Wohnmobiltour durch Süd- und Nordalbanien 2008
Tour durch einen Teil Nordalbaniens
15.Tag
Zuerst führt uns der Weg zurück nach Fushe-Kruje und dann über die Nebenstrecke bis Lac.
Hier sollte man besser die neue Schnellstraße Richtung Lac benutzen, zumal die Landschaft hier keinerlei nennenswerte Sehenswürdigkeiten bietet und die Straße in sehr schlechtem Zustand ist. Nach Lac überqueren wir den Fluss "Fani i Vogel" der für den Rest des Tages unser Begleiter sein wird. Die durchfahrenen Ortschaften sind nicht nennenswert und meist ohne erkennbaren Ortsnamen, der Landstrich umsomehr. Die Straße windet sich über viele Kuren in die Höhe und folgt dann für lange Zeit dem Höhenrücken durch unberührte und menschenleere Natur, nur unterbrochen von der Straße und den Bauarbeiten der neuen Straße im Tal.
Leider hatten wir die gleiche Richtung wie die Schlechtwetterfront, so dass wir häufig Regen über uns ergehen lassen mussten und die Sicht teilweise eingeschränkt war.
Ich neige dazu, diese Straße als eine der Traumstraßen Albaniens zu benennen.
Der Zustand der Fahrbahn ist allerdings nicht immer der Beste und an vielen Stellen bricht die Fahrbahn zur Talseite hin ab,
die dann nur notdürftig mit ein paar Felsbrocken oder Steintürmchen gesichert wird, während die Bergseite häufig durch Geröll, bedingt durch den Regen, versperrt war.
Alles in allem ist sie jedoch gut zu befahren und die Aussicht entschädigt uns allemal.
Kurz vor Fushe Ares, nahe einer kleinen Gaststätte mit Spanferkel vom Spies und vor einem 42°03´21´´N 20°00´53´´O ehemaligen Fabrikgelände fanden wir etwas abseits der Straße an der Fluss-Seite einen Stellplatz für die Nacht, nicht gerade schön aber praktisch.
Ende 15.Tag Km-Stand2728
16.Tag
Gut ausgeschlafen und frohen Mutes freuen wir uns schon auf die Fahrt durchs Gebirge nach Beiram Curi. Das laut Landkarte von der Abzweigung der Transitstrecke zum Kosovo nur 40 Kilometer entfernt liegt.
Die ersten 20 Km geht es auch flott durch die wunderschöne Landschaft, das Lenkrad steht zwar keine Sekunde still, aber es geht vorwärts.
Dann plötzlich taucht wieder einmal das gefürchtete Schild "Road under CONSTRUCTION" auf und die Straße wird zumindest für WoMo`s eigentlich unbefahrbar.
Da wir laut Tacho bereits 20 Kilometer gefahren sind und Fierze ja mindestens 10 Kilometer vor Beiram liegen soll wagen wir es doch.
Die Strecke nimmt kein Ende noch ein Berg, noch ein Tal, noch eine Bucht, Löcher so tief, dass ständig das Heck aufsitzt, geradeaus gibt es nicht mehr.
An der Talseite sind die Ränder mit losem Schotter aufgefüllt, an der Bergseite liegt das Geröll
das von Baggern oder einzelnen Bauarbeitern in der Höhe aus dem Fels gebrochen wird.
Die Löcher auf der Fahrbahn sind mit Wasser gefüllt und das WoMo sitzt alle paar Meter auf der Fahrbahn auf. Ich bin weiß Gott nicht ängstlich oder zimperlich, aber ich hoffe jedes Mal, dass wir nicht, wenn uns ein Baustellenfahrzeug (anderen Verkehr gibt es nicht)entgegen kommt, zusammen mit dem Fahrbahnrand abstürzen.
Nach ca. 4 1/2 Stunden und 60 Kilometern haben wir den Abzweig zur Fähre erreicht, endlich.....,
an die Schäden am WoMo will ich erst nach dem Urlaub denken.
Da die Straße gut ist, fahren wir noch ein Stück ins Valbone Tal. Später schlendern wir durch Beiram Cury wo wir wieder einmal einen sehr gut englisch sprechenden Polizisten treffen, der uns auch ein Restaurant zum Essen empfiehlt.
Zur Übernachtung stellen wir uns direkt an die Anlegestelle der Fähre. Wie üblich in Albanien dauert es nicht lange und man kommt mit den Einheimischen ins Gespräch.
Achtung Wo kommst du her, wo willst du hin? Was, ihr seit die Straße über die Berge gekommen, die kann man doch gar nicht befahren, vielleicht mit dem Jeep ???? Alle fahren doch jetzt über den Kosovo nach Beiram Cury und dann von Fierze mit der Fähre nach Koman!!
