Indien? Ankunft und mittendrin!

Reisezeit: Dezember 2010 - Dezember 2011  |  von Florian Sebrich

Goa und die Westküste Indiens

Ein kurzer Blick nach Goa und die Reiseroute von Sued nach Nord

Gokarna Dorfstrand

Gokarna Dorfstrand

"When you're in India, feel free to touch our holy cows!"
Wir haben die abgemagerte mit Bananenschalen gefuettert. Danach wollte sie unsere Tasche fressen!

"When you're in India, feel free to touch our holy cows!"
Wir haben die abgemagerte mit Bananenschalen gefuettert. Danach wollte sie unsere Tasche fressen!

la playa Palolem, Goa
uaaahhhh... happy days haben gerade nur die Mikrobewohner in meinem Bauch!

la playa Palolem, Goa
uaaahhhh... happy days haben gerade nur die Mikrobewohner in meinem Bauch!

Goa, Palolem Beach (Aufräumen)

Als wir Palolem nach einer 3 Std. Tour mit einem klapprigen Linienbus, der Marke "so lange jemand an den Gott der Rostschrauben und quietschenden Stossstangen noch glaubt, wird schon nichts kaputt gehen" von Gokana nach Palolem, Goa, gefahren. Was uns nach 1 Mal umsteigen erwartet hat, haben wir uns schon im vornherein durch Berichte anderer Traveler gleich beim Blick durch das staubige Busfenster erkennen koennen. Souvenirshops mit den selben Dingen, die wir an vorherigen Touristenorten für die westl. Welt mit einer Weise der Abneigung gesehen haben, sind auch hier vertreten. Nur mit noch höheren Preisen.
Eine weitere Abneigung, die mich schon fasst vom Strand wieder rückwärts hinaustreten lies, war die Fülle des Angebots für den Pauschaltourismus: Endlich ein Platz um mit Westlern Alkohol zu trinken! Olé, olé! Lorét de Mar am arabischen Meer! Echte Verbundenheit mit den überrennten Indern!
Da war es eigentlich von den Arabern eine sehr kluge Voraussicht, die Portugiesen, nach der Endeckung der Seerute nach Indien durch Vasco da Gama 1498, sie von Anfang an hinaus zu teufeln (diese Geschichte habe ich aus einem indischen Buch über Vasco da Gama und weitere miese Gewürzhändler aus dem Westen, das ich am Fort Angelo in Kannur -Cannanor- von einem netten sprachgewandten Historiker/Touristenpolizisten verkauft bekam)
Nach unserem Nachgeben an all die Bambushüttenbesitzer, die uns eine ihrer selbstgebastelten Hütten (3mm Funierholzplatten) auf Pfählen zu horrenden Preisen andrehen wollten, haben wir uns eine, wie er gesagt hat "good one" ausgesucht. Die Hütte ist...naja...schief und die Tür kann ein kleines Kind mit der Puste eindrücken. Dafür gibt es eine Sitztoilette und das Duschwasser tropft einfach unter dem Boden in den Sand... Dafür haben wir, wenn wir in unseren Hängematten auf dem kleinen Balkon, ein Meer an Kokosnusspalmen über uns. Ich hoffe nur da lässt sich kein Kokosnussaffe auf die Idee ein, eine auf unseren Holzklotz zwischen den Schultern zu werfen, wenn wir an den Strand wollen. Denn dann gehts glaub ich erstmal in Krankenhaus...

Wenn die Mire morgen wieder besser drauf ist (sie hat es noch mehr als mich erwischt) dann gehen wir wieder in das gute alte Indien mit all seinem Chaos! Außerdem ist das Essen hier uns schon zu fad, zu westerlich gewürzt, laaangweilig! Das können wir doch auch daheim haben, wieso hier?
Wir haben auch unseren ersten netten Deutschen kennengerlernt, der hier, seit dem Verlust seiner Beziehung, 4 Wochen nicht genau weiß was er machen soll und bei einer einheimischen Familie irgendwo hinter den Bambushütten wohnt. Gestrandet eben. Obwohl er eine riesige Erfahrung mit Langzeitreisen (5 Jahre ununterbrochen) hat, kann er irgendwie mit Indien auch nichts anfangen. Er fühle sich "wie ein Geldautomat" und findet keinen Ort mehr ohne "u wanna see my shop?...10 Rupees, Mister?"; angehauen zu werden. (Was auch trotzdem die Ansammlung armer Leute an den Touriplätzen zeigt) Das konnten wir nur bestätigen. Ich habe ihm dann vorgeschlagen, dass er von mir Geld annehmen sollte, was er aber strikt ablehnte Eine Breze hätte er aber schon von mir gerne gehabt Wir gaben ihm aber ein paar gute Tipps für die billige Weiterreise und gingen im tief nächtlichen Sandstrand zum Knäckebrothäusl.
Nach ein paar sehr kurzen Nächten im schaukeligen und lautem Strandhäusel (also die Wellen waren sehr sehr nah und die feierfreudigen britischen Nachbarn bis um 5 Uhr Früh auch, die ignorierten eine dreimalige Aufforderung endlich ruhig zu sein!) haben wir uns von unserem 20cm Haustier, dem Herrn "Tausendfüßler Ingo" und unseren 2 km Stränden getrennt. Der Ort war auch zu schnobig hier und voll mit bös dreinschauenden Russen.

