Chile - Bolivien - Argentinien
Torres del Paine Nationalpark
Tag 4:
Heute machen wir uns sehr früh mit unserem dreizylindrigen Dahaitsu Cuore Mietwagen auf den Weg zum weltberühmten Nationalpark Torres del Paine. 1959 eingerichtet, 1978 von der UNESCO zum Biosphäre Weltreservat erklärt, zeichnet sich der Park durch leichte Zugänglichkeit aus, um die traumhafte Kombination aus spektakulären Bergmassiven und smaragdgrüne Seen, in die Gletscher "kalben", hautnah zu erleben.
Torres del Paine Nationalpark
Allein schon die Anfahrt ist ein Erlebnis der besonderen Art. Schotterpisten schütteln uns kräftig durch und es dauert eine gewisse Zeit, in der wir von LKW´s überholt werden, bis wir uns trauen, unser kleines Auto auf bis zu 90 km/h zu beschleunigen. Die weitläufigen Landschaften zeichnen sich durch rötliche und gelbliche Farbtöne aus. Die ersten Blicke auf die noch weit entfernt liegenden Berge sind viel versprechend. Wir sehen Guanacos (zur Familie der Kamele gehörend) und auch Füchse. Gegen Mittag erreichen wir den Park, machen zunächst Station am Lago Pehoe, speisen zu Mittag in der "Hosteria Pehoe", von wo wir einen wundervollen Blick auf das Torres Massiv und den türkisfarbenen See gleichen Namens haben.
Lago Pehoe
Anschliessend brechen wir auf zu unserer Trekkingtour zur Laguna Verde. Einem steilen Anstieg in praller Sonne folgt ein eher leichterer Spaziergang durch Wälder und Wiesen, bis wir nach einigen Stunden unsere wunderschöne Herberge (Estancia Lazo) erreichen, von der aus wiederum ein herrlicher Blick auf das Massiv die Belohnung für unsere Mühen war.
Tag 5:
Am nächsten Morgen wandern wir bei durchwachsenem Wetter und böigem Wind denselben Weg zu unserem Auto zurück. Wir fahren im Park weiter in Richtung Lago Grey.
Lago Grey
Zunächst sehen wir rechts und links nur hohes Pampasgras, das sich im Wind bewegt. Urplötzlich tauchen quasi zwischen dem Gras blau leuchtende Eisschollen mit bizarren Formen auf. Wir nähern uns dem See; rechtzeitig kommt auch die Sonne wieder hervor.
Nach kurzem Lunch machen wir uns auf den Weg zum Mirador, von dem aus wir einen schönen Blick über den See in Richtung Gletscher haben. Unzählige Eisschollen treiben auf uns zu. Einheimische kommen uns mit einer Flasche Whiskey (Glen Grant) entgegen und bieten uns einen Drink mit zugehörigem Gletschereis an. Da auch der Whiskey meinen Magen-/Darmprobleme keine wirkliche Besserung brachte, mussten wir auf weitere Wanderungen zur Gletscherzunge verzichten.
Lago Grey
Am Parkzentrum lesen wir einen kalifornischen Trekker auf, der nach seiner mehrtägigen Tour ebenfalls in Richtung Hotel Las Torres unterwegs war, von dem man einen besonders schönen Blick auf die drei berühmten Granitnadeln des Paine-Massivs hat.
Unterwegs stoppen wir noch am Wasserfall "Gran Salto", bevor wir auf die sehr unwegsame Strecke zum Hotel einbiegen. Da unser Benzin knapp zu werden scheint und wir um die Funktionsfähigkeit unseres fahrbaren Untersatzes fürchteten, beschliessen wir, doch umzukehren, aber nicht bevor wir den traumhaften Blick auf die Berge ausreichend genossen haben. Unser Trekker läuft die restliche Strecke weiter. Das Benzin reicht aber doch noch, um zurück nach Puerto Natales zu kommen, denn Tankstellen sind äusserst rar gesät.
Tag 6: Puerto Natales
Puerto Natales ist durch ein Gewirr von Fjorden und Sunden mit dem 200 km weit entfernten Meer verbunden. Im kleinen Hafen der Stadt liegen zahlreiche rote Fischerboote vor Anker. Auch die angeblich schönste Schiffsreise der Welt (nach Puerto Montt) beginnt respektive endet hier. 3 Tage dauert die 1.460 km lange Reise auf der "Puerto Eden" durch die archaische Landschaft von Magellanes (benannt nach dem portugiesischen Weltumsegler Ferdinand Magellan). Unsere Zeit reicht hierfür leider nicht aus. Übrigens hat eben dieser Magellan nach der unförmigen Fussbekleidung der einheimischen Indianer den Landstrich "patagones" genannt, was soviel heisst wie Grossfüsse.
Nach den Anstrengungen der letzten Tage lassen wir es ruhig angehen. Einige Einkäufe in den wenigen kleinen Geschäften tätigen wir, die ersten Postkarten für die Heimat werden geschrieben. Anschliessend bummeln wir durch die ärmlichen Wohngebiete. Das Leben geht hier am Ende der Welt einen für unseren Eindruck sehr ruhigen Gang. Die verdauungstechnischen Schwierigkeiten können mit Hilfe eines lokalen Apothekers endlich gelöst werden. Ausserdem buchen wir bereits den Ausflug zum Perito-Moreno-Gletscher für den nächsten Tag.
Aufbruch: | 07.02.1997 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.1997 |
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