Deutsche Alpenstrasse im November

Reisezeit: Oktober / November 2010  |  von Gustav Vennmann

Vorbereitungen: 5. November 2010 Einsiedeln bis Bühl

...alles kommt anders, als man denkt...

Nach einer kalten Nacht gab es heute mal keine frischen Brötchen zum Frühstück, weil die nächste Bäckerei nicht gerade um die Ecke zu finden war. Dennoch war es ein gemütliches Frühstück in schöner Umgebung. Nach dem Frühstück noch das WoMo klariert und dann gings los.
Sorry, es sollte losgehen, aber das WoMo wollte nicht anspringen. Alles "orgeln" half nicht. Auch der verzweifelte Blick unter die Motorhaube war nutzlos.

Noch ein verzweifelter Versuch im Stehen neben dem Fahrzeug, die Batterie zeigte schon Erlahmungserscheinungen. Es tat einen Ruck nach vorne, ach ja, der Gang war noch drin. Also rein ins WoMo, Gang raus und - das Ding sprang an, als wäre nichts gewesen.
Ob evtl. doch eine Glühkerze defekt ist? Das ließ mir keine Ruhe, zumal das Wochenende vor der Türe stand und ich am Montag wieder arbeiten gehen mußte. Also mußte der Ursache auf den Grund gegangen werden. Wekstattsuche stand an. Der freundliche Herr im Mauthäuschen an der Strasse nach Jungholz nannte Krün oder Mittenwald als mögliche Werkstattorte.

Auf nach Krün.
An der Tankstelle nannte man mir den"Glasl Franz". Nix wie hin. "Tut mir leid, keine Zeit, zuviel zu tun" war die Antwort auf meine Bitte um Hilfe. Ich solle doch nach Mittenwald, zum ehemaligen BMW-Händler.

Also ab, nach Mittenwald.
Der nette Herr vom Autohaus Biller (ich hoffe den richtigen Namen zu verwenden) wollte mir gerne helfen, stellte aber fest, falls eine Glühkerze defekt wäre, könnte er sie erst am Montag besorgen. Wieder nichts! Er gab mir denn die Adresse des Bosch-Service im Garmisch-Partenkirchen.

Auf nach Garmisch.

Die Bosch-Servicestelle Spanier (http://www.classic-carservice.de) ist mit einer Ford-Werkstatt(?) verbunden. Hier erhielt ich (trotz vieler Arbeit) kompetente Hilfe. Man nahm sich einfach die Zeit!!! DANKE!
Die Verbindungsbrücken der Glühkerzen waren schnell abgebaut und die Glühkerzen durchgemessen, alles in Ordnung - hier lag der Fehler nicht. Schließlich lokalisierte man den Fehler darin, dass das Relais, welches für das Vorglühen zuständig ist, der Verursacher des Problems ist. Der Meister klopfte mit dem Schraubenzieher auf das Relay und zeigte: Das isses!, aber so ein Relais habe ich nicht, das müssen Sie bei Fiat besorgen.
"Wo ist denn eine Fiat- Vertretung?"
"Da gibt es im weiten Umkreis keine mehr, die haben alle dicht gemacht" war die Antwort. Man berechnete mir nicht ganz 23€ plus MwSt. für die Arbeit des Meisters und eines Gesellen/Azubis(?).

Lieber Meister, seit dieser Zeit springt das Womo immer an, was ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen Konnte.

Jetzt war mir die ganze Geschichte zu unsicher und so beschlossen wir, die Heimreise anzutreten. Allerdings beabsichtigten wir, noch in Bühlertal vorbei zu fahren und dort bei Cum Natura noch Waren mitzunehmen.

Anders als geplant, war jetzt die Befahrung der Deutschen Alpenstrasse für dieses Jahr zu Ende. Die Heimfahrt wollten wir aber noch geniessen. So planten wir in Richtung Reutte(A) noch am Plansee entlang zu fahren. So fuhren wir dann über Oberau und Ettal am Linderhof (den hatten wir früher schon besichtigt) in Richtung Österreich ins Ammertal.
Im wildromantischen Ammertal hat man ein gigantisches Hotel (Hotel Ammerwald, http://www.ammerwald.at ) mit einer kastenartigen Glasfront gesetzt. Hier hat bestimmt jemand was von gelungener Symbiose modernen Bauens mit der Natur gefaselt, ich finde das Ding in dieser Umgebung total fehlplaziert.

Die Strecke durch das Ammertal, am Plansee vorbei über Reutte und weiter durch das Vilstal konnten wir bei schönstem Sonnenschein geniessen.

Mittagsrast am Plansee (A)

Mittagsrast am Plansee (A)

Das nächste Zwischenziel an diesem Tag sollten die Hymerwerke sein. Wollten wir dort doch eine kurze Zeit von einem neuen WoMo träumen. Also fuhren wir bei Oy auf die A/ und dann am Autobahndreieck Allgäu auf die A980, die dann später zur B12 wird. Über Isny und Kislegg und Wolfegg (hier finder man übrigends das sehenswerte Automuseum von B.Busch im Schloss Wolfegg , einem in meinen Jugendjahren bekannten Autojournalisten).

Nachdem wir uns bei Hymer unerfüllbare Träume angesehen haben wurde das nächste Ziel, Bühlertal im Schwarzwald per Autobahn über Ulm und Stuttgart angepeilt. Heute sollte es aber nur noch bis zu einem WoMo-Stellplatz auf dem Campingplatz Längetal in Gruibingen gehen. Mittlerweile war es dunkel geworden, doch Dank Nivi wurde der Stellplatz leicht gefunden. Leider erwies er sich als halbe Baustelle und die Stellflächen machten einen ungepflegten Eindruck. Wir waren nicht bereit, für diese "Kuhwiese" auch noch 10€ Gebühr zu zahlen und drehten schleunigst wieder um.

Jetzt bei Dunkelheit noch einen geeigneten Stellplatz zu finden, ist schwierig und so beschlossen wir, bis Bühl durch zu fahren. Den dort am Schwimmbad gelegenen WoMo-Stellplatz erreichten wir kurz vor 22:00 Uhr und entrichteten unsere 5€ Stellgebühr am Automaten.

Ob dieser Traum mal in Erfüllung geht?

Ob dieser Traum mal in Erfüllung geht?

© Gustav Vennmann, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die deutsche Alpenstrasse verläuft überwiegend durch die bayrischen Alpen, über etwa 450km vom Bodensee bis zum Königssee. Diese Strecke soll im November mit einem Wohnmobil gefahren werden (evtl. auch nur eine erste Teilstrecke). Das ganze ist Zeit- und Wetterabhängig. Bei Schnee muss von der Route abgewichen werden (keine Winterreifen).
Details:
Aufbruch: 30.10.2010
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 07.11.2010
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Gustav Vennmann berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.