Ina & Katha in Brasilien

Reisezeit: Februar - Mai 2009  |  von Katharina Schmidt

erste Behandlungsversuche

Unser freies Wochenende in Recife

Heute waren wir mit Dr.Caubi verabredet, um zum Strand zu gehen. Doch ist er weder erschienen noch hat er sich gemeldet. Dafür hat sich Irma Graça nun aber um so mehr um uns gekümmert. Wir gingen mit Ihr im mercadinho um die Ecke shoppen, wurden für eine Stunde am Computer abgeladen und haben eine Führung durch die heiligen Hallen der Nonnen bekommen. Zur Krönung durften wir dann auch noch mit den Nonnen zu Mittag essen, das Gebet wurde kurz mal ausgelassen. Was es zur Auswahl gab, könnt ihr euch ja vorstellen. Reis, Nudeln, rote Bohnen, weiße Bohnen, eine Art Grünkohl und Knochen mit Hühnchen. Dieser wurde Katha fast zum Verhängnis. Schon der erste Bissen war ein Volltreffer, wahrscheinlich war es das Kniegelenk des Hahnes oder ähnliches. Da sie aber "tief" in ein Gespräch verwickelt war, konnte sie es auch nicht wieder ausspucken deshalb platzierte sie es unauffällig in ihrer Wangentasche. Das machte die Konversation auf portugiesisch jetzt auch nicht gerade einfacher und die Aussprache auch nicht unbedingt deutlicher. Erst viel später konnte Sie das gute Stück auf Ihrem Teller verstecken.
Nachmittags sind wir bei schönstem Wetter zum Strand gefahren. Hier fand ein Tuntenumzug statt! Also nix mit Ruhe und Entspannung. Die Trommeln hämmerten und der Strand war überlaufen von brasilianischen "Schönheiten".
Selbst schon längst wieder zu Hause hatten wir die Schreckensbilder noch nicht verkraftet.

Am Sonntag machte Ina uns ein super Frühstück mit allem drum und dran. Es fehlte an nix. Es schmeckte ausgezeichnet - allerdings wurde dabei unser einziger Topf geschrotet.

Anschließend sind wir zu Kora und Nicole und dann weiter mit den Mädels nach Olinda. Ziel war ein Prä-Karnevalsumzug. Der Bus dorthin war super voll und alle außer uns trugen ein orangenes BEER-Olinda Trikot.
Von Olinda haben wir nicht viel außer der Promenade und dem Umzug gesehen. Jedenfalls war die Mucke super und der Bass nen Hammer. Wir sind als Touris wie immer super aufgefallen. Und da der Karneval in Olinda als besonders freizügig gilt, müß man sich nicht wundern vom einem oder anderen freundschaftlich abgeknutscht zu werden - Ina natürlich nicht, die sieht einfach zu brasilianisch aus.....
Nicole und Katha wurden sogar von einem riesigen Penis-Einkaufswagen verfolgt, bis sie sich mit einem Sprung auf eine Bordsteinkante retten konnten.

Montag, den 16. Februar
Unerwartet stand Andrea heut früh um halb neun vor der Tür. In der Hand das prall gefüllte Patientenbuch. Eigentlich hatte man uns gesagt, dass wir erst am Dienstag anfangen würden. Immerhin blieben uns 25 Minuten, um zu frühstücken, uns anzuziehen und die Praxis aufzuräumen.
Unsere erste Patientin hieß Katia. Ratz fatz nahmen wir einen Befund auf und suchten die kleinste Läsion aus um eine Füllung zu legen. ZH 12. Das Wasser funktionierte nicht und die Turbine summte nur in Etappen. Zu allem Überfluss stand dann auch noch Dr.Caubi vor der Tür, wenigstens löste er das Rätsel mit dem Wasser. Die Füllung wurde ein Prachtexemplar der modernen Zahnmedizin - mit besten Grüßen an Prof.Kielbassa; poliert wurde auch nicht und die Patientin schnellstens entlassen. Obwohl sich die Patientin nicht beschwerte tauschten wir die Füllung B3 beim nächsten Termin unaufgefordert aus. Zum Glück ist in der Zwischenzeit den anderen Blinden auch nix aufgefallen....
Danach kam Inacio, der unser neuer Dauerpatient werden sollte. Laut dem letzten Befund gab es bei Ihm nix zu tun und wir machten uns ans Werk. Das mit dem Befund stimmte auch soweit - bis auf zwei kleine "Auffälligkeiten". An 24&25 tummelte sich jeweils eine kleine C4 Karies. Das Problem für uns Frischlinge war nicht die Karies, sondern eher das Multiband. Die erste Idee, er solle doch zu seinem Kieferorthopäden gehen kam nicht so gut an. Die zweite Idee, den Bogen einfach durchzuschneiden - war schlicht weg dämlich. Aber wir kamen dann doch tatsächlich drauf die Gummis und den Bogen einfach abzunehmen. So weit so gut. Wie bei einer so tiefen Karies nicht anders zu erwarten, machten wir sofort Bekanntschaft mit dem Nerven. Tja - das heißt laut Richtlinien des ZHB eigentlich gleich Extraktion des Zahnes. Das aber bei einem 17jährigen Patienten mit Zahnspange? Wäre ja auch blöd. Also besprachen wir Dr. Caubi zu fragen, ob er eine Wurzelkanalbehandlung machen würde. Der stimmte zu und wir waren glücklich. Inacio aber nicht! Der war mittlerweile nämlich unglücklich in uns verschossen und täuschte immer wieder Schmerzen vor um an einen neuen Termin zu kommen. Das konnte ja nicht so weiter gehen, so bekam er eine Aufgabe. Er "schaut" jetzt immer Deutsche Welle TV und lernt Deutsch um seinem Traum etwas näher zu kommen und damit ist er auch bestimmt eine ganze Weile beschäftigt...

Du bist hier : Startseite Amerika Brasilien erste Behandlungsversuche
Die Reise
 
Worum geht's?:
So nun ist es bald soweit und wir packen erneut die Koffer... allerdings machen wir diesmal keine Reise just for fun! Diesmal reisen wir mit schwerem Gepäck und freuen uns in Brasilien als Zahnärztinnen zu arbeiten. Wir freuen uns über alle die unsern Reisebericht verfolgen und wünschen gute Unterhaltung...
Details:
Aufbruch: 05.02.2009
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 05.05.2009
Reiseziele: Brasilien
Der Autor
 
Katharina Schmidt berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors