Pakistan / Indien 2008
Auf ins Kaghan Valley
2005: Weil das Beben in Südasien dicht unter der Oberfläche entstand, waren die Auswirkungen besonders verheerend, weil sich die Indische Platte ein Stück weiter in die Eurasische Platte hineinbohrte. Seismologen rechneten seit langem mit einer Katastrophe in der Region. Heute leben im Bezirk Balakot etwa 245.000 Menschen (vor dem Erdbeben waren es etwa 400.000 gewesen) und die meisten von ihnen sind arbeitslos.
Hier im Landesinneren von Pakistan sieht man auch Frauen in Burka
Kaghan Valley
Von Region zu Region in Pakistan ist es unterschiedlich. Manchmal spüre ich, dass es besser ist, mich zu verschleiern, auch wenn ich als Begleitschutz immer meine 3 Männer habe.
Hinter Naran (2.420 ü.M.) liegt das touristische Zentrum im Kaghan-Tal. Insbesondere pakistanische Touristen aus Lahore und dem übrigen Punjab lassen es sich im Sommer hier gut gehen. Ein Gletscher zieht sich hinunter bis auf die Straße und lädt alle zu einem kurzen Stopp ein.
Ein Murmeltier ruft seinen Verwandten zu: Achtung, alles weg! Gefahr im Verzug. Frau im Anzug - und dann noch eine Außerirdische! Oh Gott oh Gott!
Hochgebirgssee Saiful Muluk, 3.210 m hoch gelegen. Ein sagenumwobener, smaragdgrüner See, eingebettet in einem Hochgebirgstal, überragt vom Malik-Parbat und seinem Gletscher.
Hamad weckt mich morgens früh und raunt mir zu: Du musst jetzt fotografieren, nachher ist der Spiegelzauber vorbei! Wie froh ich bin, dieses Schauspiel am einsamen See zu betrachten.
Die pakistanischen Touristen aus dem Süden des Landes sind völlig aus dem Häuschen, kennen sie doch keinen Winter mit Eis und Schnee. Männer und Frauen (im Shalwar Kameez) machen sich einen Spaß und rutschen immer wieder die Eispiste auf diesem Gletscher runter. Für mich ist es ein Gaudi, ihnen zuzuschauen.
Man bereitet sich allmählich auf den pakistanischen Nationalfeiertag, 14.08.2008, vor, überall werden Fahnen feilgeboten und an tausend Stellen angebracht.
Geheimnisumwobene Höhe in Naran. Ich LIEBE Fahnen aus allen Ländern. Ich stehe an einem Marktstand in Naran und überlege, wieviele ich nun erwerben möchte - und plötzlich werde im vom pakistanischen Fernsehen entdeck. Meine Freunde werden vom Kameratross gefragt, ob sie mich filmen dürfen. Nach meinem Einverständnis nehme ich auf Geheiß 2 Fahnen in die Hand und rufe laut aus: Pakistan Zindabad! (Hoch lebe Pakistan). Eine überaus witzige Situation. Es läuft natürlich (wie meistens, wo auch immer ich auftauche in ganz Pakistan) der ganze Ort zusammen und will mich sehen und hören. Meine Freunde genießen die Sensation, durch mich immer wieder in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt zu werden. Ich find's nur witzig und lach mich scheckig.
Aufbruch: | Juli 2008 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | August 2008 |