Na nga def? - 4 Monate Senegal
Dakar: Allez les Lions
Diaji, ein Freund von Matar, hatte uns angeboten mit uns zum Länderspiel Senegal - Gambia zu gehen, da wir uns gerne mal diese Schauspiel angucken wollten. Weil er am Morgen vor dem Spiel noch an einen Golfturnier teilnehmen wollte, nahm er uns auch dahin mit. Der Golfplatz war auf dem Gelände eines riesigen rech schicken Hotels und direkt am Meer gelegen. Lustiger weise war auch die Senegalesische Fußballmannschaft hier untergebracht und wir konnten ihren Bus auf dem Parkplatz entdecken.
Nachdem Diaji das Turnier erfolgreich als 2. beenden konnte, machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Als wir am Hoteleingang vorbei kamen, konnten wir gerade noch sehen, wie die senegalesische Mannschaft in ihren Bus einstieg. Wir haben noch kurz überlegt, ob wir uns einfach unsauffällig untermischen und die Mitfahrgelegenheit zum Stadion nutzen sollten, aber ich weiß nicht ob das geklappt hätte...
Auf dem Weg zum Stadion trafen wir einen Freund von Diaji, der auch zum Spiel gehen wollte.
Die Gegend um das Stadion war schon voller Leute und die Suche nach Tickets erwies sich als einfacher als gedacht. Diaji meinte es sei einfacher die Tickets auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, was nicht viel teurer als normal sei. Und tatsächlich, sobald wir aus dem Taxi ausgestiegen waren, kamen sofort einige Leute auf uns zu und wollten uns Tickets verkaufen. Die Schlange vor dem Eingang war ewig lang, aber unsere beiden Begleiter gingen zielstrebig zum Eingang und wir konnten so durch. Stefan und ich verstanden nicht ganz, warum wir uns nicht anstellen mussten und als ich nach fragte meinte Diaji nur: "Die verstehen euch schon" - "Hä, wie jetzt?" - "Ja, die verstehen euch!" - "Heist das, dass wir vor durften, weil wir weiß sind?" - "Ja, ja" Wir waren zwar froh, dass wir nicht anstehen mussten, aber irgendwie gefiel es uns nicht auf Grund unserer Hautfarbe bevorzugt zu werden!
Wir hatten extra die etwas teureren Tickets auf der überdachten Tribüne gekauft, was aber anscheinend nicht automatisch hieß, dass man dann hier auch einen Platz sicher hatte. Der Aufgang, den unsere beiden Begleiter ansteuerten war bereits durch ein Gedränge von Sicherheitsbeamten und Fans verstopft, was uns aber nicht davon abhielt unser Glück zu versuchen. Auf einmal fand ich mich wieder zwischen Diaji, der mich vorschob und immer wieder meinte: "Na geh schon durch" und einem Sicherheitsbeamten der mich zurück schob und immer wieder meinte: "Es ist voll!". Ich verstand die Situation überhabt nicht! Wenn mir in Deutschland ein Sicherheitstyp sagt "Die Tribüne ist voll", dann denk ich mir, "gut sie wird halt voll sein. Da muss ich wohl wo anders hin gehen". Aber hier ist es irgendwie anders. Nach einigen Minuten Diskutiererei könnten wir dann aber tatsächlich durch und es waren auch noch recht viele Plätze frei. Diaji meinte dann halb triumphierend halb belehrend: "Il faut toujour negosier!" (Man muss immer diskutieren). Wir mussten ein wenig die Köpfe schütteln über die chaotische Organisation der Besucherströme, aber so ist es hier halt und es war auch amüsant das einmal mitzubekommen.
Das Spiel war ein sehr wichtiges und für den Senegal ging es um die Qualifikation für den Afrika-cup und gleichzeitig die WM. Senegal musste das Spiel gewinnen um weiter dabei zu bleiben.
Die senegalesischen Fans waren nicht besonders fair und buhten als die gambiaschen Spieler das Feld betraten. Und auch bei der gambiaschen Nationalhymne wurde nur gepfiffen. Als das Spiel endlich anfing war die Stimmung im Stadion recht gut, aber nicht überwältigend. An der großen Anzeigetafel war zwar eine Uhr, aber wie die meisten Uhren die man hier sieht, stand auch diese still!! Man wusste also nicht wie lange das Spiel schon dran war.
In der 66. Minute fiel endlich das 1 zu 0 für Senegal und die Stimmung wurde etwas feuriger. Leider fiel etwa 20 Minuten später das 1 zu 1 und die Stimmung kippte schlagartig um. Ein Vater mit seinen beiden Söhnen, die vor uns gesessen hatten, verließen nun schon das Stadion, wahrscheinlich um dem aus dem Weg zu gehen war folgen würde.
Nach dem Abpfiff begannen die Leute Flaschen und andere Gegenstände auf das Feld zu schmeißen, weshalb die Spieler von Polizisten mit Schutzblechen geschützt werden mussten.
Wir haben dann auch so schnell wie möglich das Stadion und das Gelände verlassen und hatten keine weitern Probleme.
Am nächsten Tag haben wir gehört, dass einige verärgerte Fans wohl mit Steinen geschmissen und sogar Autos angezündet haben.
*Yvonne*
Aufbruch: | 25.09.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 24.01.2009 |