Na ja, wir halt nicht!!??!!
Also Achtung, wer vorhat nach Fierze zu fahren sollte über Kukes-Vrbnica-Prizren-Dakovica- nach Bajram Cury fahren.
Ende 16.Tag Km-Stand 2841
17.Tag
Pünktlich um 5:30 Uhr beginnt das Beladen der Fähre. Wir waren durch das abendliche Gespräch, der Lademeister war nämlich 10 Jahre in Deutschland und spricht perfekt Deutsch, ja bereits vorgewarnt.
Es wird viel palavert und dann rückwärts auf der Fähre eingeparkt. Als wir bereits abgelegt hatten, legten wir noch einmal an, weil noch ein Nachzügler auftauchte.
Dann ging es in einer wundervollen Fahrt auf dem Stausee durch die Täler des Balkan.
Bei aufgehender Sonne machten wir, zu-,-viele Fotos von der schönen Landschaft.
Bei der Ankunft in Koman sah man das Chaos schon von weitem, der gesamte Vorplatz der Anlegestelle und der Tunnel standen voller Auto´s.
Niemand fühlte sich zuständig für die Organisation an der Anlegestelle, auch nicht der Platzeigentümer, der nur die Gebühr für die Benutzung des Verladeplatzes kassiert.
Ergebnis: Ein Teil der Autos muss wieder zurück durch den Tunnel oder zu einer der wenigen Ausweichstellen, dann werden einige PKW entladen, neue aufgeladen bis ein bischen Platz geschaffen ist. Alle LKW und auch wir müssen warten (ca. 75 min) bis der Knoten aufgelöst und der Tunnel frei ist.
Aber dann geht's weiter, mit für Albanien ganz guten Straßenverhältnissen bis Shkodra und dann weiter bis zum Sandstrand von Velipoje, wo wir direkt am Strand mit dem WoMo übernachten.
Zum Baden im Meer konnten wir uns nicht überwinden, weil wir dazu die Müllberge hätten überqueren müssen.
Wenn sich da nicht bald was tut wird es nichts mit dem europäischen Tourismus in Albanien, es wäre schade für das schöne Land.
Ein Trost, es wird bald Nacht und wir sehen den Müll nicht mehr.
41°51´50´´N 19°25´31´´O Im Restaurant "Shkodra" gibt es sehr gute selbstgemachte Pizza aus dem Holzofen.Ende 17.Tag Km-Stand 2950
18.Tag
Heute ist unser letzter Tag in Albanien, langsam beginnt die Heimreise.
Nach zeitigem Frühstück fahren wir nach Shkodra, es regnet den ganzen Tag. Nach unserem Empfinden ist Shkodra nicht eine der sehenswertesten Städte in Albanien, von der Burg soll die Aussicht auf die Stadt und den Zusammenfluss von Drin und Buna sehr schön sein, da es aber in Strömen regnet verzichten wir auf den Aufstieg und die Aussicht.
Nach einem langen Stadtbummel und einem Frisörbesuch fahren wir noch einmal nach Shiroke.
Die Straße, am Seeufer entlang, ist bis Zogei neu geteert und am Ende ist ein großer Wendeplatz.
Im Restaurant "Peshku" in Shiroke bestellen wir zum Abschied noch einmal was die Küche hergibt, "mixt Fisch" bis zum platzen. Dann geht es ab zur Grenze nach Montenegro in Murican.
Nach zähem feilschen über den Preis und ob wir jetzt ein Minibus, weil so in den Einreisepapieren eingetragen, oder ein Camping Car sind, zahlen wir dann 31 €. Die Preise sind willkürlich, wie wir dann auf dem Auto Camp in Bulgarica/Montenegro erfahren, die Italiener haben nach den Verhandlungen für 5 Tage 40 € und ein Motorradfahrer hat für einen Tag 10 € bezahlt, natürlich alles ohne Quittung.
42°11´40´´N 18°57´50´´O Der Campingplatz in Montenegro liegt direkt am Wasser und ist angeblich ( noch) geschlossen aber jemand findet sich der 5 € kassiert und wir können stehen bleiben.
Direkt nach der Grenze fällt der größte Unterschied zwischen Albanien und Montenegro auf, der Müll neben der Straße fehlt. Es gibt Leute die mit großen schwarzen Müllsäcken die blauen (albanischen ? ) Einkaufstüten einsammeln und in die vorhandenen Mülltonnen stecken.
Ende 18.Tag Km-Stand 3063
Aufbruch: | 21.05.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 15.06.2008 |