Die Slowakei bei Regen kennenlernen

Reisezeit: August / September 2010  |  von Manfred Sürig

Nur raus aus Regen und Kälte!

Am nächsten Morgen stellt sich die Frage nach dem Verkehrsmittel gar nicht erst. Es schüttet wieder bei 9 Grad Lufttemperatur und das Problem ist nur, einigermaßen trocken bis zum Bahnhof Telgart Penzion zu kommen. Kosice liegt 450 Meter tiefer, da müßte es doch wenigstens ein paar Grad wärmer sein!
Die schöne Gefällestrecke im Tal des Hlinec, von der ich schon geträumt hatte, rollen wir nun im Triebwagen - allerdings für nur 2,20 Euro- bis Margecany und von dort weiter bis Kosice.
Vorteile sind: Wir sind schon mittags in Kosice und bis dahin noch trocken.
Doch die Suche nach einer Unterkunft können wir auch hier nur in den Regenpausen bewerkstelligen. Da sind wir nicht wählerisch und nehmen im Zentrum Quartier in der Pension Platz am Dominikanerplatz. Ein verschachtelter Altbau, innen alles mit Holz verkleidet, nach Fluchtwegen sucht Tony vergebens. Vielleicht hat so viel Regen ja auch sein Gutes, wie soll sich denn heute ein Feuer ausbreiten können ?

Nachmittags bleibt uns noch Zeit zu einem Fußweg durch die Altstadt, in der schon alle Vorbereitungen für 2013 getroffen werden, dann wird Kosice eine Kulturhauptstadt Europas !
Alle Sehenswürdigkeiten sind hier dicht beisammen: das Staatstheater im klassizistischen Stil mit Balkons für das Flanieren in den Pausen und dazwischen zur Elisabethkirche schöne Wasserspiele, die abends
angestrahlt werden. Es wimmelt von vielen jungen Leuten, die auf der Hlavna, der breiten Nord-Südachse der Altstadt flanieren.
Heute Abend ist eine große Werbeveranstaltung des slowakischen Rundfunks für Kosice 2013: Ein Freiluftkonzert mit bester Akustik und großem Orchester quer durch viele Musicals. Das Publikum applaudiert artig, die ganz große Begeisterung muss aber erst noch kommen. Vielleicht, wenn der Regen nachlässt.......
Im Kneipenviertel feiern Tony und ich Abschied im Restaurant zu den 12 Aposteln. Slowakische Spezialitäten werden angeboten: Wir wählen Bryndza halusky und anschliessend einen Palatschinken Gundel aus

Doch die Kellnerin empfiehlt uns, es zunächst beim Bryndza zu belassen und bei Bedarf nachzubestellen. Ein guter Rat, denn wir schaffen mit Mühe den Bryndza! Für den berühmten Palatschinken GUNDEL kommen wir dann am besten im Jahr 2013 wieder !

Am nächsten Morgen verläßt Tony mich, um nach München zurückzureisen und gibt mir noch den Rat, auf meinem Weg nach Süden unbedingt Mioscolc und dort den Kurstadtteil Tapolca zu besuchen, um endlich meine Vorurteile gegen Miscolc in Ungarn abzubauen.

© Manfred Sürig, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zehn Jahre nach meiner ersten Radtour in die Slowakei wollte ich diese Tour möglichst exakt genauso noch einmal erleben. Dass sich das Land seitdem stark verändert hat, wusste ich, auch, dass mit deutlich mehr Verkehr zu rechnen sein würde, nur dass das Wetter auch mal nicht mitspielt, das hatte ich nicht einkalkuliert
Details:
Aufbruch: 30.08.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 19.09.2010
Reiseziele: Polen
Slowakei
Ungarn
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.