Ina & Katha in Brasilien

Unsere ersten Tage:

Mittwochabend ging es los. Gegen 22Uhr trafen wir uns Berlin Hbf mit viel Gepäck und TamTam, um mit dem Nachtzug aufzubrechen.
Der City Night Line Marke vergangener Tage brachte uns schließlich nach Frankfurt wo wir gegen vier Uhr morgens ankamen. Hier schnappten wir uns das nächst beste Taxi und der Taxifahrer war echt erstaunt über unsere kleinen "Kosmetikkoffer" - wie er sie neckisch nannte. Hier angekommen befürchteten wir schon man habe uns einen Koffer geklaut. Das lag aber nur daran das der Zug stockdunkel war und wir uns nicht erinnern konnten wo wir das Ungeheuer geparkt hatten. Im Geiste überlegten wir schon was verloren gegangen sei doch fanden wir ihn in ner dunklen Ecke wieder.
Von Frankfurt ging es weiter über Lissabon (wo wir Nicole und Kora trafen) nach Recife-Brasilien.
Wir landeten am späten Nachmittag. Es war noch hell draußen, so dass wir die Stadt schon aus dem Flieger erkunden konnten.
Wir waren ziemlich aufgeregt, es war erträglich heiß doch wir schwitzten da wir mit unserem Touristenvisum ja noch die Koffer durch den Zoll bringen mussten. Und prompt ein Volltreffer. Wir wurden vom Zoll rausgezogen und während wir unsere Koffer erneut zum durchleuchten auf das Band stellten überlegten wir uns schon ne triftige Erklärung. Doch dann passiert nix!
Wir luden einfach nur die Koffer auf und durften gehen.
In der Ankunftshalle erwartete uns ein her"t"zlicher Empfang. Abgesehen von dem Willkommensschild erkannten wir unsere Irma auch sogleich. Graue Kutte mit Kopftuch freundlich lachend und absolut die ersten die man sah sobald man in die Empfangshalle kam.

Leider wurden Kora und Nicole nicht so herzlich empfangen- man hatte sie schlicht weg vergessen.
Aber kein Problem im Kirchentaxi war genug Platz für alle Schäfchen. Nach ner guten Stunde kamen wir in der Casa de Providencia- ihrer neuen Heimat an und die Irma zockte Nicole für diese Dienstleistung ordentlich Kohle ab. Ach Kirchentaxis sind nicht umsonst!
Nach einer weitern Viertelstunde und der Passage von zwei Sicherheitstoren rollten wir in unserem neuem zu Hause ein.
Unser erster Eindruck von Recife: es ist nicht gerade so romantisch wie Paris, so aufregend wie New York und erst recht nicht so wie Berlin.

Angekommen im Kloster stellten wir fest, dass es gar kein richtiges ist, eher ein Blindeninstitut mit Kindergarten in dem lediglich drei Nonnen leben.
Wir wohnen recht hübsch, die ersten Tage räumten wir um was das Zeug hielt, um es uns in unsrem neuen zu Hause gemütlich zu machen. Momentan sind noch Schulferien deshalb ist auf dem Gelände nix los und wir haben noch frei.
Am ersten Wochenende putzten und räumten wir wie verrückt in unserer Praxis herum; in der Annahme am Montag mit der Arbeit zu beginnen- kleinere Verständigungsprobleme halt...
Dr. Caubi hatte uns gebeten alles Abgelaufene wegzuschmeißen und so fand auch der Kofferdam mit dem Verfallsdatum `92 den Weg in die Tonne.
Dennoch brachten wir die Zeit auf am Samstag zu viert an den Stadtstrand Boa Viagem zu fahren und die ersten Caipis zu schlürfen.

Und hier das absolute Rezept:
Pitú vom mercadinho um die Ecke (die 1,5l Vorteilsflasche für einen sagenhaften Euro!!!) Cola ist teurer!!!!
Limetten vom Baum vor der Tür
Eis selbst gemacht und mit dem Spagettitopf zertrümmert
Zucker aus der Vorratskammer der Nonnen
Und so geht's:
Limetten geviertelt, mit einer Prise Zucker versüßt und das ganze mit dem Nudelholz zerstampft. Des zerkleinerte Eis darüber und das Glas mit Pitú aufgießen. Mmhhh lecker.
Und so klingt das in Landessprache:
1 Limão, arçúcar, gelo.
Corte o limão em rodelas, junte arçúcar e amasse em um copo.
Adicione Pitú e gelo.

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