You don\'t find the way, the way finds you.
Surat Thani
Gleich nachdem ich in Khao Sok aus dem Internetcafe wollte, bin ich mit dem Besitzer noch ins Gespraech gekommen. Als ich ihm erzaehlt hab, das ich von Surat Thani mit dem Nightboat nach Ko Tao uebersetzen wollte hat mich die Freundlichkeit der Thais wieder voll erwischt. Grinsend griff er gleich zu Stift und Papier... Auch im Smiley's bin ich so herzlich verabschiedet worden. Mit gutem Gefuehl und bestens ausgeruestet mit Insidertips und einer handgezeichneten Skizze zur Food Street von Surat Thani machte ich mich also auf meinen Weg.
Eigentlich sollte mich ein Minivan direkt an den Hafen bringen, doch wie das hier so ist, wurde ich von Minivan zu Minivan verfrachtet, bis mich letztendlich ein Tuk Tuk an meine Ziel brachte. Nach dem Ticketkauf machte ich mich dann gleich auf den Weg zur Nahrungsaufnahme. Die Food Street war Dank der Skizze total simpel zu finden. Es empfang mich ein bunter Mix aus Farben, Formen, Geruechen und Gewimmel. Eieieiei, was die Thais doch tatsaechlich so alles essen - Indentifikation ausgeschlossen! Da kann man sich als Vegetarier nur schuetteln und staunen... Hier hatte ich das erstemal das Gefuehl als dickbepackter Falang allein unter Einheimischen zu sein und es war zu keinem Zeitpunkt unangenehm.
Auf gut Glueck hab ich dann tuetenweise Nahrung eingekauft und mich gemuetlich etwas abseits des Getuemmels an eine Mauer gesetzt und hab einfach nur Leute gekuckt. Leider konnte ich nur etwa 50 Prozent meiner Einkaeufe verputzen, der Rest hat sich u.a. als Wuerstchen im Schlafrock und aehnliches entpuppt... ein Veggie auf dem Thaimarkt, ts! Irgendwie hat meine Gesamtsituation einen alten Bettler auf mich aufmerksam gemacht, neugierig kam der alte Herr naeher und hat auch einfach nur gekuckt. Wir haben dann sozusagen beide unser Chance ergriffen: ich war gleucklich kein Essen wegschmeissen zu muessen und der Bettler zog dankend mit drei Tueten bepackt von Dannen. Dies war eine kleine, aber fuer mich sehr nette Begegnung.
Meine insgesamt dreistuendige Wartezeit in Surat Thani verging durch lauter solch netter Kleinigkeiten widererwarten wie im Flug. Dies ist auch der Grund, warum ich Surat Thani ein eigenes Kapitel widme. Fuer die meisten Reisenden ist diese Hafenstadt nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg in den Norden oder auf die Inseln. Ich hatte das Glueck mit einigen Einheimischen ins Gespraech zu kommen, da war z.B. die Englischlehrerin. Wir waren im selben Alter und uns spontan sympathisch. Wir fuehrten ein langes, nettes und informatives Gespraech, was mich einfach nur happy stimmte. Oder da war dieser kleine aufdringliche Hund, durch den ich ueberhaupt erst mit der Lehrerin ins Gespraech kam. "He is very friendly!" Der meinte naemlich er muesste unsere Bekanntschaft von Schnauze zu Nase besiegeln. Too friendly for me! Richtig nett fand ich allerdings meine Bekanntschaft mit den extrem coolen Jugendlichen, die sich an einem leicht erhoehten Rondell versammelten und zu ihrem krachernden Hiphop-Sound aus ihren Handys tanzten. Ueber Breakdance und Jacko-Imitation ging's da durchgestylt bis auf's Messer ab. Ein paar Jungs waren auch in ihrer Schuluniform da und uebten wirklich intensiv den Moonwalk, was fuer ein Bild! Irgendwann schleppte dann einer ne fette Box mit Verstaerker an und dann gings erst richtig los. Die steandigen Aufforderungen doch einfach mitzutanzen lehnte ich zwar ab, aber machte begleitend einen auf Kopfnicker. Und das ganze neben einer politischen Veranstaltung der Gelben mit Leinwanduebertragung und traditioneller Musik.
Irgendwann musste ich mich dann doch von der schraegen Szenerie loesen, da um 23 Uhr mein Nachtboot ablegte. Uebrigens eine sehr angenehme Art zu reisen. Bin dort gleich mit einem saechsischen Paerchen ins Gespraech gekommen und hab so die erste Zeit gemuetlich plaudernd verbracht. Das Boot ist links und rechts mit einer Art Matratzenlager ausgeruestet, aehnlich wie in einem Schlafsaal. Ich persoenlich finde, es schlaeft sich dort ganz gut. Und was fuer ein Gefuehl morgens aufzuwachen, die steife Brise zu spueren, aus dem Fenster zu kucken und Ko Tao zu erblicken!
Aufbruch: | 13.09.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 17.02.2009 |
Laos
Kambodscha
Neuseeland