Erfolg und dient nun als Vorbild fuer aehnliche Situationen ueberall in Thailand.
Und so laufen viele solche Projekte zur Unterstuetzung von Tsunamiopfern. Ko Lanta hat ein eigenes Zentrum das sich mit solchen Projekten in der Region befasst.
(Quelle: Jan. 2008 Lanta Chronicle, S. 5)
Aufbruch: | 02.01.2008 |
Dauer: | 29 Monate |
Heimkehr: | Juni 2010 |
Australien