MAL EBEN KURZ NACH ERITREA
Zugfahrt fällt aus
Drei volle Tage bin ich schon in Asmara, eindeutig einen Tag zuviel. Aber ich warte auf die Zugfahrt am Sonntag morgen. Seit kurzem wird wieder eine Fahrt mit einer alten italienischen Dampflok aus den dreißiger Jahren auf einer der atemberaubendsten Strecken überhaupt angeboten. Über zahllose Brücken und Tunnel geht es von Asmara Richtung Rotes Meer. Es heißt, der Bau der Strecke wäre so schwierig gewesen, dass der zuständige italienische Ingenieur damals Selbstmord begangen hat. Bis Nefasit, 25 Kilometer entfernt und der landschaftlich schönste Abschnitt, werden Touristen, für stolze 50 Dollar, sowie interessierte Einheimische befördert, für viel weniger, eine Stunde hin, eine Stunde Pause, zwei Stunden zurück, es geht ja wieder bergauf.
Ich bin zeitig da, ein paar Einheimische sitzen dösend herum, in einiger Entfernung sehe ich die alte Lok, die schon kräftig befeuert wird. Mit dem Lokführer und dem Heizer, beide noch älter als die Lok selber, unterhalte ich mich und mache ein paar Fotos. Gegen 8 Uhr zur vorgesehenen Abfahrt trifft noch ein Pärchen ein, sonst niemand. Drei Passagiere sind aber zu wenig, die Fahrt wird abgesagt.
Ich bin natürlich enttäuscht. Die Fahrt soll eines der herausragenden Erlebnisse sein, die Eritrea zu bieten hat. Aber Touristen gibt es nicht viele und Werbung wird dafür auch nicht gemacht. Ein schottischer Geschäftsmann erzählt mir später, er hätte die neue Ministerin für Tourismus getroffen. Sie spräche kein Wort Englisch.
Aufbruch: | 13.04.2005 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 23.04.2005 |
Asmara