Einmal durch Asien in fünf Wochen...

Reisezeit: Januar - März 2010  |  von A. und K. W.

Kambodscha und die Tempel

Unser Aufenthalt in Phnom Penh war nicht wirklich langandauernd. Am nächsten Morgen ging es nämlich schon wieder weiter nach Siem Reap, unserem eigentlichen Reiseziel in Kambodscha.

Also bestiegen wir nichts ahnend den Reisebus. Die Busreise war echt der Knüller. Wir sassen in einem Bus mit ca. 90 % Kambodschanern. Und wie fast überall in Asien, war Karaoke auch hier sehr beliebt. Also liefen sechs Stunden lang nur Karaoke-Videos in einer Sprache, die wir nicht verstanden - wirklich gewöhnungsbedürftig. Kurz vor unserer Ankuft in Siem Reap stellte sich uns ein angeblicher Angestellter des Reiseveranstalters vor... ja das lässt Einiges erahnen...

Natürlich gehörte er nicht zu der Reisegesellschaft und wir landeten in einem weiter entfernten Hotel in Siem Reap, das wir jedoch nicht genommen haben, weil es viel zu überteuert war... man müsste ja auch noch die Provision für den netten Herrn draufrechnen.

Wir begangen uns dann also fussläufig in das Hotel unserer Wahl, was bei ca. 30 Grad Celsius kein wirkliches Vergnügen ist, zumal wenn man mit jeweils einem 20 kg Rucksack und einem Handgepäck bepackt ist. Einige Mönche, die uns auf dem Weg entgegenkamen meinten anerkennend in Kais Richtung "Strong man", denn mittlerweile hatte er auch noch mein Handgepäck .

Leider war das Hotel aber ausgebucht. Mit unseren Rucksäcken waren wir auch ein gefundenes Fressen für die zahlreichen Tuk Tuk Fahrer, denn jeder von ihnen wollte uns in ein anderes, total gutes Hotel bringen.
Zum Glück hatten wir jedoch ein gutes und günstiges Guesthouse gefunden, in dem wir dann gleich eine kalte Dusche genommen haben.

Da es schon nach drei Uhr war, fanden wir, dass sich die Eintrittskarte für die Tempelanlagen nicht mehr gelohnt hat, also schlenderten wir ein wenig umher , assen und trancken ganz nett. Ausserdem buchten wir einen Tuk Tuk Fahrer fuer den nächsten Tag.

Der Fahrer war wirklich nett und wir unterhielten uns eine Weile über das alltägliche Leben hier in Kambodscha. Auf unserer Besichtigungstour haben wir eine Menge Tempel gesehen. Wir sahen fast alles von der "grossen Runde". Am späten Nachmittag machten wir uns auf, den Sonnenuntergang von einem höhergelegenen Berg anzuschauen. Es war wirklich ein schönes Erlebnis, auch wenn wir nur zwei von hunderten von Touris waren.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Nach einem guten indischen Essen und ein paar Getränken, wobei die Shakes hier wirklich super sind, gingen wir völlig erschalgen ins Bett. Am nächsten Morgen wollten wir nämlich Angkor Wat bei Sonnenaufgang sehen. Diesmal wollten wir aber eine kleine Fahrradtour machen...

Hätte ich gewusste, wie schlimm dieser ungefederte Sattel nach ca. 5 Minuten ist, hätten wir die Tour nicht gemacht. Zudem waren die Fahrräder eher für kleine Asiaten gebaut. Also hatte ich einen schmerzenden Hintern und Kai schmerzende Knie. Den Sonnenaufgang haben wir auch nur gerade so mitbekommen, da der Angestellte im Guesthouse noch Luft aufpumpen musste...

Was wir gesehen haben, war jedoch wirklich sehr schön, also hat sich das frühe Aufstehen um 05:00 Uhr gelohnt .

