In 300 Tagen um die Welt - Ein kleines Reisetagebuch
Tucson, Arizona
Fuer alle, die es (wie wir bis gestern) nicht wissen, wie Tucson ausgesprochen wird: Es heisst "Tuusson", nicht "Taksn"! Warum, wissen wir nicht, aber dafuer haben sie einen ziemlich guten Radiosender, also sei es ihnen vergoennt!
Ja, hier sind wir also, es hat weit ueber dreissig Grad draussen, und Heidi und ich goennen uns einen ruhigen Nachmittag, waehrend Volker hoffentlich aus jeder erdenklichen Position heraus Fotos von kaputten Flugzeugen macht. Seit einer Woche haben wir uns hier nicht mehr gemeldet, und fuer uns ist schon so viel passiert, dass man es kaum in Worte fassen kann. Das Land der unbegrenzten Moeglichkeiten will wirklich beim Wort genommen werden! In Las Vegas, wo neben Geld und Alkohol so viel Schweiss fliesst wie wohl nirgends sonst auf der Welt, haben wir ein paar sehr nette, erholsame und gleichzeitig anstrengende Tage verbracht. Nett: Die Stadt ist abwechslungsreich, bunt und erstaunlich angenehm, auch wenn wir ehrlich gesagt nicht all zu viel davon gesehen haben... Erholsam: Wir waren kaum vom Pool unseres Hostels wegzubewegen. Anstrengend: Gute Parties, viel Geld verzockt, auf dem Stratosphere-Tower in der hoechsten Achterbahn der Welt gefahren, schier gen Himmel geflogen und dann auch noch ueber den Rand des 900 Fuss-hohen Gebaeudes haengen lassen (die Knie von Heidi und mir waren zu diesem Zeitpunkt schon so weich, dass dieses Vergnuegen nur Volker zuteil wurde!).
Von Las Vegas aus haben wir eine Tagestour zum Hoover Dam gemacht, den wir Maedls mal wieder gar nicht sooo spannend fanden (unser erster Regentag seit Reiseantritt). Volker hat aber tolle Bilder gemacht!
Am folgenden Tag traten wir endlich unsere Camping-Tour an: Mit dem tollen, riesigen, einfach alles koennenden (und natuerlich nur mit einem CD-Player ausgestatteten) Pontiac fuhren wir in das Death Valley, von dem wir noch nicht all zu viel erwarteten, da wir in mehreren Reiseberichten nur gelangweilte Aeusserungen darueber gelesen haben. Vielleicht war es unser Glueck, dass es der erste National Park war, den wir sehen sollten, vielleicht war es auch der viele Regen in den letzten Wochen, jedenfalls haben wir unsere Muender kaum zubekommen von der Weite, der Natuer und... dem Death Valley. Ob man es gesehen haben muss? Ja, ja, ja! Eins der vielen Wunder Amerikas! Ob andere Nationalparks nicht schoener sind? Kann sein, bestimmt sogar. Nichtsdestotrotz einer der unvergesslichen Tage, die einem klar machen, wie klein mal doch ist (und durstig sein kann!).
Unsere Plaene wurden dann vomn einer weiteren Naturgewalt Amerikas ganz bitter durchkreuzt: Der schneebedeckten Sierra Nevada. Eigentlich wollten wir nach unserer ersten Nacht im Zelt (idyllisch in einem kleinen Dorf namens Lone Pine, abseits gelegen an einem Mini-Bach) den Sequoia-Nationalpark, als der Pass dazu versperrt war, den Yosemite-NP sehen, aber die Berge sind zugeschneit, die Reifen sind gelinde gesagt nicht wintertauglich, und der kuerzeste Weg war definitiv noch immer zu lang fuer uns. Also haben wir uns kurzerhand dazu entschlossen, in die entgegengesetzte Richtung in den Sueden zu fahren, um im Joshua Tree NP ein paar der von U2 doch so grossartig angepriesenen Baeume zu sehen und unser erstes Lagerfeuer unter freiem Himmel zu veranstalten. Und wieder hat uns die Landschaft umgehauen, je derart gluecklich gemacht, dass wir kaum Worte dafuer finden koennen (ich weiss, dafuer halte ich mich gerade nicht besonders kurz...).
Und nun sind wir also endlich in Tucson am Computer, versuchen Worte zu finden fuer dieses wunderschoene, abwechslungsreiche, freundliche, riesige, alles uebertreffende Land, und mir bleibt nichts anderes zu tun, als Euch allen einen dicken Kuss rueber zu schicken, weil mir da einfaellt, was meine Pantschi immer sagt: Du wirst schon noch an uns denken!
In diesem Sinne bin sehr bald!
Sonni***
(War ich theatralisch? Sorry, bin etwas ueberwaeltigt!)
Aufbruch: | 20.04.2005 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 13.02.2006 |
Samoa
Australien
Singapur
Indien