Costa Rica - Dschungel, Feuerkegel und Tukane
Parque Nacional Manuel Antonio
06.01.2003 Monteverde - Manuel Antonio
Der Nebelwald hängt in den Wolken. Es regnet leider pausenlos. Daher sind wir froh, als unser Transfer an die Pazifikküste in die Region Puntarenas gegen Mittag endlich losgeht. Die vierstündige Fahrt (190 km) ist allerdings eine Tortur. Zunächst erwarten uns wieder 35 km Schotterpiste, bis wir die Interamericana erreichen. Dann geht es glücklicherweise auf gepflasterten Straßen weiter. Unser Fahrer scheint es besonders eilig zu haben, was ihm leider ein 5.000 Colones-Ticket wegen Geschwindigkeitsüberschreitung einbringt. Nachmittags kommen wir -im wahrsten Sinne des Wortes gerädert- in Manuel Antonio an. Die nächsten drei Nächte werden wir im Hotel Casitas Eclipse verbringen, eine sehr schöne Hotelanlage. Eine Vielzahl von Treppenstufen müssen wir meistern, bevor wir unseren Bungalow erreichen.
Den Abend lassen wir in einem witzigen Lokal "El Avion" -vis à vis vom Hotel- ausklingen. Ein Amerikaner hat ein altes US-Militär-Transportflugzeug, dass bereits jahrelang auf dem Flughafengelände in San Jose vor sich hin rottete, für 3.000 US$ gekauft und als Bar-Restaurant-Disco auf dem Hügel ausgebaut.
07.01.2003 Parque Nacional Manuel Antonio
An das warme Klima der Pazifikküste müssen wir uns nach dem kühleren Nebelwald in Monteverde erst gewöhnen. Zu Fuß gehen wir die abschüssige Strecke zum Nationalpark Manuel Antonio.
Die 8 US$ Eintritt bleiben uns heute erspart - die Tickets sind ausgegangen und wir erhalten lediglich einen Stempel. Der 682 Hektar große Park dehnt sich auf einer Halbinsel am Fuß bewaldeter Hügel aus und ist auf drei Seiten vom Pazifik umschlossen. Die Halbinsel besteht aus einer lang gezogenen Sandbank, die eine ehemalige Insel, die Punta Catedral, mit dem Festland verbindet. Im Park gibt es eine Vielzahl von kleinen Wanderwegen.
Über einen steilen Pfad gelangt man zur Spitze der Halbinsel hinauf, die sich am Ende der Playa Espadilla Sur erhebt. Schweißgebadet müssen wir häufig stehen bleiben und sind beruhigt, dass es allen Wanderern so geht. Mit schönen Ausblicken werden wir belohnt.
Weitere Wege führen zu abgelegenen, einsamen -aber nicht ganz so einladenden- Stränden. Unterwegs begegnen wir quirligen Weißschulterkapuzineraffen, die sich lustig von Baum zu Baum hangeln.
Am weißen Sandstrand Manuel Antonio ruhen wir uns bei einem Sonnenbad -allerdings unter schattenspendenden Bäumen- aus. Das Wasser des Pazifiks ist beinahe zu warm, um wirklich zu erfrischen. Trotzdem genießen wir das glasklare Wasser.
Am Strand liegend werden wir von einem kleinen Leguan besucht. Die Tiere sind hier inzwischen so zahm geworden, dass Sie auch vor sonnenbadenden Touristen nicht zurückschrecken.
Von der Sonne schon ganz matt fahren wir am Nachmittag mit dem Shuttle-Bus in den 6,5 km entfernten Ort Quepos, um uns den kleinen Küstenort anzusehen. In den 30er Jahren war der Ort ein wichtiger Hafen für die Bananenexporte. Nachdem die Standard Fruit Company die Bananenplantagen aufgegeben hat, ist heute der Tourismus die Haupteinnahmequelle der Stadt. In vielen Shops werden Souvenirs angeboten, die handwerklich zum Teil sehr schön sind. Wir laufen noch etwas durch die bunten Straßen, bevor wir mit dem Bus zurück ins Hotel fahren.
Ein vielversprechender Sonnenuntergang lädt zu einem Cocktail im "El Avion" ein. Der Himmel ist beinahe wolkenfrei, so dass die Sonne ins Meer zu fallen scheint. Im gut bewerteten italienischen Hotelrestaurant "Gato Negro" genießen wir bei einem Glas (leider schlechten) Wein hervorragende Pasta.
08.01.2003 Parque Nacional Manuel Antonio
Auch heute zieht es uns wieder in den Nationalpark. Es gibt noch ein paar Wanderwege, die wir noch nicht erforscht haben. Für Tierbeobachtungen scheint heute ein guter Tag zu sein. Neben den üblichen Kapuzineräffchen und vielen Vögeln, die nur Guides zu erklären wissen, sehen wir heute ebenfalls ein Faultier mit ihrem Jungen.
Wir wandern zum Sendero Mirador, ein Aussichtspunkt, der uns einen hervorragenden Blick auf die Bucht gewährt. Allerdings steigt auch dieser Weg stark an und ist -angesichts der Hitze- ziemlich beschwerlich.
Nach der anstrengenden Wanderung genießen wir wieder das Strandleben. Heute sind es Krabben, die unsere Neugierde wecken. Diese Krabbenart trägt ihr Häuschen -ähnlich einem Schneckenhaus- mit sich und kann sich bei Gefahr in dieses zurückziehen. Einige Kinder haben eine Menge Spaß, diese Krabben einzusammeln und durch Klopfen auf die Schale wieder herauszulocken.
Schön zu beobachten sind ebenfalls die Pelikane, die ziemlich niedrig und v-förmig über uns hinweg fliegen.
Am Hotelpool lassen wir den Nachmittag ausklingen. Den Sunset-Cocktail im "El Avion" möchten wir natürlich auch nicht missen
Aufbruch: | 27.12.2002 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 10.01.2003 |