Austern, Sonne, Wind und Mee(h)r - Pfingstferien auf der Ile d'Oléron

Reisezeit: Juni 2011  |  von Ulrike S.

Ausflug auf's Festland: Brouage und Rochefort

Ausflüge auf's Festland.....

....hatten wir uns eigentlich mehr vorgenommen. Aber irgendwie die Kurve dazu nicht gekriegt. Einziger Festland-Trip führte uns über Brouage nach Rochefort. Die Mädels hatten keine Lust auf Kultur und hüteten derweil den Zeltplatz samt Hund, so dass wir unbeschwert zu zweit losziehen konnten.

Brouage ist heute ein eher verschlafenes Örtchen, hat jedoch eine reiche, historische Vergangenheit. Mitten im Marschland erhebt sich die Zitadelle und zu Reichtum kam der Ort im 16./17. Jahrhundert durch den Salzhandel. Der frühere Hafen war sogar einer der größten Europas und Kardinal Richelieu war einst hier Gouverneur, bevor er zu Kardinals-Würden kam. Auch der Gründer der kanadischen Stadt Québec Samuel de Champlain wurde hier geboren und ein kleines Museum erinnert an den berühmten Sohn der Stadt.

Bei Ebbe kommen die Austerbänke zum Vorschein

Bei Ebbe kommen die Austerbänke zum Vorschein

Brouage - die Heimatstadt des Gründers der kanadischen Stadt Quebec

Brouage - die Heimatstadt des Gründers der kanadischen Stadt Quebec

Einst mächtige Festungsstadt - heute beschauliches Fleckchen Erde mit hübschen Galerien und Kunsthandwerk

Einst mächtige Festungsstadt - heute beschauliches Fleckchen Erde mit hübschen Galerien und Kunsthandwerk

Weiterfahrt nach Rochefort

Uns zog es nach einem Rundgang weiter nach Rochefort. Die Stadt am Fluss Charente hat einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Etwa das gigantische Marine-Arsenal mit der königlichen Seilerei, in der das Tauwerk für die französische Marine hergestellt wurde. Das mussten wir uns natürlich anschauen, denn der langgestreckte Bau sah bereits von außen sehr imposant aus. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Marinemuseum oder das Geburtshaus des Marineoffiziers und Schriftstellers Pierre Loti.

Das imposante Gebäude der königlichen Seilerei von Rochefort

Das imposante Gebäude der königlichen Seilerei von Rochefort

Nach dem Besuch der königlichen Seilerei zog es uns in Richtung Innenstadt. Uns war sehr nach einer stärkenden Kaffeepause zumute. Auf dem Marktplatz wurden wir fündig, mussten jedoch unter den Schirmen Schutz suchen. Dunkle Wolken am Himmel versprachen nichts Gutes und tatsächlich begann es nach einem kurzen Gewitter auch leicht, aber anhaltend zu regnen.

Kaffeepause in Centre Ville ist angesagt. Doch leider kippt das Wetter....

Kaffeepause in Centre Ville ist angesagt. Doch leider kippt das Wetter....

Bei einsetzendem Nieselregen hatten wir dann keine große Lust mehr, noch weiter durch Rochefort zu bummeln. Zumal auch der Regenschirm im Auto war.....
Also machten wir uns auf den Rückweg, nicht ohne jedoch zuvor noch einen Stopp an einem besonderen Bauwerk einzulegen, welches uns bereits auf der Hinfahrt neugierig gemacht hatte: die Schwebefähre über die Charente, oder besser - die Pont Transbordeur. Ein Ingenieurs-Bauwerk aus dem Jahre 1900, welches die beiden gegenüberliegenden Ufer der Charante gezeitenunabhängig miteinander verbindet. Heute gelangen zwar nur noch Fußgänger und Fahrradfahrer hinüber, aber sehenswert ist das Bauwerk allemal.

Schwebend gleitet die Fähre über die Charente

Schwebend gleitet die Fähre über die Charente

Atlantischer Tiefausläufer

Mit dem einsetzenden Regentag in Rochefort kam draußen auf der Île d'Oleron dann noch ein ziemlich kräftiger Wind - um nicht zu sagen Sturm - dazu. Die Nacht und der darauffolgende Tag wurde für uns auf unserem Logenplatz ziemlich ungemütlich und wir mussten alle verfügbaren Heringe in den Boden klopfen und alle denkbaren Seile nachspannen, um nicht von unserem Hügel geweht zu werden. Der Wind kam sprichwörtlich von quer, füllte unser Vorzelt kräftig mit Sand und der Atlantik zu unserem Füßen brodelte gewaltig. Vom Tramontane am Mittelmeer waren wir ja schon Kummer gewohnt, aber das hier war noch eine Hausnummer größer. Wir wissen jetzt zumindest, was ein "atlantischer Tiefausläufer" bedeutet

Ist das Wetter schlecht, kann es nur besser werden.

Ist das Wetter schlecht, kann es nur besser werden.

Und einen Tag später sah es schon wieder so aus

Und einen Tag später sah es schon wieder so aus

© Ulrike S., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere diesjährigen Pfingstferien waren eine Premiere: statt traditionell der französischen Mittelmeerküste war diesmal der Atlantik und hier die Ile d’Oléron das Ziel unserer Familienferien. Mit dem Wohnwagen und in Vollbesetzung mit 3 (erwachsenen) Töchtern samt Hund ging es in aller Herrgottsfrühe am 10. Juni 2011 los in Richtung Westen.
Details:
Aufbruch: 10.06.2011
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 24.06.2011
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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