Komfort-Trekking Nordthailand und Birma/Burma/Myanmar
Nordthailand Teil 3
Dienstag, 23.11.2004
Hmong Hilltribe Lodge, Tha Ton, Maenam Kok, Goldenes Dreieck, Chiang Rai
Wir verlassen die Berge mit unserem Landrover und wechseln wieder in den Kleinbus. Es geht ab in Richtung Norden. Unterwegs halten wir kurz an, um einen Betrieb zur Reisnudelherstellung zu besichtigen. Die Herstellung findet einfach in einem Hof am Rande der Staatsstraße unter einem Wellblechdach statt. Ein kleines Mäuerchen schirmt die Öfen, Bottiche und die "Nudelbrause" vom Straßenverkehr ab. Alles ist sehr simpel aufgebaut. Die Frauen die hier arbeiten sind nicht zu beneiden. Sie müssen schwere Behälter von einem Kessel zum nächsten Wuchten. Teilweise können sie dazu Flaschenzüge zu Hilfe nehmen. Die verschiedenen Öfen sorgen für eine enorme Hitze. Als Brennmaterial werden die Schalen von Reiskörnern benutzt. Der Betrieb ist einigermaßen sauber, dennoch würden die hygienischen Bedingungen bei uns sicher das Gesundheitsamt auf den Plan rufen.
Reisnudelfabrik
Das Fertigerzeugnis
Auf dem weiteren Weg nach Norden machen wir noch an einer Reismühle halt. Das ist schon ein deutlich größerer Betrieb und am daneben stehenden Wohnhaus sieht man auch, dass der Besitzer ziemlich wohlhabend sein muss. Die Technik in der Reismühle entspricht etwa den Dreschmaschinen auf unseren Bauernhöfen der 50er Jahre.
Reismühle
Mittags sind wir in Tha Ton. Das belebte Städtchen scheint Ausgangspunkt für viele Trekkingtouren in die umliegenden Berge zu sein. In idyllischer Umgebung, direkt am Flussufer wird uns ein vorzügliches Mittagessen serviert.
Idyllisches Plätzchen in Tha Ton
Thai-Food mit Singha-Beer und Pommes
Die nächste Station ist ein Akha-Dorf. Die Staatsstraße führt unmittelbar vor dem Dorf vorbei. Es gibt Strom und die Regierung hat vor kurzem die Hauptstraße im Dorf betoniert.
Hauptstraße im Akha-Dorf
Die Hütten, in denen die Menschen leben vermitteln jedoch einen krassen Gegensatz. Genauso wie die unbefestigten Nebenstraßen und Gässchen.
Nebenstraße
Akha Alltag
Natürlich werden den Farangs auch hier Souvenirs angeboten und ich komme nicht umhin ein besticktes Täschchen für 100 Bath zu kaufen.
Wir verlassen das Dorf und fahren zu einer Bootsanlegestelle am Maenam Kok. Was folgt ist eine grandiose Fahrt im Longtail-Boot, flussabwärts Richtung Chiang Rai. Links und rechts nur Dschungel. Dazwischen, ganz selten mal eine einsame Ansiedlung. Das Wetter ist ideal, der Wind weht uns um die Nase. Es ist herrlich.
Nach etwa einer Stunde legen wir an einer dieser Siedlungen an. Es ist ein Lahu-Dorf und somit haben wir den meisten Minderheiten einen Besuch abgestattet. Das Dorf besteht insgesamt aus ca. 20 Hütten, die sich an einem bewaldeten Hang zwischen Die Bäume ducken und ist nur über den Fluss zu erreichen. Sobald wir anlegen, nähern sich Kinder, die uns neugierig mustern und auf dem Weg zur Ortsmitte begleiten. Die Erwachsenen halten lieber etwas Abstand. Es sind auch keine Strom-Zuleitungen zu sehen, die Hauptstraße ist auch nicht betoniert und es liegt viel Abfall herum. Wir haben nichts mehr was wir den Kindern schenken können, aber es gibt in einer Hütte erstaunlicherweise einen Gemischtwarenladen in dem wir Tüten mit Chips kaufen können. Etwa 20 davon brauchen wir, damit jedes Kind etwas abkriegt. Him hat Verständigungsschwierigkeiten, da die Bewohner kaum thailändisch sprechen. Die Lahu haben, genauso wie die anderen Minderheiten, ihre eigene Sprache.
