Italien: Cinque Terre (Ligurien), Emilia-Romagna, Lombardei, Piemont
Genua
06.06.2000 Genua
Die Zugfahrt von Riomaggiore nach Genua dauert ca. eineinhalb Stunden. Die einst reichste europäische Weltstadt hat heute noch ca. 780.000 Einwohner. Am Stazione Brignole kommen wir an und wollen zunächst den Mercato orientale aufsuchen, eine Markthalle in einem ehemaligen Klosterkreuzgang. Der Markt gehört zu den beliebtesten in der Stadt. Von Tintenfisch bis Trüffel - je nach Saison - ist hier alles zu haben. Was sich vielversprechend anhört, wirkt auf uns eher enttäuschend. Vom Scham des ursprünglichen Klosters ist nicht viel übrig geblieben.
Ebenfalls schade, dass die Via XX Settembre eine vierspurig Straße ist. Dieser beidseitig von Kolonnaden umgebene monumentale Flanierboulevard hat ansonsten einiges zu bieten. Wir erreichen die Piazza de Ferrari, die von schönen Gebäuden umgeben ist: dem Palazzo Ducale, der Kunstakademie, dem Teatro Carlo Felice (Architekt: Aldo Rossi 1987 - 1991, der Zuschauerraum gleicht angeblich einer mittelalterlichen Piazza), die Börse sowie einige Bankhäuser.
Unser nächstes Ziel ist der Hafen. Im Porto Vecchio ist ein Nachbau der spanische Galeone "Neptune", mit der Kolumbus zur Entdeckung Amerikas aufgebrochen ist, zu besichtigen. Bigo, der für die Expo errichtetet "Monster-Kran" mit Festzelt und Panoranaglasaufzug sticht ins Auge.
Im angrenzenden Quartiere del porto vecchio - dem alten und ehemals sehr angesagten Hafenviertel - ist das Rotlichtmillieu sowie ein hoher Ausländeranteil nicht zu übersehen.
An der Piazza Acquaverde steht das Kolumbusdenkmal. Gut gefällt uns die Via Balbi, eine Barock-Prachtstraße des 17. Jh. Auch die städt. Palazzoarchitektur in der Via Garibaldi und der Strada Nuova sagt uns sehr zu. In diesen Renaissance-Prachtstraßen des 16. Jh. war der Stadtadel ansässig.
Eher zufällig kommen wir zum Palazzo Spinola an der Piazza Pellicceria I. Der vollständig möblierte Palast der Familie Grimaldi vermittelt einen Eindruck vom prunkvollen, adligen Lebensstil.
Blick von der Dachterrasse des Palazzo Spinola
Ob Salons mit Fresken und Gemälden, ein Hausaltar oder die Küche, alles ist originalgetreu ausgestattet. Von der Dachterrasse aus hat man einen schönen Blick über die Dächer von Genua.
Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen zu Romanego, der berühmtesten Konfiserie der Schokoladenstadt zu gehen.
Konfiserie Romanego
Die Ladenausstattung ist aus dem 18. Jh. Frische Pralinen, kandierte Veilchen, glasierte Kastanien, Karamelkonfekt - alles was der süße Gaumen begehrt.
Die Kathedrale San Lorenzo ist ein schwarzweiß gestreifter Dom mit einem wertvollen Reliquienschatz. Die Chiesa San Matteo war die Hauskapelle der Prinzen Doria. Sie liegt an einem kleinen Platz, umrahmt von fünf Palazzi der Familie. Sehenswert ist der Kreuzgang links hinter der fast 900 Jahre alten Kirche. Ein Teil der alten Befestigungsanlage Porta Soprana ist ebenfalls noch zu besichtigen.
Ein Tag reicht, um einen schönen Einblick in die Stadt zu bekommen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Mit dem Zug fahren wir wieder zurück in unser Urlaubsdomizil. Auf unserem Balkon wollen wir das Abendessen - mit traumhaft leckerem Cinque Terre-Pesto - einnehmen. Diesmal ist es der Regen der uns nach Drinnen vertreibt. Nachts gibt es Gewitter.
Aufbruch: | 01.06.2000 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 15.06.2000 |
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Tremezzo