Auf dem Weg zu den Samen

Reisezeit: Juli - September 2011  |  von Eva & Viktor Riesenhuber

Eine Geschichte :-)

Zu unserer Freude und Überraschung sind Überquerungen von größeren Wasserflächen mit Fähren kostenfrei.

Fähren gehören einfach zum Straßennetz dazu.

Fähren gehören einfach zum Straßennetz dazu.

Meist gibt es nur kleine Wartezeiten, außer am Fluss werden Holzstämme geschwemmt.

Lediglich von zwei kleinen Booten werden diese unzähligen Stämme begleitet (wenn wir den Markierungen Glauben schenken, dann war dieser Holzwurmfisch ca. 1 km lang).

Lediglich von zwei kleinen Booten werden diese unzähligen Stämme begleitet (wenn wir den Markierungen Glauben schenken, dann war dieser Holzwurmfisch ca. 1 km lang).

Weniger erfreulich sind die von uns gefürchteten Staubstraßen, die unser mobiles Heim total mit einem Grauschleier innen und außen überziehen. Selbst sogenannte Bundesstraßen, die anfänglich asphaltiert sind, mutieren plötzlich in wellige und löchrige Straßen. Nach km langer Hopserei und Staubschluckerei (unsere Womo ist echt nicht dicht!) ist die Freude über die nächste Asphaltstraße zwar groß, jedoch heißt es auch, stehen bleiben (am besten neben einem See)und das Auto sofort gründlich reinigen. Das dauert zwar, aber ein anschließendes Belohnungsbad reinigt auch uns und entschädigt ein bisserl.

So tingelten wir gegen Norden, machten Wanderungen in verschiedenen Nationalparks und campierten vorwiegend in der "Wildnis". Dank dem Büchlein >Mit dem Wohnmobil nach Finnland< konnten wir sehr liebliche Stellplätze mit Hilfe der Navigationsdaten ausfindig machen.
Auf der sogenannten Bärenrunde über 5 Stunden begegneten wir keinen Bären, jedoch bereits vor dem Polarkreis gingen so manche Rentiere auf der Straße spazieren.

Den Verkehr regeln hier die hübschen Tiere.

Den Verkehr regeln hier die hübschen Tiere.

Kaum nachdem wir in die Provinz Lappland eingefahren waren, passierten wir den Napapiiri = Polarkreis.

Kennzeichnung am Straßenrand.

Kennzeichnung am Straßenrand.

Das Wetter war uns hold uns so konnten wir auch nördlich des Polarkreises noch einige Tage im Inarisee baden gehen.
Vergeblich suchten wir im angepriesenen Samidorf Vuotso nach typischen Häusern und deren Einwohnern. Enttäuscht dieselten wir ostwärts, fast bis zur russischen Grenze nach Nellim, wo wir übernachteten.

Doch am darauffolgenden Tag ........ beginnt meine einzigartige Geschichte In Siida (Samimuseum - vielen Dank Vati für diesen Tipp!) "begegnete" ich meinem Samen (Lappen), der soeben aus seiner Vorratshütte kam.

Ist das nicht ein fescher Kerl?

Ist das nicht ein fescher Kerl?

Sogleich legten wir das Festtagsgewand an....

Sind wir nicht hübsch??

Sind wir nicht hübsch??

... und wanderten über viele Wurzeln und Steine 5 km bis zur Wildnis Kirche, in der nur noch zur Mitternachtssonne und gelegentlich bei Hochzeiten Messen gelesen werden.

1760 wurde diese Holzkirche am Ort einer heidnischen Kultstätte aufgebaut.

1760 wurde diese Holzkirche am Ort einer heidnischen Kultstätte aufgebaut.

Anderntags marschierten wir 6 km durch Wälder und Tundra-Landschaften zu einer der größten und ältesten (1933) Rentierscheidestellen, die nach wie vor zu Beginn des Winters in Betrieb genommen wird.

Hier werden die zusammengetriebenen Rentiere den Besitzern zugeordnet. Manche Tiere werden aussortiert, Jungtiere markiert.

Hier werden die zusammengetriebenen Rentiere den Besitzern zugeordnet. Manche Tiere werden aussortiert, Jungtiere markiert.

Dort sammelten wir eine Menge Heidelbeeren.
Auf dem Rückweg begegneten wir nebst Rentieren und Lemmingen auch einem Fuchs.

Unser läppisches Abendessen: Polentasterz mit Heidelbeerkompott, ein echter Pappenschmierer.

Unser läppisches Abendessen: Polentasterz mit Heidelbeerkompott, ein echter Pappenschmierer.

Und weil wir zwei so gut miteinander auskommen, reisten wir voll Übermut nach Norwegen.

In Norwegen empfing uns die polare Kälte mit arktischen Stürmen, sodass wir nur den Varanger Fjord abklapperten und reumütig nach Finnland zurückkehrten. Hier hat sich mittlerweile ebenfalls das Wetter verschlechtert. Es ist kein Badewetter mehr und in der Nacht ist es schon recht frisch.
Gestern haben wir in der Ferne endlich eine Elchkuh gesichtet.

Pilzköpfe, namens Seggen.

Pilzköpfe, namens Seggen.

Heute, 7.8., suchten wir nach einem freien Internetzugang und wurden in Levi fündig, um euch den neuesten Beitrag zu senden.
Wir wollen noch ganz in den NO reisen, Kilpisjärvi / Saana, bevor wir uns in Richtung Kopenhagen begeben.
Wir danken euch für eure lieben Einträge im Gästebuch und freuen uns auf weitere.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Samen (Selbstbezeichnung: Samit oder Samek in der Bedeutung „Sumpfleute“) sind ein indigenes Volk im Norden Fennoskandinaviens.
Details:
Aufbruch: 07.07.2011
Dauer: circa 10 Wochen
Heimkehr: September 2011
Reiseziele: Polen
Finnland
Schweden
Dänemark
Der Autor
 
Eva & Viktor Riesenhuber berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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