Iran - Sprachkurs und Exkursionen
Teheran, die Sa'dabad-Paläste
Die Sa'dabad-Paläste sind zu Fuß von meiner Wohnung aus zu erreichen, so dass ich versuchen werde, sie alle vormittags an den Tagen, an denen ich nachmittags meinen Sprachkurs habe, zu besuchen. Es sind mehr als zehn Paläste und sie liegen inmitten eines großen Parkgeländes und waren die Sommerresidenz der letzten Schahs. Heute beherbergen die meisten von ihnen verschiedene Sammlungen oder sind selber 'Ausstellungsstück', in denen eine gewisse Dekadenz der ehemals herrschenden Klasse besichtigt werden kann. Bisher habe ich den "Weißen Palast" mit dem Museum der Nation besichtigt, und das "Militärmuseum".
Der Weiße Palast war Residenz des Schah mit Privaträumen und Empfangssäälen. Neben Büro, Audienzzimmern, Ballsaal und Schlafzimmern gibt es auch ein großes Billardzimmer. Das Innere ist weitgehend so belassen worden wie der Schah es genutzt hat. Der Palast selber sieht von außen eher wie eine große Villa aus und ist mit modernster Versorgungsechnik ausgestattet, aus den 70er Jahren. Eingerichtet ist der Palast mit teuren europäischen Einrichtungsgegenständen, Möbeln aus Frankreich, Kristalllüstern aus Böhmen und wertvollen iranischen Teppichen. Der Lebenswandel des Schahs, so wird in Teheran erzählt, hat mit zu der Revolution geführt. Zu groß war die Kluft zwischen Schah und einfacher Bevölkerung geworden.
Aber macht euch selber ein Bild:
Das Militärmuseum ist in einem weiteren ehemaligen Wohngebäude der königlichen Familie untergebracht. Erster Blickfang ist das außen aufgestellte Großgerät, z.B. einige Panzer aus der Zeit zwischen den Weltkriegen, ein Sherman-Panzer, ein riesiger sowietischer Kampfhubschrauber "Hind", einige amerikanische Flugzeuge, Artillerie, aber auch ein historisches Holzboot aufgeständert in einem Bassin und viele Kanonen aus dem 19. Jahrhundert. Der Rundgang durch das Museum beginnt mit historischen iranischen Kostümen, die für die 2500-Jahrfeier der iranischen Monarchie hergestellt wurden, die der Schah einige Jahre vor ihrem Ende abhielt. Weiter gibt es mittelalterliche Rüstungen, Waffen und Prunkwaffen, sowie Unmengen an Gewehren aus den vergangenen 500 Jahren. Kuriositäten sind das Modell eines mit einer Kanone bestückten Kamels, moderne Prunkwaffen, die Geschenke befreundeter Staaten waren(auch zwei israelische Uzis), private Luxuswaffen der aus dem Land geflohenen Amerikaner und Waffen des Schahs. Ein Teil des Museums widmet sich auch dem Irak-Iran-Krieg. Hier sind ein großes Modell einer wichtigen Schlacht, Ausrüstung der iranischen Armee aber auch Hinterlassenschaften einiger hochgestellter Märtyrer zu finden.
Bilder folgen.
Aufbruch: | 12.10.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | März 2009 |