Anschliessend machten wir uns auf, die "kleine Tour" zu erkunden. Die Tempel waren natürlich alle sehr schön anzuschauen, obwohl man nach dem vierten oder fünften auch nicht mehr wirklich so viele Unterschiede gesehen hat.

Vor dem Tempel mit den über hundert Gesichtern

Vor dem Tempel mit den über hundert Gesichtern

Erwähnenswert ist jedoch, dass ich gerade so einem Anschlag entkommen bin! Kai radelte mit seinem Fahrrad etwas vor, als ich einen kleinen, süssen Affen am Wegesrand sitzen sah... So fing alles an...
Ich zückte also die Kamera und schoss drauf los, der Kleine kam sogar näher, wie zahm die doch sind, dachte ich! Plötzlich machte der Affe einen Satz auf mich zu, mit weit ausgebreiteten Armen, als wolle er mir mitten ins Gesicht springen... Ich konnte mich aber durch einen lauten Schrei, der den Affen wohl verjage, gerade noch so retten!... Dies diente jedoch der Erheiterung der vorbeifahrenden Einheimischen und Kai kriegte sich auch nur schwer ein! Ab diesem Zeitpunkt hielt ich einen Sicherheitsabstand zu den niedlichen Tierchen ein!

Niedlich, was!?

Niedlich, was!?

Wir setzten unsere Tour also durch die Tempel, u.a. dem, wo "Tomb Raider"gedreht wurde, fort. Da wir durch unsere Fahrradtour ziemlich ausgehungert waren, wollten wir uns ein Restaurant suchen. Wir nahmen uns gleich das nächstgelegene und wunderten uns, wieso uns die Angestellten, nicht, wie sonst auch immer, aus einer Entfernung von 100 m schon "Cold drink, somthing to eat?" zuriefen.

Wir landeten in einem "Einheimischenrestaurant". Eine Karte gab es auch nicht und niemand sprach Englisch. Das einzige Gericht waren Pancakes mit einer undefinierbaren Füllung. Einer der Gäste, der englisch sprach, erklärte uns noch schnell, wie das Gericht gegessen wird. Und zwar rollt man den Pancake gefüllt mit diversen Blättern in Salat und tunkt es dann in Fischsosse! Es hat alles prima geschmeckt und wir haben für die Gerichte samt Getränken nicht mehr als 3 Dollar bezahlt.

Gestärkt ging es nach bereits sieben Stunden Sightseeing zum Angkor Wat. Leider war gerade Mittagssonne angesagt. Ansonsten war der Tempel natürlich überwältigend in Grösse und der Art und Weise unvergleichlich.
Da ich jedoch keine fünf Minuten mehr auf meinem Sattel sitzen konnte und wir beide total geschafft waren von der Sonne, liessen wir das Fahrradfahren sein und nahmen uns ein Tuk Tuk zurück. So fuhren wir beide mit zwei Fahrrädern an Board zurück zum Hotel und fielen nach einer kalten Dusche ins Bett. Am Abend gingen wir nett Essen und nach kurzem Bummeln auch wieder ins Hotel zurück.

Heute war der erste seit sechs Tagen, an dem wir nicht um sechs oder früher aufstehen mussten. Das genossen wir und schliefen sogar bis acht! Nachdem wir Sachen gepackt haben, früstückten wir lange und warten nun auf unseren Bus nach Bangkok!

Dort werden wir hoffentlich gegen acht heute Abend ankommen...

Zusammengefasst kann man über Kambodscha sagen, dass die Menschen hier wirklich nett und hilfsbereits sind! Man wird nicht um sein Geld betrogen und die Menschen lächeln stets, auch wenn es bei der Armut nicht immer etwas zum Lachen gibt. Leider sind viele Kinder unterwegs, die diverse Sachen verkaufen wollen. Unbeschwerte Kindheit sieht anders aus...

© A. und K. W., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vietnam, Kambodscha und Thailand - Flitterwochen Januar-März 2010
Details:
Aufbruch: 24.01.2010
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 01.03.2010
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Thailand
Der Autor
 
A. und K. W. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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