Rajasthan, Reise in eine fremde Welt.

Reisezeit: Mai 2010  |  von Gerhard Jay

Im schönsten Schloss der Reise: Deoghar.

Freitag, der 26. März 2010: Udaipur- Jojawar ins Schloss von Deoghar, 150 km
Start um 9 Uhr, erstes Ziel ist die Besichtigung des Stadtpalastes, den wir gestern
vom Schiff aus gesehen haben. Das Gebäude ist von einem Maharadscha im
17. Jahrhundert gebaut worden. 2 Stunden führt uns Deebak durchs Haus und
gibt umfangreiche Erklärungen. Aber die einzelnen Herrscher, Maharadscha
und Mogule auseinander zu halten, das wird von Mal zu Mal schwieriger. Es
ist aber immer wieder spannend. Ein weiteres Ziel außerhalb des Programms
ist eine Werkstatt, in der von ca. 200 Heimarbeitern besondere Gemälde
hergestellt werden. In feinsten Pinselstrichen erstellte Kunstwerke warten auf
ihre Käufer. Einige nehmen auch was mit. Der weitere Fußweg bringt uns zu
einem ""Wasserpark", einer Anlage mit etlichen Wasserspielen und Teichen.
In früheren Jahren soll ein Maharadscha seiner 11-jährigen Tochter diesen Park
gebaut haben, weil sie sich Regen wünschte...Es geht die Mär, wenn wir in die
Hände klatschen, dann steigen die Fontänen-das klappt auch, aber in 50 m
Entfernung sitzt ein Mann, der dreht das Wasser mit einem Rad auf!
Der weitere Weg nach Jojawar (150 km) dauert 3 Stunden und vor dem Dorf
Deoghar steigt die Gruppe in Jeeps um, die zu einer prachtvollen Schlossanlage
führt, unserer "Bleibe" für heute Nacht. Schon bei der Fahrt durch das Dorf
fällt die große Sauberkeit in der Straße auf. Auch die Geschäfte haben ein
schönes Ambiente. Das hat auch das Hotel: Wir beziehen einen riesigen, hohen
Raum mit Badezimmer von ca. 15qm und extra Dusche mit 8 qm. Alles vom

Feinsten und sehr rustikal. An der ausgeschriebenen Jeepfahrt in die Wüste
beteiligen wir uns nicht. Die Gruppe hat aber auf ihrer Tour auch das heimische
Maharadscha-Paar kennengelernt und war sehr angetan.
Nach einem Bad im Pool machen wir uns auf und durchlaufen den Ort, es sind
zwar auch Kühe überall, aber ansonsten ist alles sehr sauber und gepflegt.
Das Abendessen wird auf einer riesigen Dachterrasse serviert. Ein warmes
und kaltes Buffet vom feinsten in einer unglaublich romantischen Atmosphäre.

Samstag, der 27. März 2010: Ziel ist Jaipur, 290 km.
Um 9 Uhr starten wir wieder per Jeep zu unserem Bus. Das Dorf Deoghar wird
uns in Erinnerung bleiben als das sauberste. was uns in Indien geboten wurde!
Gegen 13.30 Uhr wird eine Mittagspause eingelegt. Deebak hat jeden Tag für
uns schöne Lokalitäten ausgesucht. 15.30 Weiterfahrt Richtung Jaipur. Mein
Essen bestand aus einem schönen Toast mit Hähnchenfleisch. Das Hotel in
Jaipur ist eigentlich das erste, das nicht in einem früheren Schloss liegt, sondern
eins der "Clark-Gruppe" mit 5 Sternen (Für Indien!) Sehr modern, sauber
(Das waren aber alle) und wie üblich mit sehr gutem Service. Es fällt uns auf,
dass ausschließlich männliches Personal da ist. 16.15 Uhr checken wir also ein.
Eine Stunde später bricht die Gruppe wieder auf, die Marktstraße soll besucht
werden, und dieser "Marktbesuch" wird sicher allen ein besonderes Erlebnis
bleiben. Man steht an der Seite der Straße und staunt, dass der Verkehr nicht
zusammenbricht. Wenn die Ampel auf "Grün" schaltet, dann setzt sich die
"wilde Jagd" in Bewegung: Rikschas, Tuk-Tuk, Kamelkarren, Radfahrer,

LKW, PKW, Fußgänger, Kühe, Wildschweine- alles hastet durch die Straße
mit wildem Gehupe. Aber es läuft...An der Seite auf der Erde hocken alle
Arten von Händlern , es wird gekocht, gebraten, Zuckerrohr ausgepresst-
mitten darin ein gemauertes Viereck mit drei Zwischenwänden, nach oben
und nach vorne offen: Ein Männer-Pissoir!! Nach dem Besuch einer
Teppichknüpferei sind wir um 20.30 Uhr wieder im Hotel.

