Back to the roots

Reisezeit: April 2011  |  von Sabine H.

Samosir

Der Tagestripp führt uns zunächst nach Siallagan, einem Dorf, in dem es eine antike steinerne Sitzgruppe, ein paar Batak-Häuser und einen Opferplatz zu sehen gibt. Da man ohne Erklärung nun wirklich überhaupt nicht kapieren würde, was man hier eigentlich sieht und mein Guidebook dazu rein gar nichts zu sagen hat, heuere ich einen der örtlichen Guides an. Der erklärt mir möglichst drastisch und blutrünstig, was hier früher geschah: Die Bewohner waren Kannibalen und wenn Gesetzesbrecher verurteilt wurden, wurden sie grausamst gefoltert, dann geköpft und anschliessend verzehrt. Den Begriff "Kopf ab" konnte der Typ auch auf deutsch...

Die Sitzgruppe zwecks Gerichtsverhandlung und sonstigem Palaver

Die Sitzgruppe zwecks Gerichtsverhandlung und sonstigem Palaver

Der Opferblock zwecks "Kopf ab"...

Der Opferblock zwecks "Kopf ab"...

Das ganze haut einen jetzt nicht wirklich vom Hocker, aber so, wie der Guide die Geschichte erzählt, gruselt es einen wenigstens ein bisschen.

Wir durchqueren das Dorf Ambarita und gelangen dann zu einem Freiluftmuseum bei Simanindo. Es ist die erhaltene Siedlung des Königs Sidauruk. Man kann den ehemaligen Königspalast besichtigen, lässt sich dann in einem der gegenüberliegenden Reisspeicher nieder und lässt eine Show traditioneller Tänze über sich ergehen. Ich bin überhaupt kein Freund von solchen Folklore-Tanzeinlagen, auch wenn es authentisch dargestellte, traditionelle Tänze mit tieferer Bedeutung sein mögen. Ausser mir sind der einzelne Deutsche und die holländische Gruppe die Zuschauer und am Ende sollen dann auch noch alle mittanzen. Die Holländer sind schmerzfrei und schlurfen mit über den Platz, ich gebe gerne ein Trinkgeld für die Tanztruppe, bin aber ansonsten aus dieser Nummer raus.

Zuschauen aus einem Reisspeicher

Zuschauen aus einem Reisspeicher

Der arme Wasserbüffel muss nicht tanzen, gehört aber ansonsten zwingend für die Optik dazu

Der arme Wasserbüffel muss nicht tanzen, gehört aber ansonsten zwingend für die Optik dazu

Die Tänze sind nicht sehr action-reich, es ist mehr so ein Umhertraben mit mal einem Schal, mal einer Schale Reis, mal einer Schale Wasser, das mit einem Zweig versprüht wird. Die Mienen der Tänzer sind gelangweilt bis genervt, wie ich finde. Ich wäre allerdings auch genervt, wenn ich das 2-Mal täglich machen müsste..

Die Tänze sind nicht sehr action-reich, es ist mehr so ein Umhertraben mit mal einem Schal, mal einer Schale Reis, mal einer Schale Wasser, das mit einem Zweig versprüht wird. Die Mienen der Tänzer sind gelangweilt bis genervt, wie ich finde. Ich wäre allerdings auch genervt, wenn ich das 2-Mal täglich machen müsste..

Die schmerzfreien Holländer zeigen sich kooperativ und umkreisen auch den Wasserbüffel

Die schmerzfreien Holländer zeigen sich kooperativ und umkreisen auch den Wasserbüffel

Ein weiteres Bild aus meiner geliebten Fotosammlung namens "die Kuh und ich"...

Ein weiteres Bild aus meiner geliebten Fotosammlung namens "die Kuh und ich"...

Huta Bolon Simanindo - und das reicht mir jetzt auch !

Huta Bolon Simanindo - und das reicht mir jetzt auch !

Wir besuchen noch die heissen Schwefelquellen von Pangururan, die jedoch den Umweg nur lohnen, wenn man tatsächlich dort baden möchte. Ich sehe mir das Damenbecken an, aber bei den sowieso schon hohen Áussentemperaturen nun auch noch in ein dampfend heisses Becken zu steigen, erscheint mir wenig attraktiv.

Hier entspringen die heissen Quellen

Hier entspringen die heissen Quellen

Schlaglochpiste

Schlaglochpiste

Danau Sidihoni

Danau Sidihoni

Über eine wirklich üble Schlaglochpiste erreicht man den Danau Sidihoni und dort gibt es eigentlich absolut nichts zu sehen. Es ist eben ein kleiner See auf einer Insel im See... Die Piste ist ein potentieller Achsenbrecher für jedes Auto. Nun ja.

Den späten Nachmittag nutze ich für einen Spaziergang durch Tuk Tuk, wo zu Zeit wirklich gar nichts los ist. Es ist eigentlich ein Ort, der für viele Touristen gemacht ist mit einer großen Auswahl an Unterkünften, etlichen Restaurants und einigen Geschäften, aber es sind so wenig Gäste da, dass der Ort ziemlich ausgestorben wirkt. Ich habe allerdings Hunger und einzig und allein Appetit auf Pizza, daher lasse ich mich in einem entsprechenden Lokal nieder, wo ich der einzige Gast bin und verzehre die wirklich gute Pizza Hawaii. 2 spielende Hunde leisten mir Gesellschaft und begleiten mich anschliessend durch´s ganze Dorf zurück zum Toledo Inn. Leider ist heute der letzte Tag auf Samosir und so packe ich abends meinen Kram wieder zusammen und geniesse mein übliches Feierabend-Bir-Bintang auf dem Balkon, wobei es heute abend ganz schön windig und kühl ist.

© Sabine H., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zurück zu den Anfängen meiner Fernreisetätigkeit: Malaysia, Indonesien, Thailand - aber trotzdem anders und neu !
Details:
Aufbruch: 09.04.2011
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 25.04.2011
Reiseziele: Malaysia
Indonesien
Thailand
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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