Sawadee Thailand im September 2010

Reisezeit: September / Oktober 2010  |  von Helge C

Der Country Club in Jomtien

Ein super Drummer

Ein super Drummer

Oktober 10

Der Country Club Jomtien
Wenn ich heute den Country Club in Jomtien betrete, ist es nicht mehr der, der es für mich einmal war.Der Laden heisst einfach so, und hat mit Country Musik eigentlich gar nix mehr zu tun, Als ich vor Jahren den Club kennenlernte, spielte dort eine für mich Super Rockband, die aber auch eigentlich keine war, und trotzdem spielten sie den guten alten handgemachten Rock, insbesondere die von U2 Rolling Stones und viele Oldies, z.B. Deep Purple Uriah Heep nur um einige zu nennen. Der damalige Gitarist der Hausband Acon, war ein exelenter E-Gitarist, der Wiedererkennungswert seiner gespielten Songs waren nahezu perfekt, scheinbar liebte er sein Instrument innigst, denn ich staunte nur, mit wieviel Gefühl er seine Gitarre spielte, seine Finger hatten wohl ein selbständiges Leben, meine Erinnerung an jenen Nächten, da bekomme ich immer noch eine Gänsehaut. Der Drummer ist auch einsame Spitze, ein Thai mit langen schwarzen Haaren geschmückt mit einigen Federn im Haar, und auch am rechten Arm, dann noch schwarze enge Hose und T-Shirt, und dann noch die schwarzen Stiefel dazu, die er aber immer beim Schlagzeugspielen auszog, ein echter Hingucker. Der Bassist war meistens auf Cowboy getrimmt, und fungierte auch manchmal als Sänger, und der Organist war hin und weg wenn er etwas von Bian Auger spielte, oder The house of The Rising Sun von den Animals, ( Leider ist er, wie ich heute hörte, Gestorben, tut mir Leid für ihn ) und dieser mann an der Rhytmus Gitarre auch einer mit langen Haaren, aber gedreht als Pferdeschwanz, also wie ich meine eine super Band. Die erste Zeit habe ich so manche Nacht hier im Club verbracht, und so manche Sings geleert, ich war einer der immer etwas Rock&Roll tanzen wollte, aber die Thailadys wussten gar nicht worum es bei diesem Tanz überhaupt ging, die zappelten immer nur hin und her, bis sie dann nach einiger Zeit ein gewisses Gefühl für die Drehung bekamen. Einmal kann ich mich erinnern, eine Lady aus New Zealand kam auf mich zu, packte mich und fegte dann mit mir durch den Saal , ich hatte Schwierigkeiten mit ihr mitzuhalten...bohaa hatte die Temperament, und ihr Begleiter, er saß nur still am Tisch und erfreute sich seines Bieres. Selbst wenn der Tanz grotten schlecht verlief, einige Thailadys klatschten in die Hände und freuten sich darüber einmal mit mir einmal ein Tänzchen zu wagen. Alles im allem sind die Abende immer gut und spassig verlaufen, das Bier damals 70,- Baht( 1,30 )