Sonntag, der 28. März 2010: Ein Tag in Jaipur.
9.00 Uhr geht es los zum Fort Amber. Ehe Jaipur Hauptstadt von Rajasthan
wurde, war der Hauptsitz die Festung. Das Fort liegt wie üblich auf einem Berg.
Ursprünglich sollten wir den Anstieg mit Jeeps vornehmen, Elefanten gibt es
auch, da sind aber sehr lange Wartezeiten. Aber mit den Jeeps, das klappt
auch nicht. Der Grund ist zwar einfach für indische Verhältnisse, für uns
aber schwer nachvollziehbar: Die am Parkplatz rumlungernden fliegenden
Händler verlangen von den Jeepfahrern, zu warten, bis sie genügend Zeit
haben, ihre "Waren" anzubieten. Weil die das aber nicht tun, herrscht jetzt
"Krieg", der sich so zeigt, dass die Händler von oben mit Steinen auf die
Jeeps schmeißen! Also müssen wir zu Fuß den Berg hinauf! Auf dem Weg
begegnen uns eine Menge bunt geschmückter Elefanten mit je zwei Leuten
obendrauf. Zwei Stunden dauert die Besichtigung unter der Führung unter
der Leitung "unseres" Deebak. Den Rückweg können wir nun auch mit
den Jeeps antreten. Eine abenteuerliche Rumpelfahrt durch enge Gassen.
Auf dem weiteren Weg gibt es noch eine Kristall- und Schmuckschleiferei
zu sehen. Nach dem Mittagessen besichtigen wir noch den "Stadtpalast",
eine Sternwarte aus dem Mittelalter, anschließend wird zu Fuß noch ein
kurzer Weg zum "Palast der Winde" zurückgelegt, den wir vorher schon
einmal vom Bus gesehen hatten. Rückkehr ins Hotel um 17 Uhr. Ein Bad
im herrlichen Pool rundet einen schönen Tag ab.

In einer Wüstenlandschaft eine solche Anlage zu errichten-
für seine Tochter war dem Maharadscha nichts aufwändig genug.

In einer Wüstenlandschaft eine solche Anlage zu errichten-
für seine Tochter war dem Maharadscha nichts aufwändig genug.

Träume aus 1001 Nacht kommen einem in den Sinn, wenn in 
einer solch malerischen Umgebung die Unterkunft wartet. Am Abend wird hier hoch über den Dächern des Dorfes Deoghar
das abendliche Buffett serviert. Ein traumhafter Abend.

Träume aus 1001 Nacht kommen einem in den Sinn, wenn in
einer solch malerischen Umgebung die Unterkunft wartet. Am Abend wird hier hoch über den Dächern des Dorfes Deoghar
das abendliche Buffett serviert. Ein traumhafter Abend.

An diesen schönen Bauwerken können wir uns kaum satt sehen.

An diesen schönen Bauwerken können wir uns kaum satt sehen.

Von allen Seiten zeigt sich ein anderer Ausblick.

Von allen Seiten zeigt sich ein anderer Ausblick.

Das ist nur ein Teil des Zimmers, dazu ein Bad in Größe eines Wohnzimmers. Deckenhöhe dürfte gut 4 Meter gewesen sein.
Alles ausgebaute Räume des Palastes.

Das ist nur ein Teil des Zimmers, dazu ein Bad in Größe eines Wohnzimmers. Deckenhöhe dürfte gut 4 Meter gewesen sein.
Alles ausgebaute Räume des Palastes.

Der kleine Ort Deoghar ist auffallend sauber, nette Geschäfte,
natürlich auch Kühe, aber die gehören eh dazu!

Der kleine Ort Deoghar ist auffallend sauber, nette Geschäfte,
natürlich auch Kühe, aber die gehören eh dazu!

Der Speisesaal kann es mit jedem anderen aufnehmen.

Der Speisesaal kann es mit jedem anderen aufnehmen.

Nun machen wir mit unserem Deebak einen Ausflug in die Haupstraße von Jaipur, immerhin die Hauptstadt von Rajsthan.
Viel tolle Überraschungen erwarten uns hier.

Nun machen wir mit unserem Deebak einen Ausflug in die Haupstraße von Jaipur, immerhin die Hauptstadt von Rajsthan.
Viel tolle Überraschungen erwarten uns hier.

Es gibt keine Arbeit, die nicht am Straßenrand ausgeführt wird.

Es gibt keine Arbeit, die nicht am Straßenrand ausgeführt wird.

Auch der Schneider hat seine Gerätschaften ausgebreitet.

Auch der Schneider hat seine Gerätschaften ausgebreitet.

Diese "Anlage" befindet sich unmittelbar an der Hauptstraße in Jaipur.

Diese "Anlage" befindet sich unmittelbar an der Hauptstraße in Jaipur.

Linsen sind in Indien so verbreitet wie bei uns die Kartoffeln. Es gibt kaum eine Mahlzeit ohne Linsen, so wie sie hier auf dem Haufen liegen.

Linsen sind in Indien so verbreitet wie bei uns die Kartoffeln. Es gibt kaum eine Mahlzeit ohne Linsen, so wie sie hier auf dem Haufen liegen.

Die Stände reichen bis an den Rand der Fahrbahn.

Die Stände reichen bis an den Rand der Fahrbahn.

Was auf dem Foto beschrieben ist, sowas passiert nicht. Dass eine Kuh die ausgestellten Waren nimmt, kommt nicht vor.
So sagt jedenfalls unser Reiseleiter Deebak.

Was auf dem Foto beschrieben ist, sowas passiert nicht. Dass eine Kuh die ausgestellten Waren nimmt, kommt nicht vor.
So sagt jedenfalls unser Reiseleiter Deebak.

In dem berühmten Buch "Der Palast der Winde" von M.Kaye wird ein Teil indischer Geschichte beschrieben.

In dem berühmten Buch "Der Palast der Winde" von M.Kaye wird ein Teil indischer Geschichte beschrieben.

© Gerhard Jay, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Erlebnisse auf einer zweiwöchigen Rundreise durch Rajasthan.
Details:
Aufbruch: Mai 2010
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Mai 2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Gerhard Jay berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.