Italien: Cinque Terre (Ligurien), Emilia-Romagna, Lombardei, Piemont

Reisezeit: Juni 2000  |  von Anke Schlingemann

Cinque Terre-Küstenwanderung

08.06.2000 Cinque Terre-Küstenwanderung: Riomaggiore - Manarola - Corniglia - Vernazza - Monterosso del Mare

Die Cinque Terre -dass sind fünf Dörfer an der ligurischen Küste südöstlich von Genua, mit den wohlklingenden Namen Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore- ist ein Wanderparadies. Gerade mal neu Kilometer Bahnstrecke liegen zwischen dem ersten und dem letzten, zwölf Kilometer Fußweg oder fühnzehn Kilometer Küstenlinie.

Ein Netz von Wanderwegen erstreckt sich an den Hängen zwischen diesen Dörfern. Auf und ab kurven die Wege, laufen um Kuppen und über Kämme, durch Olivenhaine und von Efeu überwucherte Schluchten und tauchen wieder auf aus dem Schatten von Kastanien- und Steineichenwäldern. Sie sind ausgezeichnet markiert und so gut instand gehalten, dass sich niemand verläuft. Und doch rau und ursprünglich genug, dass dem Wanderer das Gefühl bleibt, nicht gerade auf einem Spazierpfad unterwegs zu sein.

Das Wetter spielt heute mal wieder mit. Wir starten die ca. 12 km lange Wanderung in Riomaggiore. Über die bereits bekannte Via dell' Amore geht es nach Manarola. Von dort aus führt fast auf Meereshöhe ein schöner Wanderweg (ca. 1 h) nach Corniglia - 100 Meter oder 377 Stufen hoch auf einem Fels gelegen. Nach dem wir den Bahnhof am Strand erreicht haben, führt das letzte Stück über serpentinenförmig angelegten Treppen den Felsen hinauf.

Corniglia

Corniglia

Nach dieser anstrengenden Etappe entschädigt der Blick auf Corniglia, dem einzigen Cinque Terre-Ort, der nicht direkt am Meer liegt, für die Strapazen. Zunächst einmal genehmigen wir uns ein kühles Getränk mit Blick auf das Meer. Nachdem uns die Bedienung die Getränke serviert hat, wart sie nicht mehr gesehen. Als diese nach einigen ungeduldigen Minuten nicht zurückkehrt und wir leider kein Kleingeld haben, müssen wir -wohl oder übel- die Zeche zu prellen.

Corniglia ist mit 300 Einwohnern am ehesten Dorf geblieben. Doch auch hier finden in der Saison tausende Touristen ihren Schlafplatz. Von Corniglia aus gilt es erneut, 150 Höhenmeter zu überwinden, um nach Vernazza zu komnen. Für den 4 km langen Weg benötigen wir ca. 1,5 h.

Vernazza, der kleinste (und hübscheste) Cinque Terre-Ort, liegt in einen engen zum Meer hinab führenden Tal. Vom wieder aufgebauten Festungsturm hat man einen schönen Blick auf den feinen Ort. Die Besichtigung (und den Eintritt) des Castello Doria sparen wir uns. Von dem schönen Ausblick angetan, entscheiden wir uns statt dessen für ein Mittagessen in der Trattoria La Torre, bevor wir den Ort erkunden.

Blick auf Vernazza

Blick auf Vernazza

Vernazza ist sehr reizvoll. Im kleinen Hafen kontrastieren bunte Sonnenschirmen und in Dreierreihen liegende Fischerboote sehr schön mit dem türkisen Wasser. Am winzigen Sandstrand, direkt vor der Piazza, plantschen nicht nur kleine Kinder im Wasser. Vier-, fünfmal am Tag schwappt die Fähre neue Touristenscharen in die engen Gassen. Auf der einladenden Hafen-Piazza spielt sich das Leben ab.

Der Hafen von Vernazza

Der Hafen von Vernazza

Die letzte Etappe des Tages ist mit 1,5 Std. angegeben. Durch terrassenartig angelegte Wein- und Olivengärten führt ein teilweise äußerst schmaler und immer mal wieder steiler Weg nach Monterosso al Mare. Auch diesen Ort erreicht man nur, in dem man eine Vielzahl von Treppen hinab steigt.

Monterosso ist der Hauptort und das touristisches Zentrum der Cinque Terre, was man den Ort auch schnell ansieht. Verglichen mit den anderen Orten wirkt Monterosso al Mare, im breiten Bett eines Bergbachs angesiedelt, mit 1700 Einwohnern und zahlreichen Hotels schon beinahe mondän. Am relativ breiten Sandstrand räkeln sich bronze glänzende Ölgötzen und auf der Promenade tummeln sich schöne und reiche Italiener, gemischt von vielen Touristen.

Zurück nach Riomaggiore geht es mal wieder per Schiff. Vom Wasser aus genießen wir noch einmal den Blick auf die schön gelegene Wanderstrecke, die uns -trotz aller Strapazen- tolle Ausblicke beschert hat. Auf unserem Apartment-Balkon lassen wir den Tag bei Pasta mit Ganberoni und einem Fläschchen Rotwein gemütlich ausklingen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisebericht einer Italien-Rundreise. Stationen: Cinque Terre: Riomaggiore - Manarola - Corniglia – Vernazza – Monterosso del Mare, Portovenere Ausflüge nach: Genua, Parma, Portofino, Ravenna, Dozza, Bologna, Marareta, Modena, Maranello, Mantua, Barolo, Rocca. Sowie an den Comer See: Bellagio, Tremezzo, Varenna
Details:
Aufbruch: 01.06.2000
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 15.06.2000
Reiseziele: Deutschland
Schweiz
Italien
Tremezzo
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!