Le tour de China

Reisezeit: Juli / August 2010  |  von Maren H.

Ein Blick zurück

Liebe Leser, Freunde, Verwandte und Bekannte,

nun sind wir schon wieder fast eine Woche auf europäischem Boden. Die Zeitumstellung und der Jetlag verlieren so langsam ihre Wirkung und der alltägliche Ablauf hält Einzug in unserem Leben.
Und trotzdem oder gerade deshalb möchten wir die Gelegenheit nutzen, um unseren Traum noch einmal "Revue passieren" zu lassen, China mit dem nötigen Abstand zu beurteilen und einen versöhnlichen Abschluss für unsere treuen und liebenswerten Blogleser zu finden.
Vier Wochen sind eine lange Zeit. Während der über 24000km und 84 Stunden in den verschiedensten Verkehrsmitteln und Komfortklassen können wir gehobenen Hauptes sagen, ein tolles Land mit einer unbeschreibliche Fülle an Kultur und Geschichte kennengelernt zu haben. Wir haben unseren Traum umgesetzt und all die Orte gesehen, die wir uns fest vorgenommen hatten. Wir haben 5 UNESCO-Weltkulturerbestätten besichtigt, sind in Mausoleen geklettert, haben oft gegen unendliche Massen von Menschen anrennen müssen, konnten dem Gewirr und der Undurchsichtigkeit der chinesischen Staatsbahn trotzen und haben bei alledem literweise Schweiss vergossen - aber wir würden es wieder tun!
Es ist schwer alle Eindrücke in Worte zu fassen. Selbst die Bilder (1600 an der Zahl) werden nicht das aussagen, was wir gefühlt, erlebt und auch durchlitten haben.
Das Gefühl, alleine auf der großen Mauer zu stehen; Unter den Füssen mehr als 2000 Jahre Geschichte und viele hundertausend Tote. Dabei einen Blick über die unglaubliche Landschaft Nordchinas erleben zu dürfen, durch die sich die Mauer in einem unendlichen Strang schlängelt. Wir können mit einem breiten Grinsen sagen: We climbed the great wall of China.

Die verbote Stadt mit ihren 9999 Zimmern, die ein schier unendliches Meer aus purpurroten Mauern und goldschimmernden Dächern zu sein scheint, kann kein Bild der Welt so wiedergeben, als wenn man von der Terrasse der "Halle der höchsten Harmonie" hinabblickt und erschlagen ist, von dem, was man sieht.
Hangzhou und sein West-Lake, der die gemalten Utopien auf den klassischen Bildern, die in nahezu allen hiesigen chinesischen Restaurants hängen, Realität werden lässt. Eine Harmonie und Ruhe, eine Eintracht von Pavillons, Wandelgängen, Seen und Wäldern, die all das in den Schatten stellen, was wir unter Stadtpark verstehen.
China ist groß und China ist vielfältig. Und auch wenn wir nur einen Teil davon erleben durften, können wir das selbe auch von seinen Menschen behaupten. Wir haben bittere Armut erlebt, wir haben abartige Sitten kennengelernt, haben die Folgen der Einkindpolitik erahnen können und dennoch auch unglaubliche Freundlichkeit, Wissensdurst und Hilfsbereitschaft erlebt.
China selbst ist nun Wirtschaftsmacht Nummer 2, doch seine Menschen werden noch viele Jahre benötigen, um gesellschaftlich und sozial das zu kompensieren, was zu guten Teilen das politische System unterdrückt und behindert hat.
Wir blicken zufrieden zurück ins Reich der Mitte und sind auch ein wenig stolz, all das so gemeistert zu haben. Wir würden fast alles wieder so machen - und das was nicht, lag eher an der desolaten Arbeitsweise der chinesischen Staatsbahn, als an unserem Missgeschick. Diese antiquierte Arbeitsweise war es dann ja leider auch, die uns weitere mögliche Stops auf unserer Reise verwehrt hat.
China ist trotz alledem liebens- und sehenswert. Nicht allein wegen seiner kulturellen Größe und Vielfalt. Allein Peking mit seinen 14 Millionen Einwohnern zu erleben, ist eine Erfahrung fürs Leben.
Was wir an dieser Stelle betonen müssen, ist, dass wer in Hongkong war, NICHT China kennt. Das klingt sehr überheblich, ist dennoch nichts als die Wahrheit. Hongkong ist eine Traumstadt und für uns auch eine Stadt für Träume - aber sie ist weniger chinesisch, als der Chinaimbiss um die Ecke!
Für uns war Hongkong der krönende Abschluss einer unbeschreiblichen Reise, die für uns noch Wochen und Monate allgegenwärtig sein wird.
Wir hoffen, Ihr hattet alle euren Spass bei unseren Berichten.
Wir jedenfalls haben unser Bestes getan, euch auf dem Laufenden zu halten.
All denen, die sich in unserem Gästebuch verewigt haben sei ein besonderer Dank - es war schön zu wissen, dass zu Hause an dich gedacht wird!

In wehmütiger Erinnerung.
Maren und Patrick

© Maren H., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 4 Wochen nicht um die Welt - aber durch China, was durch die großen Entfernungen jedoch (zumindest gefühlt) an eine Weltreise erinnert. Was uns erwartet, welche Route wir genau wählen - all das steht noch in den Sternen. Ganz grob geplant: Peking, Xi´an, Shanghai, Hainan, HongKong. Lassen wir uns überraschen...
Details:
Aufbruch: 27.07.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 25.08.2010
Reiseziele: China
Hongkong
Der Autor
 
Maren H. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.