Städtetrip Danzig

Reisezeit: Juni / Juli 2008  |  von Herbert S.

Die Museen von Danzig

Uphagenhaus

Als Zeugnis bürgerlicher Wohnkultur des 18. Jahrhunderts sollte man unbedingt das Uphagenhaus besuchen, das sich in der Langgasse 12 etwa auf halben Weg zwischen Goldenem Tor und dem Rechtstädtischen Rathaus befindet.

Uphagenhaus

Uphagenhaus

Das dreiachsige Haus mit einem Rokokoportal macht in der Reihe der restaurierten Häuser der Langgasse keinen auffallenden Eindruck. Einzig ein Blick durch das Portal gibt den Eindruck wider, dass dies ein bürgerliches Haus war, das seine repräsentativen Räume im 1. Stock hatte, da sich unten lediglich ein kleines Kontor (heute: Museumsladen) und eine schwere geschwungene Treppe befinden.

kleines Kontor im Erdgeschoß

kleines Kontor im Erdgeschoß

Eine detaillierte Beschreibung des Hauses findet man hier.

Aufgang in die 1. Etage hinter dem Rokokoportal

Aufgang in die 1. Etage hinter dem Rokokoportal

Die eigentlichen Wohnräume sind aufwändig gestaltet mit Stofftapeten, bemalten Türen und zahlreichen Kaminen.

Teezimmer

Teezimmer

Türbemalung

Türbemalung

Musikzimmer

Musikzimmer

kleiner Salon

kleiner Salon

Artushof
Artushöfe gab es im 14. Jahrhundert in vielen Hansestädten.
Der Artushof Danzigs ist der einzige noch erhaltene an der Ostsee. Er wurde zwischen 1348 und 1350 nicht weit vom Rechtstädtischen Rathaus am Langen Markt erbaut.
Diese Häuser wurden als Versammlungsorte reicher Bürger nach dem keltischen König Artus benannt. Sie waren ausschließlich den oberen Schichten zu geselligen oder auch zu geschäftsmäßigen Treffen vorbehalten.

Artushof - Fassade von 1617 (Renaissance)

Artushof - Fassade von 1617 (Renaissance)

In vielen Hansestädten entstanden im 14. Jahrhundert Artushöfe. Diese Häuser waren Versammlungsorte reicher Bürger und wurden nach dem keltischen König Artus benannt. Hier traf sich die Oberschicht, trank Bier und schloss nebenbei Ge- schäftsverträge. Das einfache Volk durfte einen Artushof natürlich nicht betreten.

im großen Saal

im großen Saal

Blick auf den berühmten Kachelofen des Töpfers Georg Stelzener aus dem 16. Jahr- hundert

Blick auf den berühmten Kachelofen des Töpfers Georg Stelzener aus dem 16. Jahr- hundert

Der 350 m² große Saal des Artushofes mit seinem gotischen Sterngewölbe wird von vier Granitpfeilern gestützt.

einige der 268 Kacheln

einige der 268 Kacheln

Der 12 m hohe Renaissance-Kachelofen von 1545-1546 wurde im Rahmen der Restaurierung als letzter wieder aufgebaut und gilt als der höchste der Welt.

Bernsteinmuseum
Das neue Bernsteinmuseum der Stadt Stadt Danzig wurde als Abteilung des Museums für Geschichte im früheren Stockturm am Kohlmarkt untergebracht, da sich dieses Gebäude sozusagen als 'natürlicher Safe' anbot.

Stockturm am Kohlmarkt - die neue Heimat des Bernsteinmuseums

Stockturm am Kohlmarkt - die neue Heimat des Bernsteinmuseums

im Innenhof

im Innenhof

Die Ausstellung besteht aus drei Teilen.

  • Bernsteinwald (multimedial)

Einschlüsse

Einschlüsse

  • Geschichte des Bernsteins

  • Bernstein in Gebrauchsgegenständen

Tischlampe

Tischlampe

Das Krantor
Das im 15. Jh. erbaute Krantor ist das massivste Tor am Flussufer. Es diente als als Hebewerk zum Be- und Entladen der Schiffe. Es hatte jedoch wohl auch Verteidigungsfunktion, da es als Doppelturmtor ausgeführt war.

Doppelturm-Tor - Krantor als Wahrzeichen Danzigs

Doppelturm-Tor - Krantor als Wahrzeichen Danzigs

Konstruktionszeichnung

Konstruktionszeichnung

Im Inneren des Krantors befinden sich zwei große Holzräder, um deren Achse ein Seil gewunden wurde. Das Krantor gilt als das größte mittelalterliche Hebewerk Europas, da der Kran bis zu 2 Tonnen heben konnte.

Holzräder - 5 Meter im Durchmesser - von Menschen angetrieben (wohl ein 'Hamsterrad')

Holzräder - 5 Meter im Durchmesser - von Menschen angetrieben (wohl ein 'Hamsterrad')

die 'Rückseite' des Krantors ist wohl nicht allseits bekannt

die 'Rückseite' des Krantors ist wohl nicht allseits bekannt

Im Inneren des Krantors, das ein Teil des Schifffahrtsmuseums bildet, sind zahlreiche Modelle von Hebekonstruktionen und Krantoren zu bestaunen. Leider war auch hier - wie in manch anderen - das Fotogafieren nicht erlaubt.
Für die anderen Teile dieses Museums (direkt neben dem Krantor, stadteinwärts ein Neubau und gegenüber in alten Speichergebäuden (erreichbar mit der Museumsfähre über die Mottlau) bleibt uns nicht die Zeit, aber es mangelt auch etwas am Interesse.

© Herbert S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zur Ergänzung unserer Studien zur Backsteingotik wollten wir auf jeden Fall die im Rahmen des Weltkulturerbes von der UNESCO restaurierte Altstadt von Danzig sehen. Aber auch drumherum gibt es noch vieles zusehen - Marienburg - Jugendstil in Sopot
Details:
Aufbruch: 26.06.2008
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 03.07.2008
Reiseziele: Polen
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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