Zum Segeln in der Karibik verpflichtet

Reisezeit: Mai 2010  |  von Manfred Sürig

In 20 Tagen die AMBASSADOR von St.Marten nach Grenada zu bringen, das hatte uns Sigi angeboten und dazu hatten wir uns - unter seiner Führung- gern verpflichtet. Also mal Sonntagssegeln unter Zeitdruck: 550 Meilen vor uns, nac hts immer ankern, macht pro Tag durchschnittlich knapp 30 Meilen.

Startvorbereitungen in St.Maarten

Wenn in Deutschland die Segelsaison beginnt, wollt ihr in die Karibik ? Egal, der Abschied fällt uns bei den Temperaturen leicht, es kann ja nur schöner werden. Und es wird schöner. Nicht einmal einen Regenschauer gibt es, als wir in St.Maarten den Flughafen verlassen. Sigi liegt mit der Ambassador in Sichtweite in der Lagune, nur 40 Minuten nach der Landung sind wir schon an Bord. Eine leichte Brise weht, die Richtung könnte Südost sein.

Das könnte es auch in Holland geben: Flaches, enges Fahrwasser, Tonnen, auf die man achten muss und am Ende eine Klappbrücke.
Aber die führt hier in den offenen Arlantik!

Das könnte es auch in Holland geben: Flaches, enges Fahrwasser, Tonnen, auf die man achten muss und am Ende eine Klappbrücke.
Aber die führt hier in den offenen Arlantik!

Aber gleich lossegeln geht noch nicht. Wir haben dieses Mal ja nicht Vollpension bei Sigi, sondern müssen uns selbst versorgen.
Dazu müssen wir mit dem Taxi in einen Supermarkt in Philipsburg fahren. Das Angebot dort ist umwerfend reichhaltig, aber das Preisniveau grösstenteils auch. Vom Weineinkauf kann uns Sigi noch abhalten, den könnt ihr morgen günstiger bei einem Inder im französischen Teil von St.Martin bekommen.
Dazu verholen wir tags darauf zur Marigot-Bay und nutzen die Brückenöffnung zur Ausfahrt auf See. 15 Meilen zum Nordufer nach Marigot sind es, zehnmal soviel wie der Weg durch die Lagune, aber der ist für unser Boot zu flach.
Beim Einkauf trennen sich unsere Wege.
Wir beladen uns mit Wein, Bier und Rum und warten auf Sigi, der uns wieder an Bord bringen wollte. Es wird 19.30 Uhr, wir haben uns inzwischen eine Pizza reingezogen, aber von Sigi keine Spur. Und draußen auf der Bay liegen so viele Boote vor Anker, dass wir die AMBASSADOR noch nicht einmal eindeutig ausmachen können. Wieviele Dinghy-Anlegestellen mag es hier geben ?
Ich suche danach noch in der Dämmerung, da taucht Sigi endlich auf.

Tja, wenn wir keine eindeutige Verabredung über den Treff abmachen, dann kann so was passieren. Erleichtert fahren wir an Bord und kosten mal den gerade gekauften Wein. Durchstarten zur Überführung, daraus wird heute nichts mehr.
Wenn wir nun schon noch im französischen Teil von St.Marten sind, dann gönnen wir uns ein letztes Mal ein Frühstück mit frischen Baguettes.
Danach erläutert uns Sigi den Plan für heute: Auf St.Eustatius zu, wenn der Wind dann doch noch besser sein sollte, können wir St.Christopher anlaufen.
Der Passat neigt im Frühjahr mehr dazu, eine südlichere Komponente zu nehmen, hören wir von Hugo in bestem Schweizerdeutsch auf Kurzwelle, und so sei in den nächsten Tagen mit Ostsüdost zu rechnen.
Das würde bedeuten, dass wir mit der Ambassador zwischen 160 und 180 Grad werden Kurs halten kännen. Das dürfte zunächst noch reichen, aber weiter südlich kommen wir dann immer weiter vom Antillenbogen weg in den Golf von Mexico.
Überlegungen, die wir bisher als Charterer noch nie haben anstellen müssen. Aber wenn schon, wir können ja auch mal eine Nacht durchsegeln, wenn's nötig wird.

So blau kann keine Nordsee sein. Und Sonne im Überfluss! Nur wo ist der Wind ?

So blau kann keine Nordsee sein. Und Sonne im Überfluss! Nur wo ist der Wind ?

© Manfred Sürig, 2010
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 03.05.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.05.2010
Reiseziele: Niederländische Antillen
St. Kitts und Nevis
Montserrat
Guadeloupe
Dominica
St. Lucia
St. Vincent und die Grenadien
Grenada
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.