Kroatientour per Motorrad im September 2008
20.9. Makarska Richtung Zadar
Das war ein Tag! Nach dem Abschied von unserer Herbergsfamilie wartete der Sv. Jure mit seinen über 1700 m auf uns (Empfehlung von A. Müller).
Über Nacht kam ein für diese Jahreszeit ungewöhnlich starker Sturm auf, welcher in Makarska auch noch einen Waldbrand auslöste. Die Jadranska Magistrala war an einigen Abschnitten für Motorräder und an manchen sogar komplett gesperrt. So bestand also die Möglichkeit, dass in fast 2 km Höhe der Wind ebenso blies. Nun, das mussten wir überprüfen. Es konnte ja auch sein, dass es da oben einen Wetterumschwung gab und alles windstill ist...
... auf 780 m haben wir auf einer recht engen, nach links steil abfallenden, ungesicherten Bergstraße Richtung Gipfel wegen eines etwas stärkeren Windschubes die Umkehr beschlossen. Der Sv. Jure hat uns besiegt und den schon aufgekeimten Wunsch vollends erblühen lassen, möglichst bald wieder hierher zu kommen.
hier etwa gaben wir uns geschlagen, ist das nicht eine beeindruckende Niederlage
im Hintergrund ist die Rauchwolke des Feuers zu sehen
Also waren wir nur wenig enttäuscht, ist doch zum einen nun sicher, dass wir bald wieder nach Kroatien fahren und zum anderen lässt einem auch "der Rest" der Natur und der Straße das Herz höher schlagen.
Unser Ziel war es, heute soweit wie möglich Richtung Norden zu kommen, da wir in 2 Tagen bei Freunden in Österreich übernachten wollten und in weiteren 2 Tagen leider schon wieder zu Hause sein mussten. Aber natürlich wollten wir auch etwas erleben.
Mittagessen gab es wieder on the road, auf dem Weg ins Landesinnere Richtung Landstraße 62 sind wir einfach rechts einen kleinen Weg ins Gebirge gefahren. Weit ab von jedweder Zivilisation und allen Gefahren trotzend haben wir wieder unseren Picknickkorb ausgepackt...
Da ist es wieder das Gefühl: ein Mann, ein Motorrad (und ein Bruder) allein unterwegs, die Welt zu erobern .
Hier ein paar Fotos "on the road"
Jetzt aber etwas zügiger im Text (es fällt schwer, bei diesen vielen Eindrücken).
Auf der "62" gab es wegen des Umleitungsverkehrs der gesperrten Magistrale ein Verkehrschaos. Mit den Motorrädern kamen wir langsam aber relativ gut voran - natürlich nur verkehrswidrig den Stau überholend. Endlich auf der "39" Richtung Küste bogen wir nach rechts in das Tal des Flüsschens Cetina, um Landschaft zu genießen und irgendwann in Omis wieder auf die Adria zu treffen. So toll wie es A. Müller beschrieben hatte, fanden wir die Fahrt durch das Cetina-Tal allerdings nicht. Vor allem die Straße war in keinem besonders motorradfreundlichen Zustand.
In Omir gab es einen Latte Macchiato, ansonsten nichts besonderes. Dafür jedoch in Trogir!!! Ein mittelalterlich mediterraner Genuss, diese Altstadt, vor allem auch nachdem wir vergeblich in Split versuchten, zum Stadtzentrum vorzudringen (ärgerlich, schließlich mussten wir einige Kilometer durch unansehnliche Außensiedlungen Splits die Anfahrt bewältigen).
Nun stand noch Primosten auf dem Programm, dann sollten wir langsam irgendwo in der Nähe von Sibenik eine Unterkunft finden.
Aber es kam etwas anders. Primosten hat uns verzaubert. Die Altstadt ist wunderschön auf einer bergigen Landzunge gelegen. Wir haben also den Altstadthügel Richtung Zungenspitze erklommen. Am Ende des Weges direkt am Meer steht eine Kirche mit umliegendem Friedhof. Spontan keimte in Kai der Wunsch auf, hier mal begraben sein zu wollen. Aber dazu später .
Auf den Friedhof sind wir ja nur gegangen, weil unmittelbar davor ein Hinweisschild zu einem "Sunset Panorama Restaurant" aufgestellt war. Da es gerade Sonnenuntergangszeit war, wollten wir dahin und wieder einen Latte bestellen. Jedoch war natürlich auf dem Friedhof kein Restaurant zu finden. Man musste tatsächlich einen abenteuerlichen Schleichweg begehen, den Friedhof umrunden, und da war es. Der Aufwand hat sich gelohnt!
Bei besagtem Latte haben wir uns dann entschieden, hier eine Übernachtung zu finden. Für 13 € pro Person (ohne Frühstück) ist uns das auch gelungen (natürlich ein paar 100 m vom Meer entfernt).
Nach einem Abendessen, einem Schluck "Prosecco" (den gab uns unsere Herbergsmutter aus Makarska mit auf den Weg) legten wir uns glücklich schlafen.
Aufbruch: | 17.09.2008 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 24.09.2008 |