You don\'t find the way, the way finds you.
Siem Reap
Morgens um 8 Uhr startete meine Reise an der Khao San Road nach Kambodscha. Ich hatte ein gutes Gefuehl, letztendlich hat es sich einfach richtig angefuehlt nicht im Flieger nach Neuseeland zu sitzen, sondern im Bus nach Siem Reap. Ich war das erste Mal etwas aufgeregt. Meine Entscheidung fuer die Weiterreise fiel zwischen Vietnam, Suedlaos und Kambodscha. Vor Kambodscha hatte ich irgendwie einen heiden Respekt. Doch war ich neugierig auf die Leute, das Land und seine Geschichte. So war ich froh es gewagt zu haben den fuer mich persoenlich schwierigeren Weg Kambodscha zu gehen.
Schon kurz nach der Grenze kann man den Unterschied zu Thailand deutlich erkennen. Die Grenzstadt hinterliess bei mir einen optisch harten Eindruck. Es gab keine wirklichen Strassen, alles war verschlammt und in tiefen Spurrillen getrocknet. Die Menschen lebten in miserablen Verhaeltnissen und es stank zum Himmel. Unser "Grenzuebergangshelfer" war ein windiger Hund und irgendwie hatte ich uebersensibel staendig das Gefuehl ich werd uebers Ohr gehauen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit haben wir auch ein paar Dollar mehr an der Grenze gezahlt, doch war alles im Rahmen und ich hab mich schnell wieder entspannt.
Direkt an der Grenze habe ich Bekanntschaft mit Harald aus Deutschland gemacht. Wir hatten das selbe Ziel und den selben Bus dorthin. Auf der Fahrt haben wir noch ein weiteres deutsches Paerchen kennengelernt. Die beiden waren erst seid ein paar Tagen in Suedostasien, somit noch recht frisch und fuer mich auch ein bissel stressig. Sie waren skeptisch gegenueber alles und jedem. Bei einem Stop waren sie recht geschockt ueber die Toiletten. Als ich dann auf's Klo bin, dachte ich mir 'Hmmmm, eigentlich ganz normal fuer asiatische Verhaeltnisse...' - Schon komisch, wie man auf einmal feststellt, das man kein Reisefrischling mehr ist.
Der Bus hielt ca 5 Kilometer vor der Stadt und vor dem Bus stand eine Horde TukTuk-Fahrer, die alle auf einen zugestuermt kamen, um einen in irgendein Hotel abzuschleppen. Ich wusste von zwei Bekannten aus Chang Mai, Ashley und Carrie (USA), das sie zur selben Zeit wie ich in Siem Reap waren und wollte in das selbe Hotel einchecken. Harald hatte sich mir angeschlossen und wir teilten uns ein TukTuk. Ich war ganz froh, dass ganze TukTuk-Hickhack mitten in der Nacht nicht alleine durchstehen zu muessen. Ueberaschender Weise wurden wir von unserem Fahrer in das gewuenschte Hotel gefahren, natuerlich mit der Hoffnung seinerseits ihn fuer die Tempel-Tour zu angagieren. Spontan entschlossen wir uns dazu Ankghor Wat gemeinsam anzukucken. So wurde Tom, unser Tuktuk-Fahrer fuer den naechsten Morgen angheuert und alle waren gluecklich.
Ankghor Wat ist wirklich beeindruckend und weit verstreut. Ich war ganz froh ueber die Entscheidung sich mit dem TukTuk durch die Gegend kutschieren zu lassen. Eigentlich wollte ich das ganze mit dem Fahrrad machen, aber nach den ersten Tempelbesichtigungen bei Hitzen war ich so erschoepft, das ich jedesmal wieder dankbar ueber den erfrischenden Fahrtwind fuer zwischendurch war. Schon nach dem ersten Tag war ich von der optischen Reizueberflutung etwas platt. Abends haben wir uns zusammen mit meinen zwei Maedels einen gemuetlichen Abend auf Siam Reaps 'Khao San Road' gemacht.
Am darauffolgenden Tag sind wir um 4.30 Uhr aufgestanden, um Ankghor Wat im Sonnenaufgang zu erleben. Was tut man nicht alles fuer ein perfektes Bild. Leider musste ich mal wieder feststellen, das ich einfach nicht fuer die fruehen Morgenstunden gemacht bin. Ich war total geraedert und hab innerlich jedem der mir ueber den Weg lief den Hals umgedreht... ja ich bin ein Morgenmuffel. Mit tiefer Zornesfalte mitten auf der Stirn begann also grummelig mein Tag. Zusammen mit Horden von fotogeilen Touristen sind wir dann zum Haupttempel gepilgert. Alle haben sich mit ihren Kameras, so gut wie das eben in einer Horde geht, perfekt positioniert. Ich war zu diesem Zeitpunkt 'etwas' ueberfordert und graedig, aber... auch ich habe letztendlich ein wunderschoenes Foto geschossen. Ich hab mich dann zeitweise von dem fotowuetigen Harald abgesetzt und hab die Anlagen auf eigene Faust erkundet. Mit dem i-pod auf den Ohren hab ich mich von Jack Johnson wieder gnaedig stimmen lassen, zusatzlich noch ein paar Kekse zum Fruehstueck gefuttert - dann war's auch wieder gut.
Nach unserem Tempel-Marathon habe ich in zwei Tagen sage und schreibe ca 17 Tempel besichtigt und mindestens hunderttausend Fotos geschossen. Der fuer mich persoenlich beeindruckenste Tempel war der... ... ups Name vergessen. Anyway, dort wurde der Film 'Thombrider' gedreht. Wahnsinn! Ein riesiger Abenteuerspielplatz. Das ganze sah aus wie eine unwirkliche Filmkulisse. Riesige Wurzeln verschlingen den Tempel allmaehlich und sprengen Mauerwerk. Unglaublich, unglaublich!
Vor jedem Tempel waren verkaufstuechtige Kinder positioniert, die einem unnuetzes Zeug fuer nur 'one Dollaaaar' verkaufen wollten. Puuuuh... Um Diskussionen kam ich nur rum, solange ich graedig war. Irgendwie hat mich da keiner angsprochen - ich weiss auch nicht warum... Unvergesslich bleiben mir folgende Saetze in weinerlichem Ton: 'Do you want to buy postcards from meee? only one dollaaaar' oder 'If you don't buy postcards from me, you make me reeeally saaad' oder dann die ganz verzweifelte Version 'Please buy this postcards from me, because tomorrow we will diiiie'.
Alles in allem war es einfach unbeschreiblich. Ein paar Tempel weniger haetten mir jetzt ehrlich gesagt nicht gefehlt. Irgendwann kann man die Schoenheit der Temple einfach nicht mehr wuerdigen... absoluter Wat-Overload!
Aufbruch: | 13.09.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 17.02.2009 |
Laos
Kambodscha
Neuseeland