Deutsche Alpenstrasse im November

Heute morgen sehen wir wieder die Sonne in den Bergen leuchten - und das am 1. November!
Als erstes werden die Semmeln abgeholt. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich erkundigt, ob man die Technik der Anlage anschauen darf, was umgehend bejaht und organisiert wurde, wie gesagt - wie Familie.
So mancher fragt jetzt vielleicht, warum schaut man sich an einem WoMo-Paltz die Technik an? Dieser Platz ist etwas besonderes. Er liegt nicht nur auf einer Mühlenbachinsel, sondern hier wird die Wasserkraft auch genutzt. Ein riesiges Wasserrad treibt einen Generator an. Zum Besichtigungszeitpunkt leitste er 16kW.
Im gleichen Gebäude ist eine Holz-Hackschnitzel-Heizanlage einschliesslich Rachgas-Feinstaubfilterung installiert, welche ein kleines Fernwärmenetz speist, mit welchen die Sanitärräume des WoMo-Platzes und das Hotel nebst Ferienappartmenthaus beheizt. So werden 70.000.Liter Heizöl eingespart - durch ca. 600 Festmeter Holz, welches nachwachsend und CO-Neutral verbrennt. Beim Hotelkomplex ist eine weitere Wasserturbine installiert, welche 27kW Nennleistung aufweist. So wird der gesamte Komplex ökologisch und ökonomisch eigenversorgt.
Hier sei dem Haustechniker, Herrn ?? Nochmals Dank gesagt, er hat sich wirklich viel Zeit genommen.

Eigentlich fehlt nur noch eine Photovoltaikanlage und eine Wärmepumpe, die die Wärme aus dem Mühlenbach holt.

Noch ein weiteres Wort zum WoMo-Platz: Saubere Sanitäranlagen, grosse Duschen, und auch hier Computer unterstützte Technik zur Bezahlung der Duschen, des Stromes und Frischwassers. Aber keine Angst, es ist kinderleicht zu bedienen.

Nach der Besichtigung sind wir zu den Schleierfällen in der Nähe von Bad Oberdorf gewandert und weiter über den Vaterlandsweg ( hier haben die Wege Namen) in Richtung Bruck und an der Ostrach zurück.

In Bruck steht ein Wasserkraftwerk in dessen Aussengelände eine alte Turbine zu bestaunen ist. Ausserdem ist in Bruck ein "bildender Künstler" ansässig, der Tiere realistisch nachbildet.

Nach einer Ruhepause haben wir noch Hindelang erkundet. Es hat die komerzielle Ausstrahlung eines Touristenortes. Viele blumengeschmücke Häuser neuerer Bauart (Neoalpenstil). Urige Häuser sind zum Glück auch noch vorhanden Hoffentlich werden die nicht auch noch im "Neoalpenstil" modernisiert. Eine Reihe interessanter Geschäfte gibt es. Im Bereich der Kirche, -nicht der Geschäfte- hat man eine "Fussgängerzone" errichtet. Nach meiner Meinung hat man hier fehlplaziert Steuergelder unnötig vergraben. Statt Asphatlcharme hat man jetzt sterilen Betonsteincharme!

Auf dem "Nachhauseweg" kam uns noch ein Bauer mit seiner Kuhherde entgegen, sieben Stück, "von Hand" getrieben, - wie in meinen Jugendjahren - und das in einer Zeit, wo Viehhaltung unter 100 Stück als nicht rentabel gilt.
Alles zusammengefasst gefällt es uns hier so gut (die Landschaft und die Freundlichkeit der Menschen), dass wir ungeplant noch einen Tag dranhängen.