Abenteuer Antarktis und Süd-Georgien bis Buenos Aires
12.02.10 Godthul und Fortuna Bay
Heute sind wir mal wieder früh um 6 Uhr aufgestanden. Wir waren in der zweiten Gruppe und für 9 Uhr war ein neuer Versuch einer Zodiactour in der Bucht von Godthul geplant. Dieses Mal hat das Wetter und der Wind mitgespielt und wir konnten in die Bucht hineinfahren. Auch bei dieser Tour erwartete uns diese unglaublich lebendige Tierwelt, die man an diesen von weitem so karg und unwirtlich aussehenden Küsten niemals vermuten würde.
Wie schon gestern tummelten sich Seebären, schnarchten See-Elefanten und standen Königspinguine herum, die sich im kühlen Schmelzwasser eines hier mündenden Gebirgsbaches die Füße kühlen (da sich sich gerade in der Mauser befinden, können sie nicht ins Wasser um sich abzukühlen und für die Pinguine ist es bei knapp 10°C und Sonnenschein ganz schon heiß).
Alles kleine Könige
Zusätzlich waren aber auch Eselspinguine zu sehen, die eine Kolonie etwa 200 Höhenmeter über der Bucht haben und die zur Futtersuche jedes Mal den beschwerlichen Weg durch das Tussockgras hinunter zum Meer und hinterher wieder hinauf zu Kolonie zurücklegen müssen. Besonders wenn sie vollgefuttert wieder zu ihrem Küken hinaufsteigen müssen ist das sicher kein Vergnügen.
Da wir ja am Morgen die erste Gruppe waren und am Nachmittag die letzte Gruppe, hatten wir auch mal wieder etwas Zeit zu relaxen und die vielen tollen Eindrücke zu verarbeiten und uns für die kommende, mit großer Vorfreude erwartete Anlandung in der Fortuna Bay zu wappnen, denn das soll der Höhepunkt unserer Reise werden. Ich mache es ein wenig spannend...
Als wir mittags von Godthul aus Richtung Fortuna Bay losfuhren, war der Himmel nahezu wolkenlos und alle saßen an Deck in der Sonne und ließen es sich gutgehen.
Die folgende Lautsprecherdurchsage "Wir fahren jetzt zur Fortuna Bay, wo wir gegen 14 Uhr eine Anlandung mit den Zodiacs vornehmen wollen - wenn es das Wetter zulässt" wurde mit einigem Gelächter quittiert. Wetter?
Godthul
Was soll denn da schiefgehen? Nicht einmal eine halbe Stunde später fuhren wir bei Windstärke 8, ordentlichem Seegang und schlechter Sicht auf die Bucht zu. Die Einfahrt zur Bucht ist mit Felsen gespickt und außerdem schwamm ein Eisberg genau in der Durchfahrt. So schien es... An Deck glaubte keiner mehr daran, dass das Schiff überhaupt in die Bucht einfahren kann, geschweige denn, dass wir mit den Zodiacs an Land gehen könnten. Da öffnete sich plötzlich eine große Lücke zwischen Felsen und Ufer und das Schiff steuerte trotz Sturm und Wellen sicher in die Bucht hinein. Dort ließ auch schnell der starke Wind nach und das Wasser war vergleichsweise ruhig.
Das Begrüßungkomitee
Die Anlandung konnte beginnen! Schon vom Schiff aus konnte man es sehen: Weiße Punkte. Pinguine. Riesige Mengen. Unzählbar! Ich bereue schon, den gestrigen Bericht mit einem dreifachen "Königspinguine" angefangen zu haben. Was soll ich denn dann heute schreiben? Zehnmal "Königspinguine"? Zwanzigmal? Hundertmal???
Nur Könige um uns herum...
Ich will jetzt auch ehrlich gesagt gar nichts mehr zu diesem Landgang schreiben, da ich das Erlebte nicht durch Worte entwerten möchte. Ich möchte nur soviel sagen: Das war das großartigste, was ich bisher überhaupt erlebt habe. In vielfacher Hinsicht...
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Aufbruch: | 02.02.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.02.2010 |
Antarktis
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
Uruguay