In 300 Tagen um die Welt - Ein kleines Reisetagebuch
durch das Outback
Nun gut, das mit der regelmaessigen Berichterstattung geht irgendwie nicht so ganz wie geplant von statten... anyway...
Hier sind wir also un in Darwin und damit wohl so ziemlich mitten im Nirgendwo. Der Weg bis hierhin war ein steiniger und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Nachdem wir die Ostkueste verlassen haben (und diese Berichte werde ich gewiss irgendwann nachliefern...), haben wir kurzfristig beschlossen nicht den weiten Weg auf den Highways nach Darwin zu nehmen, sondern endlich den Schritt zu wagen, das Outback zu erkunden. Verplant und ohne Vorbereitung, versteht sich. Volker war etwas zaghaft, immerhin hatten wir nur einen (in Zahlen: 1 ) Ersatzreifen und vierzehn Liter ( 14l) Wasser dabei, unsere Essensvorraete waren ziemlich mager ( sind sie seit Abwesenheit von Heidi erstaunlich haeufig) und zwanzig Liter (20l) im Ersatztank (was insgesamt eine Tankmenge von 100 l Diesel ausmacht und damit etwa 1000 km Strecke, die wir gemuetlich zuruecklegen koennen). Da die Strecke etwa 2500 km lang war und davon ueber 750 km ungeteert, machten wir uns die meisten Sorgen um unsere Reifen, aber ab Schotterpiste wurden einfach pi mal schnauze ein paar bar Luft rausgelassen (wir sind ja nicht so pingelig), und los ging es. Sehr, sehr langsam. Da ich die Fahrerin der ersten Etappe war, konnten wir uns erstmal gemuetlich auf ein paar Steinchen, rote Erde und ganz schoen viel Wellblechpiste einstellen. Der zweite Tag und damit die Mamutstrecke von 500km war schon nicht mehr so einfach, und haette ich gewusst, wie es um Hell's Gate herum aussieht (ja, es gibt ein kleines Roadhaus das durchaus zu recht diesen Namen traegt), haette ich wahrscheinlich fuer den Highway plaediert. Durch trockene Flussbetten zu fahren, ist ein Vergnuegen, aber als wir an den ersten richtigen Flusslauf kamen, der richtiges Wasser hatte und stolz zu beiden Seiten Warnschilder wegen Krokodilen parat hielt, wurde uns ploetzlich bewusst,warum man ein Auto mit high clearance und damit hohem Bodenabstand haben sollte. Aber all unsere neuen Erkenntnisse halfen nichts, Volker musste raus und mutig per pedes die Tiefe abschaetzen. Da keine Krokodile in Sicht waren, fuhr er dann unseren MAL auch durch die Fluten und siehe da: unser Wagen schaffte es mit Bravur!
Nach fuenf oder sechs von solchen Fluessen die mit der Zeit immer breiter und tiefer wurden, waren wir schon ganz schoen mutig! Aber aller Spass muss einmal ein Ende haben, und nach (ehrlich gesagt ganz schoen anstrengenden) 9 Stunden Fahrt kamen wir endlich wieder in eine Form von Zivilisation (eine einspurige, asphaltierte Strasse, auf der einem ab und zu schon mal Road Trains mit vier Anhaengern entgegen kommen, die vor gar nichts Halt machen). Weiter tausend KM brachten uns dann schliesslich durch den Kakadu-Nationalpark, wo wir doch auch endlich die angemkuendigten Krokodile in freier Wildbahn sehen konnten, nach Darwin. Unser MAL wurde gestern einer aeusseren Grundreinigung unterzogen, nachdem er sich inzwischen rot getarnt nicht weiter von der Umgebung unterschied. Aber wir haben eigentlich noch einiges im Outback vor, also macht Euch auf weitere spannende Berichte gefasst!
Morgen gehen wir fuer ein paar Tage Kanu fahren, und dann geht es ab in Richtung Ayers Rock und der roten Mitte.
Bis dahin: Knutsch!
Sonni*** und Volki
Aufbruch: | 20.04.2005 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 13.02.2006 |
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