noch nicht fertig!

Goa, Gewürzküche und Antitouritown

Nach den paar Kriegsschauplätze im Magen auf beiden Seiten (öha, es ist mir dann irgendwann eingefallen, dass ich noch nie so oft in so kurzer Zeit in Apotheken war. Naja, ist eben so in Indien. ich war nicht der einzige Westler der seinen Magen hielt sind wir in einem vollgestopften Buss nach Margao gefahren, um dort in einen weiteren Bus einzusteigen, der uns zu einem Ort ausserhalb des "lonely planets" bringen soll.

Ponga heißt das gute Städtchen.
Das erste was uns auffiel war, dass wir die einzigen Touris waren und dass es, ja man mache die Augen weit auf!, es Weizenbrotsemmeln ohne Zucker oder übersalzen gab! Englischer Stil ist eh... ihr wisst schon
Wir wollten am nächsten Tag eine Gewürzplantage (ja! wo der Pfeffer wächst und der Sepp seine Innung kennenlernt) anschauen. Wobei wir zuerst eine touristenunübliche Plantage besuchen wollten und uns alle Taxi- Bus- Riksha- Radfahrer zur näher gelegenen Plantagen mitnehmen wollten. (Eine heilige Kuh haben wir dann auch aus Frustration gefragt, aber die hat nur blöd an einer Plastiktüte gekaut.
Da sind wir nach ein wenig feilschen mit einem Rikschafahrer zur nächst gelegenen Gewürzplantage gefahren, um ein wenig mehr über die Pflanzenarten zu erfahren.
Dort angekommen hatten wir dann eine Menge Weiße getroffen und mussten 400 Rps!!! pro Person für die Tour hinlegen. Dafür gab es ein Bufett umsonst. Die Tour war richtig schwach, da wir nur einen kleinen Ausschnitt aus der 200 Jahre alten Plantage und irgendwelche verkümmerten Pflanzl gezeigt bekommen haben. Cashewnüsse konnte man auch keine sehen, da die Saison erst im August losgeht. Der Preis für die Cashewnüsse ist hier auch nicht niedriger als bei uns daheim. Denn jede Cashewblüte trägt nur eine Nuss am unteren Ende mit sich! Der Guide zeigte uns ein Imitat (eine Seife!) die an einem Cashewbaum hing. Zudem bekamen wir beim Essen einen Aperetif aus Cashewnuss als "Zuckerl": Den Fenny. Der war echt gschmackig und hat unsere letzten bösen Bakterien im Magen vernichtet, so scharf war des Zeug! Achja, Goa hat auch den billigsten Preis von Alkohol in ganz Indien. Da ist es kein Wunder, dass man auf betrunkene Ausländer oder Inder stößt. Also Vorsicht!

"Guten Abend, gute Nacht, wer hat denn den Sandstrand gemacht?"
Bitte einmal relaxed, danke. Auf Wiedersehen.

"Guten Abend, gute Nacht, wer hat denn den Sandstrand gemacht?"
Bitte einmal relaxed, danke. Auf Wiedersehen.

© Florian Sebrich, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es geht darum, woher der Pfeffer wächst und warum man aus einer Reise von sich mehr lernt wie bei einer Weiterbildung zum "Teppichpurzler" zu Hause. Achja, wer bisher noch keinen lowbudget-Irrweg hinter sich hat, sollte sich hauptsächlich auf den Rhytmus, also die Zeit des Landes konzentrieren Also locker machen und nicht wie ein Pauschaltourist herum rennen! Auszeit! Basta! Gruaß an alle meine Amigos/Amigas
Details:
Aufbruch: 07.12.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Dezember 2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Florian Sebrich berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.