Eine erwachsene Frau stellt sich auch noch in die Schlange. Die Chips sind auch bei Ihr begehrt. Unser Erstaunen steigt noch, als wir sehen, dass in der Hütte gegenüber noch ein Laden eingerichtet ist. Konkurrenz belebt das Geschäft! Auf unserem Rundgang durch das Dorf passieren wir auch das einzige Steingebäude in der Siedlung. Es ist die Kirche. Auch die Lahu hier sind Katholiken. Als wir zur Anlegestelle unseres Longtail-Bootes zurückgehen werden wieder von einigen Kindern begleitet. Einer der Jungen will von Karin an der Hand geführt werden.
anhänglich
Wir wissen nicht, ob es sein Kalkül ist für diese Anhänglichkeit am Ende ein paar Baht zu kassieren. Da er aber nicht aufdringlich ist und uns nicht anbettelt, geben wir ihm gerne alles was wir noch an Münzen haben, bevor wir uns verabschieden und wieder im Boot davonbrausen.
Vorbei an Elefantencamps und Naturschönheiten nähern wir uns nun Chiang Rai, der nördlichsten Provinzhauptstadt Thailands.
Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Goldenen Dreieck, wo Thailand, Laos und Birma (Myanmar) zusammentreffen. Wir haben noch Zeit und so beschließen wir, uns diese Attraktion auch gleich heute noch anzusehen. Wir fahren mit unserem Kleinbus etwa 1 Stunde von Chiang Rai nach Sob Ruak. Hier treffen die Touristen aus aller Welt aufeinander um dieser sagenumwobenen Gegend einen Besuch abzustatten. Ein Souvenirgeschäft reiht sich ans andere. Boote bieten eine Fahrt auf dem Mekong an. Der Mekong wälzt sich aus China kommend träge Richtung Süden. Er bildet hier die Grenze zwischen Thailand und Laos bzw. etwas flussaufwärts zwischen Birma und Laos. Akha-Kinder in Stammestracht bieten an, sich fotografieren zu lassen. Natürlich gegen Geld. Auf deutsch sprechen sie im Chor "Ein Foto, zehn Baht". Ich fotografiere und bezahle.
Akha-Kinder am Golden Triangle
Artig bedanken sie sich dafür und verstauen die Münze in einem Täschchen, das die kleinste, vielleicht 4 Jahre alt, unter ihrer Schürze trägt.
Es ist noch nicht allzu lange her, dass hier die Hochburg des Opium-Handels und -Schmuggels war. Die Bergstämme haben nicht nur Opium angebaut, sondern auch konsumiert, was viel zu ihrer Verelendung beigetragen hat. Inzwischen bemühen sich König und Regierung sehr, den Drogenhandel wirksam zu bekämpfen. Das hiesige Opiummuseum nimmt sich des Themas ausführlich an und ist einen Besuch wert.
Him hat für uns natürlich auch eine Bootsfahrt im Programm. Die Sonne senkt sich über die bewaldeten Hügel Nordthailands und es herrscht romantische Abendstimmung. Ein gelungener Abschluss für den letzten Tag unserer Rundreise.
Auf dem Mekong am Goldenen Dreieck
Wir verbringen die Nacht im Golden Pine Resort in Chiang Rai. Eine sehr komfortable Bungalowanlage mit gepflegtem Park am Stadtrand inmitten von Reisfeldern. Karin bedauert, dass wir nur eine Nacht hier sind.
... Fortsetzung im Kapitel "Birma Teil 1"
Aufbruch: | 14.11.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 05.12.2004 |
Myanmar