Iran - Sprachkurs und Exkursionen
Ein Semester Iran. Neben einem Sprachkurs in Teheran, habe ich viel Zeit um das Land wieder zu bereisen.
Die erste und zweite Woche: Teheran und Rey
Die erste und zweite Woche: Teheran und Rey
Schon am zweiten Tag nach der Ankunft besichtigte ich mit Oleg, mit dem ich mir das Zimmer teile, zum ersten Mal Rey, eine Vorstadt im Süden Teherans, die längst in das Stadtgebiet hineingewachsen ist. Da Teheran nach den höchsten Schätzungen 14 Millionen Einwohner hat und im höher gelegenen Norden offiziell keine unbesiedelten Flächen mehr bebaut werden dürfen, breitet sich die Stadt um so mehr nach Süden aus. Rey war bis zur Zerstörung durch die Mongolen die größere und bedeutendere Stadt. Erst danach begann der langsame Aufstieg Teherans. Was Reys Bedeutung heute unter anderem ausmacht, ist der heilige Bezirk und andere Mausoleen in denen Abdol Azim und weitere Nachkommen der zwölf Imame aber auch weltliche Fürsten begraben wurden. Unter anderem ist hier Nasreddin Schah begraben, der erste Schah von Persien, der Europa bereiste. Für Nichtmuslime ist der heilige Bezirk normalerweise nicht zugängig. Vor ein paar Tagen waren wir wieder in Rey und besichtigten diesmal die Quelle Tscheschme Ali mit einem Felsrelief und die Ruinen bzw. Ausgrabungen des antiken Rey. Da ich viel mit meiner analogen Spiegelreflexkamera fotografiert habe, wird es etwas dauern, bis ich noch mehr Bilder einstellen kann.
Die 'Quelle' Tscheschme Ali mit einem Felsrelief
Das Felsrelief zeigt Fath Ali Schah umgeben von Verwandten und Fürsten (so um 1800)
Gasse Nr. 3 in Ray
Die Ruinen des antiken Rey (Raghes)
Ein paar Tage nach meiner Ankunft besuchte ich das Univiertel Teherans, am Meydan-e Enqelab, dem Platz der Revolution. Dort befinden sich auf sehr engem Raum sehr viele Buch-, Software- und andere Läden mit Studierbedarf, wo ich meine in Deutschland zurückgelassenen Wörterbücher ersetzte und in der Nähe des Park-e Daneschdschu(Park der Studenten) beim besten iranischen Kartenproduzenten einige Karten und einen großen Atlas von Teheran kaufte, die uns schon sehr geholfen haben uns in dieser riesigen Stadt zurechtzufinden.
Moderne Kunst vor dem Stadttheater(Te'atr-e Schahr) in der Nähe des Platz' der Revolution
Dauerbaustelle Platz der Revolution
Und schon am Tag darauf war ich wieder dort. Aber zuerst sind wir, diesmal zu dritt mit Oleg und Christoph, dem dritten Mitbewohner, der unsere Wohnung in Teheran organisiert hat, zum Bordsch-e Azadi, dem Azadi-(=Freiheits)Monument im Westen Teherans gefahren. Das Monument wurde zur unglaublichen 2500-Jahrfeier der iranischen Monarchie errichtet, die der Schah einige Jahre vor ihrem Ende mit unglaublichem Prunk und Ausgaben abhielt. Die Architektur soll Elemente aller Epochen iranischer Architekturgeschichte abdecken. Unter dem Monument befindet sich ein Museum mit einigen Schaustücken aus der Geschichte Irans und moderner Kunst. Interessant fand ich auch die angegliederte Bibliothek, die zwar klein ist, aber in der es viele iranistische Werke gibt.
Der Turm hat sich im Vergleich zu vor zwei Jahren, als ich schon einmal dort war, verändert. Der Vorplatz wurde neu gestaltet und ich habe das Gefühl, dass der Turm dunkler geworden ist, was bei dem Teheraner Smog auch zu erwarten ist.
Blick von oben auf den ganz normalen Straßenverkehr
Im Museum: Die Revolution frisst ihre Kinder?
Teheran ist eine sehr bergige Stadt mit einem Höhenunterschied von Süd nach Nord von ungefähr 800 Metern und ist im Norden und Osten von Bergen umgeben (bis ca. 4000 Meter) Der Norden ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Iraner, da die Luft besser sein soll, und es kühler ist. Die Berge selber sind außerhalb der schönen Parks wenig attraktiv, da sie kaum bewachsen sind und das ocker-beige der Felsen und Erde auf Dauer eintönig wirkt. Wie anders wirkt das Alborz-Gebirge dagegen weiter nord-östlich, wo ich es vor zwei Jahren per Zug überquerte, mit seinen verschiedenen-farbigen Schichten und Felsformationen und den bewässerten Anbauflächen in den Tälern, was beides im Vergleich zur grünen Nordseite mit Reis- und Teeanbau die Gegensätze des Landes versinnbildlichen kann.
Straße Wali' Asr mit Bergen im Hintergrund
Aufbruch: | 12.10.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | März 2009 |