In 3 Monaten um die (halbe-) Welt

Reisezeit: August - Oktober 2008  |  von Ursula S.

Japan: Kyoto

In Kyoto angekommen mussten wir erst mal lernen, dass in Japan doch alles irgendwie anders ist, als bei uns oder sonst wo. Wir sind voll Tatendrang erst mal losmaschiert und wollten uns eine Unterkunft besorgen. Und das bei 30 Grad und mit gefuehlten 80-kg Rucksaecken auf dem Buckel. Nach 2 vergeblichen Versuchen bei Hotels, die schon belegt waren, hat uns ein netter Japaner den Tipp gegeben, doch wieder zum Bahnhof zur Touristeninformation zurueckzugehen, da sie dort auch Zimmerbuchungen vornehmen. Also wieder zurueck zum Bahnhof und zur Touristeninformation. Hier wird man wirklich mit allem versorgt, was das Touristenherz begehrt. Stadtplaene und Informationsmaterial in Huelle und Fuelle und die nette Dame hat uns dann auch noch ein total schoenes Ryokan, also ein japanisches Hotel, wo man auf Tatamimatten und Futtonbetten schlaeft gebucht.

Ryokan

Ryokan

In ganz Japan gibt es uebrigens in jedem kleinen Ort eine Touristeninfo, wo wir dann auch immer schoen brav unsere Unterkuenfte gebucht haben. Ein genialer Service.

Apropos Service. Japan ist wirklich ein Serviceland. Ueberall sind die Leute unglaublich nett, hilfsbereit und jeder von der Putzkolonne bis zum U-Bahn Schaffner verneigt sich vor einem.

Also auf zum Hotel, das uebrigens auch ein sehr nettes Onsen, also ein heisses Dampfbad hatte. Erst mal geduscht bzw. im Dampfbad eingeweicht und dann noch total lecker japanisch gegessen. Sprich Tempura, Misosuppe und Sake im Schneidersitz. Mit der Verstaendigung per Hände und Füsse hat es auch ganz gut geklappt.

Lecker Essen

Lecker Essen

"unser" Onsen

"unser" Onsen

Sake gibt es hier fast an jeder Ecke in Drugstores, wo wir uns erst mal umgeschaut haben. Ist schon lustig, was die Japaner so im Alltag zu sich nehmen und man hier so entdeckt.

Sake

Sake

Gut ausgeschlafen, dank der Futtonbetten , haben wir dann am naechsten Tag Kyoto unsicher gemacht. Hier gibt es so viele Tempel, Schreine und so viel zu sehen, daß wir gar nicht wussten was wir als erstes anschauen sollten. Wir haben uns dann entschieden, einen Spaziergang durch den Bezirk Higashiyama (das noch am besten erhaltenste Viertel von Kyoto) zu machen und das Geishaviertel Gion zu erkunden.

Im Kyomizu-Tempel hat uns eine Franzoesin den Tipp gegeben, daß man sich von jedem Tempel eine Kalligraphie in ein Buch schreiben lassen kann. Also sind wir seit dem am Kalligraphien sammeln. Die schauen aber auch echt schoen aus.

Kalligraphie-Meisterin

Kalligraphie-Meisterin

In Gion haben wir uns dann einfach treiben lassen und sind durch die wunderschoenen Gaesschen und alten Strassen spaziert. Leider haben wir keine Geisha gesehen, aber dafuer sehr huebsche Maedchen in Kimonos.

ohne Worte

ohne Worte

Strasse in Gion

Strasse in Gion

Nach so einem stressigen Sightseeingtag gibt es ja nichts schoeneres als im Onsen zu entspannen. Also ab in´s Bad und danach haben wir dann noch sehr lecker in einem ziemlich stylischen Lokal gegessen.

Fuer heute war der Philosophenweg auf dem Programm gestanden. Dieser Weg heisst so, da ein Philosophieprofessor der Universitaet von Kyoto hier spazieren ging. Ausserdem ist er bekannt fuer die Kirschbaeume und die zahlreichen Tempel und Schreine. Eigentlich wollten wir danach dann noch in den Sueden von Kyoto, um den Fushimi Schrein anzuschaun, der beruehmt ist fuer seine roten Tori, aber leider haben wir es zeitlich nicht mehr geschafft, da hier die Tempel schon um 4 Uhr dicht machen. Also haben wir noch ein bisschen Shopping in Kyoto gemacht und sind dann nach der Erholung im hoteleigenen Onsen in einer japanischen Grillstube gelandet. Ist schon immer wieder aufregend hier in ein Lokal zu gehn, da man ja meistens nicht lesen kann, was es zu Essen gibt. Aber war auch mal wieder ziemlich lecker.

Zen-Garten

Zen-Garten

Da es ausserhalb Kyotos auch noch so viel zu sehen gibt, sind wir am naechsten Tag nach Nara, eine alte Kaiserstadt die 710 gegruendet wurde. Nara ist beruehmt fuer die groesste Buddastatue Japans die im groessten Holzgebaeude, dem Todai-ji Tempel, der Welt steht. Die Japaner machen halt keine halben Sachen

ja dieses "Haus" ist komplett aus Holz

ja dieses "Haus" ist komplett aus Holz

Buddha im Holztempel

Buddha im Holztempel

Allerdings ist es nicht ganz ungefaehrlich im Park vom Todai-ji Tempel, da er von hunderten von Rehen bevoelkert wird, die ziemlich hungrig sind. Wir haben es am eigenem Leib erfahren, als wir sie ganz unschuldig fuettern wollten. Blaue Flecken lassen gruessen.
Auf dem Rueckweg nach Kyoto haben wir dann noch unseren Abstecher zum Fushimi Schrein unternommen. Diesmal waren wir rechtzeitig und es hat sich wirklich gelohnt. Auf einem Weg von 4 km den Berg hoch stehen hunderte rote Tori Tore. Sehr, sehr schoen.

rote Tori

rote Tori

noch mehr rote Tori

noch mehr rote Tori

hungrige, "bissige" Rehe

hungrige, "bissige" Rehe

Eigentlich wollten wir am naechsten Tag weiter nach Tokyo, aber da es hier so viel zu sehen gibt, haben wir uns entschlossen noch einen Tag laenger in Kyoto zu bleiben. Also haben wir in der Frueh erst mal das Schloss Nijo besichtigt und sind danach mit dem Shinkansen nach Himeji gefahren um eine alte Samurai Brug anzuschauen. Mit dem Shinkansen alles kein Problem , bei knapp 300 km/h hat es auch nur 30 Min. gedauert. Unsere erste Fahrt mit dem Shinkansen. Wir waren ganz hin und weg. Fast wie im Flugzeug. Schaut auch wirklich ziemlich futuristisch aus.

Burg Himeji

Burg Himeji

Am Abend waren wir dann wieder mal bei "unseren" alten Ladies, vom ersten Abend, japanisch Essen. Da wir ja experimentierfreudig sind, gab es diesmal etwas mit Namen "Oden". Ich weiss bis jetzt immer noch nicht was es genau war, aber es war lecker.

Nach so viel traditioneller Kultur sind wir dann in das moderne Tokyo. Mit dem Shinkansen braucht man fuer 600 km nur 3 1/2 Std.

Shinkansen

Shinkansen

© Ursula S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 Monate Vietnam, Japan, Neuseeland und Thailand
Details:
Aufbruch: 02.08.2008
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 30.10.2008
Reiseziele: Vietnam
Taiwan
Japan
Neuseeland
Der Autor
 
Ursula S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.