In 7 Wochen mit dem Motorrad durch das südliche Afrika
Von Sesfontein nach Grootfontein
28.10.02
Morgens Ausfahrt in die Khowarib-Schlucht. Durchfahrt einer Furt, Sand und Kiesstrecken, die Wege teilen sich in unzählige Möglichkeiten. Nach 20 km wird mir die Sache zu bunt, ich genieße nochmal die Schlucht und fahre zurück.
29.10.02
Ausfahrt um halb 7 in Richtung Purros, 40 km steinige Piste, ab und zu tiefer Sand, vereinzelte Himba-Hütten. Dann Abzweig auf einen 'Feldweg' in Richtung Flusstal. Ein Elephant taucht auf. Wüstenelephant, der nur hier vorkommt. Ich halte Abstand. Herrliche Landschaft. Rest des Tages am Pool.
Wellblech auf dem Weg nach Purros.
30.10.02
Sesfontein nach Epupafalls.
Schotterpiste durch teils enge Bergschluchten, dann wieder über weite Ebenen. Touristenautos sind keine unterwegs. Weiße sieht man auch nicht mehr, dafür tauchen mehr und mehr Himbas auf und endlich fühle ich AFRIKA. In Opuwo wird nochmal getankt und dann geht es auf guter Schotterpiste weiter. Lediglich die letzten 70 km sind nicht mehr mit 120 km/h zu fahren. Da sieht es teilweise aus, wie in einem herbstlichen Tessin. Plötzlich taucht der mit Palmen berandete Kunene auf. Die Epupafälle rauschen hier in ein paar Kaskaden hinab. Ich treffe die Bremer aus Sesfontein wieder. Danke für die Einladung zum Abendessen!
Hier sind sie gelandet, die Außerirdischen!
31.10.02
Um 8 Uhr versuche ich die direkte Route entlang des Kunene nach Ruancana ohne Gepäck. Geht nicht: Ich liege das erste Mal unter dem Motorrad, Sturzbügel zeigt wieder, dass er nur Show ist. Ansonsten Baden in den Pools direkt am Wasserfall. Nachmittags besuche ich ein Himba-Dorf. Leben wie vor hunderten von Jahren in einfachen Hütten mit ein paar Fellstücken bekleidet.
Kleiner Exkurs zu den Himbas:
Der Nordwesten Namibias ist eine karge mit vereinzelten niedrigen Bäumen bewachsene Gegend, in der die Himbas als Nomadenvolk noch wie vor hunderten von Jahren leben und ihre Eigenständigkeit bewahren. Natürlich haben viele, die an den Schotterstrassen leben, Kontakt zu der Zivilisation und den Touristen, aber auch in dem von mir besuchten Dorf ist hiervon kaum etwas zu merken. So haben zwar vereinzelt die jüngeren Männer T-Shirts an, doch tragen sie weiterhin ihre traditionellen Frisuren und die Frauen sind ausnahmslos nach den Himba-Traditionen gekleidet. Im Kraal liegt kein Zivilisationsmüll (Bierflaschen oder Dosen) herum, dafür liegen Kuhgebisse und Knochen quer verstreut. Die Menschen leben in ihren mit Dung und Boden bestrichenen Holzgerüsthütten um einen Kraal herum, in dem abends die Tiere zusammengetrieben werden. Sie lehnen es ab, zur Schule zu gehen und leben bewusst ihr Nomadenleben weiter. Ich befürchte nur, dass sie nicht ewig den angeblichen Verlockungen der Zivilisation widerstehen können. Jeder Tourist der in diese Gegend fährt, um das 'Ursprüngliche' zu erleben, trägt dazu seinen Teil bei. Hoffentlich dauert es noch recht lange bis dahin und vielleicht hat der eine oder andere von Euch trotzdem die Gelegenheit, diese stolzen und schönen Menschen besuchen zu können.
Himbafrau vor den Epupafällen.
1.11.02
Fahre von dem Epupa Camp zur Kunene Lodge. Nach 50 km reißt das Kupplungsseil. Es geht auch ohne - nur nicht anhalten. Die Lodge mit Campingmöglichkeit liegt direkt am Fluss, kleines Krokodil auf der anderen Seite, also ein angolanisches. Vögel über Vögel, die einen Riesenlärm machen. Kupplungsseil wird ersetzt. Jetzt muss ich nach einem Neuen schauen. Bin fast allein auf dem Platz.
Besuch bei den Himbas.
2.11.02
Heute bleibe ich in der Kunene River Lodge und mache eine Quadbike-Tour entlang des Kunene. Krokodile und Fischadler, schöne Tour mit Willem. Rest des Tages: Ruhe!
3.11.02
Kunene River nach Grootfontein.
50 km Schotter dann 500 km Asphalt, endlich wieder! Heute nur Kilometer fressen, vorbei an bösem Unfall, 30 Grad Sonnenschein, Übernachtung auf Campingplatz.
Arnd und Torben laufen heute in New York, ich habe Euch die Daumen gedrückt.
4.11.02
Ruhetag in Grootfontein, habe neuen Kupplungszug bestellt, der morgen eintrifft, also noch einen Tag mit Mailen und am Pool Liegen verbringen.
5.11.02
Warten in Grootfontein.
Moppedpflege.
Aufbruch: | 13.10.2002 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 30.11.2002 |
Namibia
Simbabwe