¡hola catira! - ein halbes Jahr Venezuela
Die Idee
Sitzt man an einem dieser kalten, verregneten, grauen Tage in unserem so wohlbekannten und daher vielleicht ein wenig langweiligen Deutschland, dann überkommt wohl nicht nur mich dieser Wunsch nach etwas Neuem, Interessanten, Anderen und natürlich vor allem auch nach Sonne, Strand und Meer...
Bei mir fing das mit dem Fernweh schon früh an. Früher habe ich meinen Eltern immer erzählt, dass ich mal ganz reich werde und dann ganz viel Reise. So richtig Fernweh, inkluseive des Vorsatzes nach dem Abi wegzugehen, bekam ich irgendwann in der 11.Klasse. Da ich ja in Niedersachsen lebe und 2005 Abitur gemacht habe, hatte ich noch das Glück durch die 13 Jahre Schuljahre, an dieser stressfreien und zumindest für mich relativ überflüssigen Jahrgangstufe teilnehmen zu dürfen. Genau die richtige Zeit, um einen Schüleraustausch zu machen - nur war mir dieses Licht etwas zu spät aufgegangen.
Ich begab mich auf die Suche nach Alternativen. Wenn mich eine solche Idee überkommen hat, dann bin ich für eine kurze Phase völlig fanatisch und so saß ich vermutlich die nächsten ein bis zwei Wochen relativ ohne Unterbrechung vorm PC und hab im Internet alles angeschaut, was es zum Thema Auslandsaufenthalt gab. Dort wird man quasi von der Informationsfülle erschlagen und weiß schon bald nicht mehr wo hinten und wo vorne ist. Ich zumindest fühlte mich sehr schnell überfordert.
Über Work&Travel-, Volunteer- und Au-Pair-Programme bin ich letztlich bei der Idee zu einem Freiwilligendienst gelandet. Vor allem aus finanziellen Gründen, denn ich bin kein Kind reicher Eltern (leider denke ich manchmal, aber auch nur hinsichtlich der Reisemöglichkeiten). Aber auch bei den Freiwilligenprogrammen muss man höllisch aufpassen. Zum Teil lassen sich die Organisationen nämlich sehr gut bezahlen, dass man bei ihnen arbeiten darf. Verkauft man nicht sonst seine Arbeitskraft?
Bis zu 12. Klasse habe ich hinsichtlich dessen jedoch nichts unternommen, diese euphorische Phase hält eben immer nur kurz an und danach bin ich wieder faul wie eh und je. Überlegt hatte ich jedoch, mich beim Bistum Osnabrück auf eine FSJ-Stelle - am liebsten in Afrika - zu bewerben. Dieser Plan war auch gut und schön, bis ich bemerkte, dass die Ausreise grundsätzlich im August/September stattfindet und somit vor dem Termin der Silberhochzeitsfeier meiner Eltern lag - und die wollten mich verständlicher Weise dabei haben.
Dahin waren alle meine Pläne. Und ich ganz schön sauer auf die Situation, auf meine Eltern - auf alles eben. Unfair hin oder her, das war mir in dem Moment egal, ich fand es nämlich auch ganz schön unfair.
Auf jeden Fall kam meine Mama letztendlich auf die rettende Idee, ich solle doch meine Schulleiter Pater Dr. Heiner Wilmer einmal fragen, ob eine Art FSJ auch mit dem Herz-Jesu-Orden möglich wäre. So bin ich dann nach Venezuela gekommen.
Die Idee formte sich also so langsam zu einem Plan...
Aufbruch: | 01.11.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2006 |
Peru