Und heute, ich freue mich schon wie ein kleines Kind, um endlich wieder meine Musik hören zu können, alte Freunde zu treffen soweit noch vorhanden, und zu sehen wie die Band sich diesmal formiert hat!
Mein Dänischer Freund war zwar nicht dabei, aber Freunde von ihm, auch Dänen, die wollten den vielgelobten Schuppen jetzt auch einmal kennenlernen. Also schnappten sie sich ihre Begleiterinnen und wir gingen dann die Beach-Road Richtung Country-Club. Von weitem hörten wir schon die Band spielen, und ich war gespannt, wer wohl diesmal an der Gitarre die guten alten Lieder spielt. Als wir dann den Laden erreichten, die Front war ja wie ihr wisst offen, also keine Fenster und keine Türen, sondern eine 15 Meter Terrasse bis zur Strasse hin, auf der wir jetzt standen, den Blick ans Ende des Ladens gerichtet, um die Band zu inspizieren. Was soll ich euch sagen...der Drummer war der alte, aber er hat sich seine schwarzen Haare total blond gefärbt, mein Gott, schlimmer ging es nun wirklich nicht. Als er mich sah, lächelte er zu mir rüber, erhob sich ein wenig von seinem Hocker und nickte, und ich wusste sofort, das er barfuss seine Drumms spielt. Einen Gitarist kannte ich noch aus Februar 2010 der sah aus wie einer von Dr. Hook aus den 70er mit Bart und Kopftuch, aber die anderen waren mir fremd, das heisst, der eine kam mir mehr oder weniger bekannt vor, aber das sind schon 4 Jahre her, möglich hat er auch was mit den Haaren gemacht, weiss nur nicht was...egal. Nachdem wir unseren Tisch eingenommen hatten, haben die Mädels eine Art O-Saft, und die Dänen natürlich erstmal Singha bestellt, und ich auch eins! Die Band spielte Good old Rock&Roll, und Hardrock, nur die Stimmen wenn sie singen lassen zu wünschen übrig, aber sie geben sich ja Mühe und das zählt. Es dauerte nicht lange und sie stimmten das Led von U2 Living without you an, und ich versank in alten Erinnerungen, wie immer wenn es um vergangene Zeiten geht. Die Gitarrenführung, Bass, und der Beat mit den Drumms waren super, aber der Gesang, na ja. Dann spielten sie auch noch Sympatie for the Devel von den Rolling Stones, und irgendwann auch Hotel California, der absolute Kultsong von den Eagels, den habe ich schon vor 20 Jahren hier in Jomtien gehört, zusammen mit Holiday von den Scorpions, die Songs haben sich quasi immer in abwechselnden Abständen wiederholt. Damals waren mein Dänischer Freund, der da noch schlank und rank war, und ich das erste mal in Jomtien. Heute stelle ich fest, musikalisch haben sich von den Songs nicht viel geändert, fast immer die gleichen Gassenhauer, mal romantisch, mal ausser Rand und Band, aber eines war immer dabei, das geliebte Singhabeer, das schmeckt sei eh und je gut, und meine Bekannten aus Dänemark finden immer mehr Gefallen an dem was sie so hören. Langsam kommt Stimmung auf, wie immer zur vorgerückter Stunde, und einige Thais tanzen mit den anwesenden Farangs mehr recht als schlecht, aber das sollte nun auch keine Rolle mehr spielen. In einer Ecke, nahe des Fans, sassen einige Deutsche mit ihrer Begleitung, ich glaube die hatten einen zuviel intus, sie tranken den billig Fusel Saeng Som, den Thaiwhisky der echt nach einiger zeit blind macht, und hatten sich nicht mehr so richtig unter Kontrolle, nicht das sie unangenehm wirkten, aber die Mädels hatten wohl keine Lust länger bock auf Mao Farangs, weil die sich mehr um die Musik kümmern als um ihre Ladys, die hauten dann auch ein wenig später ab. An der gegenüberlegenden Seite stand ein Billardtisch, dort spielten andere Thailadys mit anderen Farangs eine Partie, aber dem Jubel nach zu urteilen, haben die Mädels wohl gewonnen.

Hoffentlich vergisst die Band Thaimusik zu spielen, und ich habe den Gedanken noch nicht einmal fertig gedacht als die restlichen Bargirls Richtung Tanzfläche rannten um den jetzigen, für mich unverständliches Gejaule zu huldigen, alle konnten mitsingen was den grad gespielten Thaisong anging. Ich tippte an meiner Stirn, aber es half nix, wir mussten das noch 3 dieser Lieder aushalten, bevor es in die Pause ging. Ich ging zum Drummer rüber und sah wie er sich wieder die Stiefel anzog. Wir wechselten noch ein par Worte, und dann kamen auch schon meine Dänischen Bekannte zum Tresen rüber um ihre Zettel zu bezahlen. Mamasan rechnet alles zusammen, und gaben ihr die Bahts, und ich steckte der Band noch 200 Baht in ihre Tippbox rein. Wir verliessen nun den Country-Club, und gingen auf die Strasse, wo sich mittlerweile die typischen Garküchen der Nacht aufgebaut hatten. Als wir an einen solchen Chickenwagen vorbei kamen, musste ich sogleich 4 Spiesse ordern, mit einer dazugehörigen mai Pät Sousse. Alles war ok, aber beim letzten Spiess muss ich wohl auf eine Chilli gebissen haben, meine Gesichtszüge entgleisten auf der Stelle, meine Augen tränten, und ich bekam nur schwer Luft. Aufgescheucht wie ein Huhn rannte ich in den 7/Eleven Laden um mir eine Soda zu holen, welch ein Fehler, nun brannte es noch mehr. Den ganzen Weg zum Guesthouse verlief schweigend, meine Freunde verschwanden zum Strand auf unsere geliebte Bank, und ich trollte mich Mundverbrand auf mein Zimmer, und war zu nix mehr zu gebrauchen. Alles im allem hatten wir doch einen schönen Abend, und ich werde bestimmt wieder in den Country-Club gehen, nur mit dem Unterschied, keine Chickenspiese mehr mit Chilli zu bestellen!
Das Singha Beer haben sie auf 90 Baht angehoben, aber dafür bekommt man viel geboten

© Helge C, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder eine Tour mit Emirates gebucht, und das Ticket wie üblich Online Ausgedruckt. Los geht es diesmal ab Frankfurt, weil dann in Dubai keine 9 Stunden Wartezeit anliegen, sondern nur gute 3 Stunden. Die 9 Stunden Variante habe ich ja schon 3 mal mitgemacht, aber das muss ja diesmal nicht sein, da fahre ich doch lieber mit dem ICE nach Frankfurt, zumal das Zugticket im Preis inbegriffen ist.
Details:
Aufbruch: 27.09.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 27.10.2010
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Helge C berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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