Italien: Cinque Terre (Ligurien), Emilia-Romagna, Lombardei, Piemont
Parma - Langhirano
07.06.2000 Parma
Das Wetter ist leider nicht besonders gut. Wir beschließen, mit dem Auto nach Parma zu fahren. Der wohlhabende Ort hat ca. 190.000 Einwohner und liegt an der einstigen römischen und heute noch wichtigen Transportader Via Aemilia.
Die Stadt ist nicht nur durch den gleichnamigen Schinken bekannt geworden, auch der Nudelhersteller Barilla hat hier seinen Sitz. Im einstigen Herzogtum herrschten die Fürstenfamilie Farnese und ab 1816 bis zur Nationalstaatseinigung im Jahre 1871 die Habsburgerin Maria Luisa. Wir parken unser Auto in einer Seitenstraße nahe dem Palazzo Ducale.
Durch den frequentierten Parco Ducale erreichen wir den Palazzo Ducale. Über die Ponte Verdi geht es weiter zum Palazzo della Pilotta. Dieser Palast wurde niemals fertiggestellt und - nachdem er im 2. Weltkrieg zerstört wurde - schnörkellos wieder aufgebaut. Absolut beeindruckend ist allerdings das Teatro Farnese. 1618 wurde dieses im Palazzo untergebrachte Theater anlässlich des Medici-Besuchs errichtet. Trotz der kurzen nur einige Monate andauernden Bauzeit trifft man ein sehr großzügiges Theater mit großzügiger Bühne, Holzvertäfelungen und aufwändiger Rang-Bestuhlung an. Natürlich wurde auch an einige Logen gedacht.
Weiter geht es zur Piazza Duomo. Das romanisch-gotische Battisterio des Architekten und Bildhauers Benedetto Antelami (Baubeginn 1196) ist beeindruckend.
Battisterio
Aus Veroneser Rosa Marmor erstrahlt der achteckige Bau. Die Symbolik des Grundrisses soll Erde und Himmel vereinen (Erde: Quadrat, Himmel: Kreis). Die Taufkirche hat drei Portale, die für Dreifaltigkeit stehen. Interessant ist der Bau ebenfalls von Innen. Die Kuppel erscheint sechszehnseckig und wird von einem schönen Deckenfresko geschmückt. Auch einige sehr schöne Skulpturen und Reliefs von Antelami sind zu bewundern.
Der Dom (romanischen Pfleilerbasilika mit gotischem Campanile) ist ebenfalls absolut sehenswert. Der lokale Meister Antonio Allegri Corregio erhielt 1530 den Auftrag, die Kuppel zu freskieren. Selbst Tizian soll von dem Ergebnis begeistert gewesen sein. Rechts im Querschiff ist das Relief "Kreuzabnahme" des Künstlers Benedetto Antelami zu bewundern. In der Krypta sind noch Reste eines Mosaikfußbodens erhalten.
Das Kloster San Giovanni Evangelista sollte man auf keinen Fall auslassen. In dem Renaissancebau mit Barockfassade leben noch heute etwas 20 Benediktiner-Mönche. In einer original eingerichtetenn historischen Apotheke -die 1201 von den Benediktinern gegründet wurde- wird noch heute selbst produziertes angeboten. Wir erstehen ein Glas Aprikosen-Jam. In dem Kloster gibt es vier Kreuzgänge. Die Kirche ist mit Fresken von Corregio und Parmigianino ausgestattet. Besonders sehenswert: das Kuppelfresko von Corregio.
Mittags folgen wir einem Geheimtipp und suchen die Trattoria Corriero auf. Nur wenige Touristen verlaufen sich hierher. Die traditionelle Küche genießen beinahe ausschließlich Einheimische. In mehreren Gasträumen wird die göttliche Pasta serviert. Nach Pasta et Vino Frizzante wieder gestärkt geht es weiter zur bekannten Via Garibaldi. In der Salumeria Garibaldi erstehen wir ein Stück Proscuitto di Parma bevor wir die Stadt wieder verlassen.
Im Reiseführer lesen wir, dass der echte Parmaschinken aus Langhirano stammt und in den Riviera-Winden getrocknet wird. Kurzerhand legen wir auf der Rückfahrt einen kleinen Abstecher in Langhirano ein. Die Stadt ist klein und unscheinbar. Das protzige Fontanellato (eine Wasserburg) ist leider nur von Außen zu besichtigen. Nachdem wir ein kleines Eis genossen haben, fahren wir endgültig zurück nach Riomaggiore.
Aufbruch: | 01.06.2000 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 15.06.2000 |
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Tremezzo