Blumen im Haar, Hippies on the Road & ein Strip mitten in der Wüste - USA Baby!
San Francisco - Ankunft mit Hindernissen: Von Cambria in den Sequoia NP - eigentlich!
23.03.2011
Es regnet Bindfäden, Wollgarn und alles was sonst noch vom Himmel runter will. Ich kann noch nicht mal ein Foto vom Hotel machen, was direkt am Strand liegt, weil es schüttet aus Kübeln.
Um den Tag in der schönen Gegend nicht ganz zu verschenken, werden mal wieder die Regenponchos ausgepackt und wir reisen nach Hearst Castle in San Simeon, einem Schloss, dass von William Randolph Hearst, Zeitungsverleger, in den 1920er Jahren erbaut wurde. Der Typ ist irgendwann mal mit seiner Mutter in Europa unterwegs gewesen und weil ihm die Architektur so gut gefiel, hat er jahrzehntelang davon geträumt etwas ähnliches zu bauen. Hearst Castle ist dabei rausgekommen. Gigantisch. Der Mensch besitzt eine der größten Kunst- und Artefaktesammlungen überhaupt und hat sogar ganze Saaldecken gesammelt und in dem Schloss verbauen lassen.
Es gibt verschiedene Touren, die immer verschiedene Räume des Schlosses besuchen. Wir haben die Explorer Tour ausgesucht um von verschiedenen Teilen einen Eindruck zu bekommen. Hat funktioniert! Wir waren am Neptunpool, in den Umkleiden, im Gästehaus, im größten Wohnzimmer, im Speißesaal und im Poolhaus. Verrückt und einmalig.
Hearst hatte auch einen relativ großen Privatzoo, dessen Tiere frei auf dem Anwesen herumliefen (bis auf die Raubkatzen). Giraffen, Affen und vieles mehr wurde an Zoos überall hin verschenkt, doch die Zebras, die laufen noch immer frei umher. Leider konnten wir geschätze 20 Zentimeter weit sehen zwecks dickstem Nebel, daher keine Zebras, noch nicht mal Streifen.
Im Gästebungalow
In den Gärten von Hearst Castle
Hiernach musste natürlich noch die Seeelefantenkolonie angeschaut werden, die sich bei San Simeon am Strand heimisch fühlt. Man sollte sich auch hier etwas Zeit nehmen und auf den ausgewiesenen Wegen spazieren gehen, denn der dickste Bulle liegt meist nicht da, wo man zuerst hinläuft .
Weiter gings über Fresno in den Sequoia Nationalpark. Wir fuhren hoch, es regnete. Wir fuhren noch höher, es schneite. Wir fuhren immer weiter, es schneite, regnete und schneeregnete.
Nicht umsonst herrscht hier Schneekettenpflicht. Leider darf man die nicht auf einen Mietwagen ziehen. Da aber ohne kein Durchkommen mehr war, sind wir auf den nächsten Hof gefahren und wollten welche leihen...., und sind bei den absoluten Hillbillies gelandet. Aus dem Auto raus versank man bis über die Knöchel im dicksten Schnee. Das Hotel wo wir gestrandet sind hieß Snowline Lodge und scheint überhaupt nicht zu empfehlen zu sein. Der Besitzer war zwar nett, hat uns auch geholfen in der John Muir Lodge, wo wir eigentlich schlafen wollten, anzurufen, aber das Haus! Wir waren quasi bei Familie Flodder gelandet. Die haben uns dann angeboten für 70 $ bei ihnen zu bleiben, aber da mussten wir leider die Beine in die Hand nehmen und fliehen.
Am Telefon hatte uns der Mann von der Park Entrance erklärt, dass wir wohl besser nicht noch höher zur John Muir Lodge fahren sollten, da die schon seit 3 Tagen keinen Strom mehr hätten und er selbst schon versucht hätte dort hin zu kommen, aber gescheitert sei. Am nächsten Morgen sollten wir im Fernsehen sehen, dass die Autos über Nacht bis zur Motorhaube eingeschneit sind. Gut, dass wir uns rumgedreht haben.
In Ermangelung eines Schlafplatzes sind wir dann meilenweit durch die Kante gefahren um dann in Visalia zu landen, wo wir nur noch in das Bett eines Super6 Motels gefallen sind und froh waren, überhaupt irgendwo zu sein.
Bilder von unserer Schnee-Odysee folgen noch...
Aufbruch: | 19.03.2011 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 02.04.2011 |