Indochina 2008

Reisezeit: Januar - März 2008  |  von Anja Hadamek

Unsere Reise begann im Januar 2008 in Thailand, führte uns über Kambodscha nach Vietnam, Laos und wieder zurück zum Ausgangsort.

Bangkok

An einem gruseligen Wintertag im Januar begann unsere Reise. Am Flughafen München hielten uns Wind und Wetter ein paar Stunden gefangen. Endlich waren alle Teile des Flugzeuges enteist und wir flogen mit Ziel Dubai unsere ersten sechs Stunden. Da der Flughafen dieser schönen und brütendheißen Stadt derzeit vergrößert wird fuhren wir gefühlt endlose Runden und bekamen dadurch schon einen kleinen Vorgeschmack auf kommende Temperaturen.
Von Dubai nach Bangkok ging es auf nochmals 6 Stunden Flug mit freundlichem Emirates Personal, dem neuesten was die Film und Spielewelt zu bieten hat und, für mich völlig neu, einer Cockpit-Camera. Dies ist natürlich besonders beim Landeanflug im halbdunkel spannend.

In den späten Abendstunden kamen wir endlich in unserem Hotel in Bangkok an, in einem netten, ruhigen Hotel etwa 5 Minuten zur trubeligen Kao Sun Road.

Unser Reisetipp für sparsame Reisende: Entweder den Airport Express (150 Bath), schnell und klimatisiert oder den Shuttle Bus (kostenlos) zum Public Bus Terminal und dann weiter zur Innenstadt mit Bus Nr 551 (ca. 40 Bath). Für letzteres braucht man etwas Zeit ist aber sehr zu empfehlen. Hier trifft man zum ersten Mal auf "echte" Thais. Die Lady mit der Blechdose verkauft die Tickets und kann auch über Haltestellen Auskunft geben.

Während unserer 3 Tage in dieser Megacity (7,5 Mio Einwohner) verbrachten wir verhältnismässig viel Zeit auf den Fährbooten. Der Chao Phraya River ist die beste und kühlste Methode durch die Stadt zu kommen, Einheimische zu beobachten, Sightseeing zu betreiben oder einfach ein bisschen zu entspannen.

Fährboot-Haltestelle. Hier weht endlich mal ein kühlendes Lüftchen.

Fährboot-Haltestelle. Hier weht endlich mal ein kühlendes Lüftchen.

Vom Fluss aus fühlt man sich fast als Zuschauer einer Reisedoku. Modernste Neubauten schiessen zwischen hölzernen Siedlungen aus dem Fluss. Tempelanlagen neben Baugrube neben Bergen von Wasserhyazinthen und wieder der nächste Turm in inniger Umarmung mit kleinen Holzhäuschen. Eine unglaubliche Szenerie auch das "Einparken" an den Anlegestellen, Schaffner (springt todesmutig recht früh an Land) und Kapitän verständigen sich mit Trillerpfeife.

Neubau neben Tradition. Abendstimmung auf dem Chao Praya.

Neubau neben Tradition. Abendstimmung auf dem Chao Praya.

Ein Besuch des liegenden Buddhas in Wat Pho, der ältesten und grössten Tempelanlage Bangkoks aus dem 16. Jahrhundert ist auch für mässig kulturbegeisterte ein absolutes MUSS. Hier wartet die größte Sammlung an Buddha Statuen des Landes und schon einen kleinen Teil davon zu sehen ist wunderbar.

Grimmiger Tempelwächter in Wat Pho

Grimmiger Tempelwächter in Wat Pho

Ganz in gold. 45 m lang ist dieser Buddha, auf seinen Fußsohlen können Gläubige ablesen wie sich tugendhaftes Leben gestaltet

Ganz in gold. 45 m lang ist dieser Buddha, auf seinen Fußsohlen können Gläubige ablesen wie sich tugendhaftes Leben gestaltet

Auch hier trifft Alt auf Neu. Verwunschener Innenhof des Wat Pho Tempels.

Auch hier trifft Alt auf Neu. Verwunschener Innenhof des Wat Pho Tempels.

Schön, dass es immer wieder ein kleines Grün mit Tempel im städtischen Gewühl gibt in das man sich, ob Thai oder Touri, zurückziehen kann.
Auch wenn hier noch traditionell geheiratet wird gehört doch ein Fototermin ganz in weiß und möglichst kitschig dazu. Dem Bräutigam stand hier schon der Schweiß auf der Stirn. Gleich daneben, hier leider nicht mehr im Bild, das nächste Paar bereits in Cocktailkleid/schwarzem Anzug.

