Australien per CamperVan
Apocalypse Now - Part1
Eins muß man uns lassen, es wird garantiert nie langweilig, wenn wir beide unterwegs sind.
Aber ich fange lieber mal ganz vorn vorne an.
Gestern abend, nachdem sich Marius, wahrscheinlich endgültig, von seiner Lea verabschiedet hat, haben wir uns auf den Weg gemacht.
Es war rund 23 Uhr und wir hatten eigentlich keinen Plan, wo wir hin wollten oder wir übernachten könnten.
Wir wussten nur, wir müssen raus aus der Stadt und wollten natürlich am liebsten an einen Strand.
Und so haben wir uns durch das nächtliche Strassenwirrwarr von Sydney gekämpft und irgendwie haben wir auch einen Weg hinaus gefunden.
Und nach ein paar Wendemanövern und Himmelsrichtungsahnungen fanden wir uns auf einem Parkplatz wieder, der verdammt nahe am Strand sein musste. Marius konnte schon das Meer riechen und siehe da, wir hatten einen Volltreffer gelandet. 20 Meter von unserem CamperVan entfernt, begannen die Dünen und dahinter rauschten die nächtlichen Wellen an den Beach.
Der Parkplatz war in der Woche kostenlos: hier können wir bleiben, zumindest für diese Nacht. Viel weiter wären wir auch nicht mehr gekommen, denn wir waren schon ziehmlich fertig vom Tage.
Die erste Nacht verlief eigentlich ohne besondere Vorkommnisse, nur am Morgen wurden wir beide ziehmlich unsanft aus dem Schlaf gerissen.
Der schöne beschaulichen Parkplatz lag direkt an einer 6 spurigen Schnellstrasse, über die sich der morgentlich Berufsverkehr wälzte. Aber damit nicht genug, gab es plötzlich ein verflucht lautes Geräusch. Ich schaute aus dem Heckfenster und ungefähr 30 cm weiter tuckerte ein Rasentraktor an unserem Auto vorbei. Toll. Die mähen doch sicher nicht jeden Tag den Rasen, warum dann ausgerechnet heute.
Als wir später den Parkplatz verließen, konnte man genau sehen, wo wir einst standen. Dort war das Gras sicher 5 cm höhen.
Ich sach doch, die Aussies und Ihr Rasen. Das ist eine Sache für sich.
Aber was uns allen auffällt ist, dass hier sehr viel mehr Jobs vergeben werden, für Sachen, die sich in Deutschland keiner mehr leisten will.
Deshalb blitzt und blinkt hier auch alles so schön.
Für heute hatten wir uns vorgenommen bis nach Newcastle zu kommen, das sind rund 170 km, zum warm werden sozusagen.
Und weil ich mich nicht länger drücken wollte, hab ich heut morgen ganz selbstbewusst das Steuer übernommen.
Und irgendwie hab ich mir den Linksverkehr schlimmer vorgestellt, als es war. Nur der Blinker macht mich kirre. Immer wenn ich blinken will, geht der Scheibenwischer an und umgekehrt. Marius hat schon angefangen meine Fehler zu zählen,noch bin ich nur bei 3. Aber das wird sich sicher schnell ändern.
Das Fahren heute war auch nicht so schwer. Die Strassen waren gut gefüllt und ich mußte einfach nur hinter den anderen herfahren.
Es ist sicher viel schwieriger, wenn man alleine auf der Strasse unterwegs ist und sich nicht so an den anderen orientieren kann.
Um Strecke zu machen, habe wir uns den Weg über den Highway Number 1 ausgesucht, aber nach rund 30 km wurde mir langweilig und ich beschloss die Autobahn zu verlassen und auf der Landstrasse weiter zu fahren. Das war auch anfangs eine gute Idee, da kam zu ersten mal richtiges Roadtrip-Feeling auf. Die Strasse schlängelte sich klasse durch eine übbigen Wald. Eine Kurve folgte der anderen und ich dachte grad daran, dass das ne super Piste fürs Biken wäre. Und schon kamen die ersten Moppeds um die Kurve gesaust. Mist, und wir sitzen in so einem blöden Camper. Egal, wir müssen weiter. Doch plötzlich kreuzten wir wieder die Autobahn, der wir eigentlich entkommen wollten. Marius gucken sich den Streckenverlauf an und Ernüchterung machte sich breit.
Die Landstrasse folgte die ganze Zeit der Autobahn, nur das wir dort viel langsamer fahren mussten und ein viel längeren Weg zurücklegen müssten.
Spontan beschloss ich zurück auf die Autobahn zu fahren und bog an der nächsten Möglichkeit auf die Autobahn ab.
Doch das war aber leider ein bisschen zu spontan für Marius, den Navigator, denn auf einmal waren wir zwar auf der Autobahn, doch leider in der falschen Richtung unterwegs und schwupps ging es zurück nach Sydney. Die nächste Möglichkeit zu wenden, war die Ausfahrt, an der wir vorher die Strase verlassen hat.
Super, wir waren also nach einer halben Stunde an der gleichen Stellen zurück.
Doch da konnte man nicht wenden, also mussten wir, zu allem Übel, auch noch mal die gleiche Strecke auf der Landstrasse fahren.
Doch ein gutes hatte das ganze, wir kannten uns endlich mal aus. Und grüsste alle am Wegesrande, wie unsere besten Freunde.
Also nochmal das ganze, aber Ihr glaubt ja nicht, wie kompliziert hier manche Auffahrten sind. Da muss man erstmal durchsteigen. "typisch australisch"ebend.
Nach einer Stunde Autobahn beschlossen wir erneut, die große sichere Strasse zu verlassen, denn schließlich wollen wir ja auch was vom Lande sehen. Und das klappte diesmal auch ganz gut und wir bekamen wirklich was geboten.
Wir fuhren an der Küste entlang und irgend wann juckte es zu sehr und wir hielten Ausschau nach einem Strand.
Das war nicht schwer, denn schließlich ist Australien ja eine Insel und Meer gibt es hier fast überall.
Wir fanden einen hübsches Plätzchen und hatten echt Glück mit dieser Wahl, denn wir sollte hier unfreiwillig schon eine geraume Zeit verbringen.
aber das ist eine andere Geschichte : siehe Part2
Aufbruch: | 18.03.2009 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 09.06.2009 |