... und wieder ein Backpacker mehr in Australien ....

Reisezeit: Mai 2008 - Mai 2009  |  von Ireen S.

Nach der Tour ist vor der Tour: Keine Zeit zum entspannen

So jetzt bin ich in Darwin und habe den heutigen Tag meinen Verpflichtungen gewidmet. Nach 27 Stunden im Greyhound-Bus bin ich am gestrigen Montag mit Sack und Pack hier gegen 22:30 Uhr Ortszeit eingetroffen. Wieder 1 1/2 Stunden mehr Zeitverschiebung zu Deutschland und meine Uhr hat den Geist aufgegeben. Also Handy wieder neu einstellen und rechnen. Naja, aber 16$ fuer eine neue Batterie fand ich jetzt auch ein bisschen uebertrieben. So hab ich schon keine Streifen von der Sonne auf der Haut. Aber darueber wollte ich ja gar nicht schreiben. Vielmehr wollte ich ueber die Tage in Broome berichten, die mir nach meiner zweiten Tour noch geblieben sind. Es waren leider viel zu wenig, aber ich armer Backpacker muss Geld sparen. Andernfalls waer ich noch dort, im wunderschoenen Hostel BEACHES of BROOME, nahe des Strandes mit vielen netten Leuten. Ach ja, da kommt Wehmut auf!

Jetzt aber los Ireen und nicht abschweifen, auch wenn das nicht ganz leicht faellt, wo der Typ hier im Internetcafe links neben mir auf irgendwelchen Flirtseiten sucht. Aber mit den Schuhen (ich kann sie nicht beschreiben, sie sind einfach nur hhhaaaeessssllllichhhh) und weissen Sportsocken bis zu den Knien ist das wohl besser so.

Naja, auf jeden Fall sind wir am Montag Abend letzter Woche (26.05.) endlich in Broome eingetroffen und ich habe mein wunderschoenes Hostel bezogen. Upgrade in ein 3-Bett-Zimmer wegen Ueberbuchung inklusive. Was fuer ein Start. Sehr sauberes Hostel, mit allem Luxus und vielen netten Leuten. Nach der heiss ersehnten Dusche (ich erinnere: 4 Tage Camping = 4x kurze und teilweise kalte Dusche) haben wir uns dann alle nochmal getroffen und Abschied von den ersten Tourteilnehmern gefeiert. Es war ein langer und froehlicher Abend.

Am Dienstag stand dann natuerlich erstmal Strand auf dem Plan. Ein paar aus unserer Gruppe sind ja noch da gewesen. Also hin zum 23 km langen Cable Beach (keine Garantie fuer Angaben) und Sonne tanken bis zum fruehen Nachmittag. Dann noch ein bisschen am Pool chillen, Duschen und auf zum zweiten Abschied. Wir haben ein BBQ im Luxushotel unseres homosexuellen Ehepaares gemacht. Beide schon Aelter aber total nett und lustig. Einer war Rechtsanwalt und der andere Banker. Der Rechtsanwalt (Peter) hat mich allerdings mehr an Bastian Pastewka erinnert, da er eine aehnliche Mimik und Gestik hatte. Auf jeden Fall hatten wir hier auch einen sehr sehr lustigen Abend und wegen des Alkoholkonsums konnten die 5 Reisenden nach Perth erst um zehn und nicht wie geplant bereits um acht aufbrechen.

Da waren es am Mittwoch also nur noch ich und 4 von den Nachbarinseln (3 Englaender und ein Ire). Was fuer eine Kombination. Klein Ireen allein mit englischen Muttersprachlern. Gott sei Dank konnte einer deutsch, da er in Berlin aufgewachsen war. Alles laesst sich halt nicht so leicht uebersetzen wie ich es gern haette. Vor allem nicht, wenn man den Gespraechspartner nicht versteht weil der Dialekt so stark ist. Z.B. die Iren sprechen kein "th", so dass aus Thirteen schnell mal Tirteen wird und fuer mich dann keinen Sinn mehr ergibt. Egal, ich habe bisher noch immer alles verstanden und wenn nicht, dann habe ich wenigstens so getan.

Na gut, also dann am Mittwoch musste ich mein Zimmer wechseln. Ein netter Franzose war bereits inkl. Weltreisender Kellner wie ich spaeter erfuhr. Leider hatte ich nur fuer zwei Naechte das Vergnuegen (das hoert sich jetzt ein bisschen zweideutig an, oder?) das Zimmer mit ihm und noch zwei anderen zu teilen.

Nach einem chilligen Tag am Strand mit den Jungs (kann man das bei einem 27jaehrigen, zwei 51jaehrigen und einem 3 jaehrigen noch schreiben?) sind wir dann Abends nach Chinatown gefahren. Chinatown in Broome: Eine Strasse ca. 200 m lang, wenn ueberhaupt, mit ein paar Restaurants und Laeden. Ja das ist es doch was man sich vorstellt, wenn man Chinatown hoert. Nachdem wir dann noch die restlichen 3 Strassen in der City abegrast hatten sind wir in einem Restaurant haengen geblieben. Es gab an diesem Abend nur Pizza und eine Werbeveranstaltung eines Modegeschaeftes. Die Auswahl war nicht so riesig, deshalb habe ich mich spontan fuer Pizza Hawaii, selbstverstaendlich ohne Ananas, entschieden.

