Costa Rica
La Selva, das Praktikum beginnt: die "Arbeit" im Dschungel
heute ist der 10. maerz und ich werde einmal rueckblickend berichten, was seit unserer ankunft hier in La Selva so passiert ist. nachdem wir also schon eine nacht im regenwald in unserer, wie ich finde, recht komfortablen unterkunft verbracht haben, trudeln am mittag des zweiten tages auch die restlichen 7 praktikanten plus betreuer Christian Voigt ein. wir werden von einem ortsansaessigen erfahrenen fuehrer (Adolfo) durch den regenwald von La Selva gefuehrt und bekommen die interessantesten dinge gezeigt, die dem untrainierten auge meist verborgen bleiben. worueber sich auch Adolfo besonders freut, ist, dass er uns sogar eine Fer de Lance oder auf deutsch eine Lanzenotter zeigen kann. diese hochgiftige schlange ist total gut getarnt und wird leicht uebersehen, wenn man durch den dschungel laeuft. aus diesem grund werden wir, natuerlich zu unserem eigenen wohl, dazu "gezwungen", andauernd gummistiefel zu tragen. das sieht nicht nur lustig aus, sondern ist auch total angenehm fuer die fuesse und deren flora und fauna. ueberhaupt muss man hier im regenwald von Mittelamerika uest aufpassen, wo man seine koerperteile so hinstellt und -legt. da lauern potentiell ueberall irgendwelche giftigen schlangen, die man trotz intensivster suche aber nie findet oder stechende riesenameisen namens Bulletant, die 24h schmerz verursachen. es gibt dann aber auch das andere extrem, bei dem die tiere aus menschlicher oder sollte ich sagen weiblicher sicht geradezu vor niedlichkeit platzen. da braucht z.B. nur mal ein Baumstachler nach einem aestchen zu greifen und schon ertoent ein synchron-schrilles langezogenes "ooooooooooooooh".
der niedliche Baumstachler, den die Maedchen so ins herz geschlossen haben
dieses Geschoepf weckt bei den Maedels allerdings ganz andere Empfindungen (handtellergross...ungelogen)
der abend war, v.a. fuer die 7 "neuankoemmlinge" mit jetlag, seeeeehr ausfuellend. ein wenig zur vorgeschichte, fuer die, die es schon wieder vergessen haben oder es noch nicht wussten. jeder der praktikanten macht ein projekt, allein oder als gruppe. dabei soll mit pfeilgiftfroeschen, fledermaeusen, Bienen, ameisen und im falle der groessten gruppe, in der auch ich bin, mit kuenstlichen korallenschlangen gearbeitet werden. diese stellen wir aus knete her und die modelle sollen dann im wald ausgelegt werden, wo sie hoffentlich von voegeln attakiert werden. da wir eine hohe stichprobenanzahl benoetigen, kommen wir auf insgesamt 500 knetschlangen, die noch alle bis zum naechsten tag fertiggestellt werden muessen. alle werden eingespannt und so kneten, formen und basteln wir gemeinsam bis spaet in die nacht unsere tollen bunten knetschlangen (danke an alle, die geholfen haben!).
am naechsten tag beginnt dann offiziell die arbeit am jeweiligen projekt. unsere aufgabe fuer den heutigen tag...knetschlangen im wald auslegen. 500 schlangen....alle 10 m eine = mindestens 5 km laufen *seeeeufz*. ich sags gleich,...es war eine qual die dinger im wald zu verteilen. die hitze setzte unseren bunten fettwuersten zu und machte die arbeit nur noch unertraeglicher. eigentlich sollten wir vor einbruch der dunkelheit bereits fertig sein aber es wuselten immer noch reichlich schlangen in unseren transportboxen. wir mussten abbrechen und die arbeit am naechsten tag fortzetzen.
hier haben wir den eigentlich geraden knetwuersten eine dynamisch fesche S-Form verpasst (von hinten nach vorne: Sara, Stefanie, Arne)
unsere Meisterwerke, bereit zum ausgelegt werden...das sollen uebrigens giftschlangen darstellen
der tag nach der ausbringung im wald ist relativ entspannt,...nun muessen wir 48h warten bis wir die knetteile auf vogelspuren untersuchen koennen. wir sollen uns derweil inspiriert vom dschungel eigene projekte ausdenken, was nicht so einfach ist, wie es vielleicht klingen mag und am abend gibt es es dann einen vortrag von (Dr.) Christian (Voigt) mit anschliessender gesellig-gemuetlicher runde bei Caiphiri(n mit welle)a oder wie seine doktorandin Katja meinte "alkohol mit einheimischen limetten".
am dritten tag im camp muessen wir schlangenleute erneut in den wald ausruecken, um nun die 500 knetgummirepliken auf etwaige bissspuren zu untersuchen. wieder durch den sumpf stapfen, die steilen haenge rauf und runter und wieder schwitzen bis der artz kommt. ein wenig frustiert werten wir am ende des tages aus, dass von 500 schlangen, gerade mal 32 irgendwelche spuren aufwiesen,...und davon fiel ein sehr grosser anteil auf hungrige ameisen, die einfach mal die knete lecker fanden.
am heutige tag hat sich jeder mit seinem selbstausgedachten projekt beschaeftigt. ich habe mich mit Sara zusammengeschlossen und wir haben die wirkung von bananen- und durian-aroma vs. reale matschebanane auf schmetterlinge untersucht. leider hat sich nur ein flattertier auf unseren matschebananen eingefunden....wir haben uns also groesstenteils gelangweilt. am nachmittag haben wir ein kleines privatreservat und eine Chiquitaplantage besucht.
Aufbruch: | 19.02.2005 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 08.04.2005 |
Costa Rica
Nicaragua