Brautpaar mit Schattenspenderin

Brautpaar mit Schattenspenderin

Schaurige Auswahl auf dem Parkplatz eines 5-Sterne-Hotels.

Schaurige Auswahl auf dem Parkplatz eines 5-Sterne-Hotels.

Von Bangkok aus fuhren wir mit der Bahn nach Ayuthaya, der früheren Hauptstadt Thailands (1350 bis 1767). Im Zug mit uns nur eine handvoll Touris. Um Proviant muss man sich hier nicht sorgen, an den Haltestellen am Stadtrand steigen fliegende Händler zu die Getränke, Süßkram, Früchte und getrockneten Fisch verkaufen und sich besonders über ausländische Kunden freuen.

Ob er wohl fürs Abendessen zuständig ist?

Ob er wohl fürs Abendessen zuständig ist?

Ayuthaya war eine Millionenstadt bevor es Bangkok gab. Die damalige königliche Familie rettete sich vor einem burmesischen Angriff nach Thonburi, dem "alten" Bangkok. Leider wurde der Großteil der Tempelanlagen und Schätze damals zerstört. Viele Buddhastatuen konnten allerdings gerettet werden und finden sich heute in anderen Tempelanlagen des Landes wie wir aus interessanten Gesprächen mit Mönchen erfahren haben.
Aus der Bangkok Post wissen wir auch, dass Thailand erst in den 60 Jahren damit begann, die historischen Stätten zu erhalten und restaurieren nachdem der Plan eigentlich vorsah die Ruinen zu planieren. Das alles erst nach Protesten eines jungen Architekten und seiner gegründeten Bürgerinitiative.

Kleiner Vorgeschmack auf Angkor Wat

Kleiner Vorgeschmack auf Angkor Wat

Wichtige Regel: Niemals höher stehen als der Buddha, sonst gibts Trillerpfeifen-Schelte vom Tempelwächter.

Meine persönliche Getränkeauswahl. Cola oder Singha-Bier. Schmeckt mir nur hier.

Meine persönliche Getränkeauswahl. Cola oder Singha-Bier. Schmeckt mir nur hier.

Diesen Bus haben wir leider nur von aussen gesehen.

Diesen Bus haben wir leider nur von aussen gesehen.

Nach unserem ersten Eintauchen in Land & Kultur haben wir uns eine Verschnaufpause verdient. Wir haben uns dafür die Insel Kho Chang im Osten des Landes ausgesucht, vier Busstunden von Bangkok entfernt. Hier darf ich zum ersten Mal zum Strand! Ich fühle mich dabei in ins Postkartenidyll hineinkatapultiert.

Grosser Sandkasten hier bei Flut...

Grosser Sandkasten hier bei Flut...

... und immer wieder Palmen... wie im Paradies eben.

... und immer wieder Palmen... wie im Paradies eben.

Dragonfruit. Genial auch für unterwegs deshalb immer mit Picknickbesteck reisen.

Dragonfruit. Genial auch für unterwegs deshalb immer mit Picknickbesteck reisen.

Kho Chang ist nur auf der Ostseite touristisch. Wir haben nach ein paar Tagen Strand ein paar schöne Mopedtouren unternommen und dabei nette Wirtsleute und ein Mangroven Aufforstungsprojekt der königlichen Familie entdeckt.

Die königlichen Mangroveninfos gibts leider nur auf thai.

Die königlichen Mangroveninfos gibts leider nur auf thai.

Unser nächstes Ziel sollte Siam Reap in Kambodscha sein. Unser Ziel führte uns deshalb nach Aranya Prathet, die Grenzstadt. Hier verbrachten wir eine Nacht in einem von außen unspektakulären und sehr günstigen Motel, innen aber mit dem schönsten Swimming-Pool der ganzen Reise. Hier sah ich auch meinen ersten richtig großen Gekko, etwa 20 cm lang, entspannt im Geländer hängen.

Baum fast ohne Blätter, klotzt aber mit süsslich duftender Blütenpracht. Hier möchte man Bienchen sein.

Baum fast ohne Blätter, klotzt aber mit süsslich duftender Blütenpracht. Hier möchte man Bienchen sein.

© Anja Hadamek, 2008
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 14.01.2008
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 12.03.2008
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Anja Hadamek berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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