Alltag raus - Down Under rein!

Reisezeit: Juni - Dezember 2008  |  von Roland Wierer

working on the Athol Station

Nach langer langer Wartezeit, endlich mal wieder einige Eindrücke vom roten Kontinent.

Nachdem wir die Dundee-Station verlassen hatten, verbrachten wir weitere 5 Wochen auf einer anderen, noch größeren Farm; die Athol-Station in Blackall. Blackall liegt ca. 500km südöstlich von Richmond und beherbergt ca. 2000 Seelen/Farmer. Einige Geschäfte, Restaurants und Pub's liesen uns erahnen, dass wir der Zivilisation wieder etwas näher kamen; nun aber zu unsere neuen Farm.
Name; Athol-Station (wie schon erwähnt)
Größe: 35.000 Hektar
Familie: die "Butlers" (Eltern + 2 Jungs + 1 Mädchen) + so was wie ein Knecht (Noel) welcher mit seiner Familie in einem eigenen Haus neben dem Haupthaus lebte)
Tiere: ca. 6000 Stiere, einige Hühner, 1 Hund (Teddy)
Fuhrpark: 1 Land Cruiser, 2 Ute's, 1 Traktor, 2 Quad, 7 Motorbikes, 1 Bagger, 1 Pflug

the Butlers and the 2 italians

the Butlers and the 2 italians

Die Farm wurde letzten Januar von Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen, alle Häuser, Garagen, ecc standen 1,5 Meter hoch unter Wasser. Seitdem waren die Butlers fast ausschließlich mit dem "Wiederaufbau" beschäftigt - und auch unsere Mission sollte lauten: "Beseitige die Spuren der Flut!"
Unser Quartier war wiederum ein eigenes Cottage, welches dieses Mal aber niegelnagelneu war. 3 Schlafzimmer (mit Heizdecken für die Nacht), neuer Wohn-Ess-und-Kochbereich, riesiges neues Badezimmer und sogar Sat/TV.

unser cottage von Außen

unser cottage von Außen

Cottage von Innen

Cottage von Innen

Auf der Farm gab es sogar einen eigenen Pool!

Dass auf dieser Farm die Dinge ein wenig anders Laufen würden, da war ich mir spätestens nach dem ersten Abend sicher. Kaum angekommen, ging's ins Cottage, schnell ein wenig "Einräumen" und dann gings schon wieder zum Haupthaus, wo's einige Bier zur Begrüßung gab. (nur mal schnell ein Detail am Rande = im Outback wird sehr, sehr, sehr viel Alkohol konsumiert; zu jeder Tages und Nachtzeit und es muss auch nicht immer nur Bier sein; ein Scotch oder Rum darf es ruhig auch mal sein.) Nach 2 Bier wurde ich gefragt, ob ich lust hätte, "roo-shooten" zu gehen. Ich wusste natürlich nicht was es war, aber nein sagen konnte ich auch nicht. Ehe ich mich versah fand ich mich in einem Jeep wieder, ohne Türen und ohne Dach, mittelst im Outback mit einem Gewehr in der Hand. Nach kurzer Einweisung und einer Vorführung sollte ich nun ran. Was ich erst nicht ganz glauben wollte war nun Wirklichkeit. "Roo-shooten" heißt Kängurus schießen. Mir wurde erklärt, dass der Bauer auf seiner Farm ca. 6000 Stiere hat, gleichzeitig aber auch um die 30.000 Kängurus, die den Stieren alles weckfressen. Mein Gewissen lies mich ein wenig Zweifeln (oder wars vielleicht Carmen, die neben mir saß) aber schlussendlich hab ichs getan. Mit meinem ersten Schuss aus einer echten Waffe hab ich ein Känguru erschossen. 60m Entfernung, glatter Kopfschuss!!! ...welcher mir ein wenig Bewunderun einbrachte. (außer von Carmen) Es war eine Erfahrung, aber "nein", ich habe keine weiteren Tiere während meinem 5-wöchigen-Aufenthalt mehr erschossen.

Nun kurz zu unseren Tätigkeiten:
Die Flut hatte ihre Spuren hinterlassen und wir wurden engagiert, diese sogut wie möglich zu beseiten. Dazu zählte Gärtnern, putzen, Ordnung machen, Cottage in Stand halten, manchmal kochen, alte Holzmöbel abschleifen und neu streichen/ölen (wo wir mittlerweile Profis sind) aber auch "mustering" (arbeiten mit den Stieren) gehörte dazu.

einer der vielen Gärten "vorher"...

einer der vielen Gärten "vorher"...

...und "nachher"

...und "nachher"

vorher

vorher

nachher

nachher

Carmen beim cattlework

Carmen beim cattlework

Ach ja, nicht zu vergessen, den Pool wieder sauber machen. Seit der Flut am Januar hatte niemand mehr den Pool betreten bzw. gesäubert, dementsprechend sah er aus. Das "Wasser" war grün und voller Schlamm und der Boden war bedeckt mit Algen und allerlei Kleingetier, und 3xmal dürft ihr raten, wer rein durfte um das zu beseitigen. Genau, ein Taistner Backpacker!

Ein Highlight in den 5 Wochen war sicherlich der Hubschrauber-Flug. Da die Felder hier einfach riesig sind und teilweise auch unübersichtlich bzw. voll von Ästen, großen Steinen, ecc...war es oft nicht möglich die Kühe mit den "Bikes" zusammenzutreiben, deshalb musste ein Hubschrauber her (was hier ganz und gar nichts Besonderes ist) Der Flug glich einer Achterbahnfahrt. Der Hubschrauber war selten höher als 10 Meter in der Luft und ständig wurden einem akrobatische Flugeinlagen geboten. Personen mit Magenproblemen sollten von solch einer Erfahrung besser absehen!

der Heli

der Heli

einige Eindruecke...

einige Eindruecke...

... aus der Luft

... aus der Luft

Ein weiteres Highlight war sicherlich das "Horse-Race" = Pferderennen. Pferderennen sind hier im Outback immer ein Highlight, weil es das einzige Event ist, welches einem geboten wird. Jeder "bretzelt" sich auf, trinkt literweise Bier und verspielt zu viele "Bucks" beim Wetten!

@ the horserace

@ the horserace

wir mit Michael - unserem Cheffe

wir mit Michael - unserem Cheffe

3 echte Jackaroos

3 echte Jackaroos

Knecht Noel und Carmen

Knecht Noel und Carmen

So, das war der kleine Einblick in unser Farmleben.

Die Zeit im Outack wird einen bleibenden Eindruck hinterlassen, ein Leben lang, das steht fest!

...und hier noch einige Eindruecke!

das Farmers Haus

das Farmers Haus

"Spezielzuechtung!"

"Spezielzuechtung!"

that's what it's all about!

that's what it's all about!

Campfire...

Campfire...

Cabrio einmal anders

Cabrio einmal anders

sunrise

sunrise

sunset

sunset

© Roland Wierer, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...mein Titel des Reiseberichtes sagt eh schon alles. Raus aus dem Alltag, rein ins Abenteuer "Australien". Mit meinem Working-Holiday-Visum in der Tasche werde ich 0,5-1 Jahr lang den roten Kontinent entdecken...
Details:
Aufbruch: 22.06.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: Dezember 2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Roland Wierer berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.