Felix reist durch Indien
Jaipur
17.01- 18.01 Jaipur, Rajasthan, Indien
Als die Bahn schliesslich um 0:00 eintraf, war ich hundemuede und sehnte mich nur nach ein wenig schlaf. Meine erste Bahnfahrt war jedoch alles andere als entspannend, da in meinem Hinterkopf stets die Geschichten von geklautem Gepaeck bei Nachtfahrten umhergeisterten. Meinen grossen Rucksack angekettet und mit meinem kleinen Rucksack auf dem Bauch befindend, gelang es mir trotzdem wenige Minuten Schlaf auf meiner nun viel zu kleinen Liegefläche zu erhaschen.
Da ich mal wieder zu faul war, mir ein Hotel am Tag vorher zu buchen, ging es wieder mit einer Rickshaw zu dem von mir im Lonely Planet anvisiertem Hotel, dass mich dann zum Glück auch aufnahm.
Um 13°° nach 4 stuendigen Schlaf begann dann schliesslich auch mein erster Tag in Jaipur.
Auf den Weg zur Innenstadt liefen mir dann ploetzlich zwei kleine Inder(ca. 5-8) in dreckigen Lumpen gekleidet über den Weg, die einfach nur herzerweichend mich anlachten und nach Rupies bettelten. Da ich diesen Augen einfach nicht widerstehen konnte, entschied ich mich ihnen nicht Rupies zu geben (die wohl eh nicht bei den Kindern geblieben wären), sondern mit Ihnen zu essen. Also kaufte ich indische Teigwaren und ass diese mit den Kindern am Straßenrand. In diesem Moment bekam wohl die überall gegenwaertige Armut in Indien zum ersten Mal ein Gesicht und ich musste mit den Traenen kaempfen.
Am naechsten Morgen machte ich mich dann auf dem Weg zum Monkey und Sonnentempel.
Im Sonnentempel wurde ich von einer Frau begruesst, deren Familie seid bestehen des Tempels ihn in Schuss hält. Ich erhielt dann auch als ungewollte Gegenleistung für eine kleine Spende einen orangenen Punkt auf der Stirn, den ich jedoch schnellstmoeglich entfernte.
Der Monkeytempel machte seinem Namen alle Ehre. Hier sah ich auch meine ersten Schlangenbeschwoerer, die jedoch mit dem Wissen, dass den Cobras der Giftzahn gezogen wurde und die Tiere sehr schlecht gehalten werden, jeglichen Reiz verloren hatten.
Mit Sahra, (31 UK)die ich am Abend zuvor im Hotel getroffen hatte, ging ich dann durch die Stadt und schaute mir die Sehenswuerdigkeiten an. Spaeter trafen wir dann noch Rohit, der mir morgens ueber den Weg gelaufen war. Rohit war 19 Jahre, studierte Wirtschaft und kannte sich in Jaipur weniger aus als wir, wie sich rausstellte. Wir redeten sehr viel, unterhielten uns ueber die unterschiede von Indien und Europa. Rohit dachte wir wuerde ihn auf den Arm nehmen, als wir sagten, dass es in Europa keine Elephanten, Kühe, wilde Hunde und Kamele auf den Straßen gab .
Ein dubioser Herr wollte mich dann noch am Abend noetigen, seinen Guru am naechsten Morgen zu treffen, was ich aber dankend abgelehnt hatte. So gingen auch meine letzten Stunden in Jaipur langsam zuende...
Aufbruch: | 14.01.2010 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | Juli 2010 |