Zum Segeln in der Karibik verpflichtet
Ankunft und Finale in Grenada
Clifton Harbor müssen wir nur zum Einklarieren anlaufen. Der Mannschaft bringt das ein zusätzliches Ankerbier und eine Badepause ein. Bei der Hitze ist die auch dringend nötig. Feucht ist die Luft hier, wie konnte es in Mayreau so trocken sein ?
Aus der Flaute vor Clifton motoren wir raus Richtung Sandy Island. Ein kleines Korallenriff, das von einem Hurrikan restlos zerstört wurde und heute kaum mehr als eine Sandbank mit zwei Büschen und Korallenschrott ist. Aber für uns ein Ankerplatz, auf dem wir eine Zeitlang die einzigen Gäste sind. Zum Baden und Schorcheln ideal, bald wird das für uns vorbei sein!
Ein echtes Sonntagssegeln wird noch einmal der Törn von 33 Meilen nach St.George auf Grenada. Immer im Landschatten bei glattem Wasser mit Blick auf dicke Regenwolken in den Gipfeln der Insel, doch wir bleiben stets in der Sonne, fast schon zuviel!
Auch Wolfgang hat wieder Anglerglück, ein Barracuda, aber nur 2 kg schwer. Der kommt heute Abend auf die Pfanne.
Bei 34 Grad im Schatten sind wir froh, dass Sigi vor der Hafeneinfahrt der Hauptstadt St. George ankert und nicht in die Bucht fährt. Nach jedem Sprung ins Wasser lassen wir uns von dem leichten Luftzug trocken wehen, um erneut ins Wasser zu springen. Soviel Hitze nervt doch schon etwas!
In der Bar des Segelclubs Grenada beim dritten Carib Beer klärt sich der komische Name auf:
Ein deutsches Eignerpaar aus einem Ort bei Celle, das dort auf der Straße Salzberg 7 wohnt, hat ihr Boot zum zweiten Wohnsitz auf ihrer Weltreise gemacht. Der Mann hat erst das Boot selbst gebaut und beim Ausprobieren auf Salzwasser haben die Eigner gemerkt, dass man sich auf Salzberg 7 auch um die ganze Welt bewegen kann, und das machen sie jetzt seit einigen Jahren. Da sind auch wir davon überzeugt, dass das Boot gar keinen andern Namen haben konnte!
Sigi will uns noch etwas näher an den Flughafen schippern, denn morgen früh müssen wir ohnehin schon sehr früh raus. Ziel ist die Prickly-Bay auf der Südostseite der Insel.
Wir müssen also ums Südkap herum und dann aufkreuzen. Dabei lernen wir noch einmal Atlantikdünung und Kabbelwasser kennen. Die Zufahrt ist auch schlecht zu erkennen, wenn man nicht genau darauf zuhalten kann. In einem Brecher bumst sich die Ambassador wie eine Jolle fest und als ich abfalle, laufen wir zwar schneller, verlieren aber, auch durch den Strom, fast unsere gesamte Höhe. Da bleibt zum Schluß nur noch Motoren bis zum Ankerplatz. Die Bucht ist rappelvoll, viele Dauerlieger bleiben hier über den Sommer bis zur nächsten Saison.
Wir machen noch einen Landgang in brütender Hitze durch das gute Wohnviertel, aber als Fußgänger wirken wir hier etwas exotisch. Im übrigen strengt es auch sehr an.
Da ziehen wir es vor, noch zu einem Abschiedsimbiß in der Bar der Marina einzuladen, bevor wir an Bord gehen, um zu packen.
Ein kurzer Schlaf, bis der Wecker um 3 Uhr morgens klingelt, Sigi bringt uns an Land, wo das bestellte Taxi auf uns wartet, dann gehts um die Bucht zum Flughafen.
In Europa zurück, stellen wir fest, dass der Frühling zwar vorangekommen ist, dass wir aber nichts verpaßt haben, die Karibik war eindeutig die bessere Entscheidung. Der Sommer 2010 wird für uns zwar kürzer, aber so einen schönen Mai hätten wir auf Nord- oder Ostsee niemals haben können.
Aufbruch: | 03.05.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 25.05.2010 |
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