Anschliessend sind wir noch in den einzig vernuenftig aussehenden Pub am Platz eingekehrt. Es gab Live-Music und jede Menge Aboriginies zu sehen. Leider waren diese alle sehr durstig und deshalb dem Bier sehr zugewandt. Spass hatten wir trotzdem. Vor allem oder gerade wegen Peter, dem schwulen und lustig tanzenden Rechtsanwalt.

Nach einer erneut kurzen Nacht bin ich dann am Donnerstag wieder in die City um Sachen fuer das letzte Abschiedsbarbeque zu besorgen. Ausgerechnet ich habe mich bereit erklaert, Sachen fuer einen Salat zu erstehen. Das konnte ja nur schief gehen. Nachdem also 3 Tueten Salat zuviel und eine Paprika zuwenig waren wurde der Grill angeschmissen. Lecker teure Steaks mit BBQ-Sosse bis zum abwinken und europaeisch schmeckendes Brot gab es. Danach ging es wieder in DIE Stadt. Es war Wet T-Shirt-Wettbewerb.
Leider war bei unserer Ankunft noch nicht soviel los, so dass wir wieder ins Pub sind. Der gute Tom (schwule Banker) hat dort Bier besorgt und weil noch nicht alle da waren hat sich eine betrunkene Aboriginie-Braut zu uns gesetzt und Tom angemacht. Der hat an seinen Ehemann verwiesen, den sie dann auch gleich angegrabscht hat. Es war ein Spass fuer uns Beobachter. Nachdem wir die aufdringliche Bettlerin (die wollte nur Bier) endlich los waren sind wir dann zum Club nebenan gesprungen.

Die Teilnahme am Wet T-Shirt-Wettbewerb habe ich wegen mangelnder Konkurrenz verweigert. Trotzdem hatten wir einen richtig geilen Abend. Unser Ehepaar hat soviel getrunken, dass sie alles um sich herum vergessen und getanzt haben als gaebe es kein morgen. Einfach nur super!

Freitag haben wir dann ordentlich gechillt. Strand von Vormittags bis zum Sonnenuntergang. Was fuer ein Vergnuegen. Ja und Samstag war dann in Broome das "grosse" Pferderennen. Die ganze Stadt hat davon erzaehlt, so dass ich einen Megaevent erwartet habe. War es dann aber natuerlich nicht. Zwischen den Rennen, die genau eine halbe Runde lang waren, war die Wartezeit ca. 45 Minuten und nachdem der arme Jake dann auch noch Geld verloren hatte sind wir wieder aufgebrochen.

Am spaeten Nachmittag habe ich dann fuer Reisebine.de noch die Astrotour gemacht. Der Bericht wird auf der Website veroeffentlicht. Nach einem langen und ruhigen Abend bin ich dann in mein Zimmer mit den 3 Maennern aufgebrochen. Einer von denen war ein Freak. Der sass von morgens bis abends am Computer und hat glaub ich die Sonne nur vom hoeren gekannt. Sehr seltsam der Gute. Den einen habe ich gar nicht erst gesehen und der andere war glaub ich ganz ok.

Und da war es auch schon Sonntag. Habe am Sonntag nochmal den Sonnenuntergang am Strand bewundert, am Pool gechillt und dann musste ich auch schon in Richtung Busbahnhof aufbrechen. 27 Stunden Fahrt nach Darwin. Es verging sehr schnell und war relativ bequem. Seit gestern Nacht bin ich in einem sehr sterilen Hostel. Aber dafuer sind wir auf dem 6-Bett-Zimmer nur zu dritt und auch die Musik vom Pool ist auf dem Zimmer nicht zu hoeren. Morgen ziehe ich dann um und bin wieder im gleichen Hostel wie ein paar Leute aus meiner letzten Reisegruppe. Nur fuer eine Nacht, denn am 05.06. geht es wieder los. Schlafsack, Sternenhimmel, Wandern und lange Busfahrten im viel zu engen Bus. Ich freu mich! Anschliessend bin ich noch fuer eine Nacht in Alice Springs bevor ich nach Brisbane fliege um dort fuer drei Tage zu bleiben. Nach den Anstrengungen goenne ich mir dann noch ein paar Tage auf Fiji und suche anschliessend Job und Wohnung in Brisbane. Wegen der Wohnung habe ich auch schon Kontakte knuepfen koennen. Manchmal meint es das Schicksal aber auch gut mit mir. Meine restlichen Reiseplaene werden auf das Jahresende verschoben, da ja hier bekanntermassen Winter ist und einige Staedte dann einfach nicht sehenswert sind. So jetzt habe ich aber mal ausfuehrlich berichtet und natuerlich wieder die Haelfte vergessen, wie mir grad einfaellt. Aber ich bin hier schliesslich ziemlich gestresst. Also bitte ich um Nachsicht. Vielen Dank!

© Ireen S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bevor´s endlich los geht ....
Details:
Aufbruch: 02.05.2008
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Mai 2009
Reiseziele: Australien
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Ireen S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.