Überwintern 2011
Spanien 4: Von 09.02.bis 11.02.
Vom Meer zu den Bergen
09.02.2002 210 km
Tagesziel: Ronda
Wetter: Sonnig, >15º
Heute Morgen haben wir zwischen La Linea und Estepona erst mal ausgiebig die Gelegenheit die Baukunstwerke der Ferienfabriken und Golferbeheimatungen zu bewundern - am Strassenrand werden hier Golfbälle anstatt Tomaten säckchenweise verkauft - bevor wir uns wieder vom Meer weg ins Hinterland zurückziehen. Unser Ziel ist Ronda, die Stadt die durch eine 160m tiefe Schlucht in zwei Teile geteilt ist, die Stadt die wir schon zwei mal abends in der Dunkelheit besucht haben, die Stadt, die schon James Joyce, Ernest Hemmingway und Orson Wells fasziniert hat und die wir uns endlich auch mal in aller Ruhe anschauen wollen.
Wir parken in der Neustadt in der Nähe der grossen unterirdischen Parkgarage und gehen erst mal die Fussgängerzone entlang Richtung Süden,
finden dann gegenüber der Stierkampfarena - angeblich eine der ältesten Spaniens - die Tourist Info und lassen uns dort mit Stadtplan und Infomaterial ausstatten.
Wir gehen dann weiter zur 'Neuen Brücke',
der jüngsten der drei Brücken, die die Schlucht überspannen.Von dort geht es weiter in / durch die Altstadt bis zum Tor Phillip V
und dann hinaus auf die 'Alte Brücke'.
Von dort blicken wir hinab auf die 'Römische Brücke' und die Ruinen des arabischen Bades.
Dann auf der anderen Seite der Schlucht wieder hoch in die Neustadt und zurück zum Auto.
Wir fahren weiter auf gut ausgebaute Strassen bis Antequera, einer Stadt mit über 20 alten Kirchen,
aber viel wichtiger für uns mit 3 ca. 5000 Jahre alten Dolmengräbern, die wir uns noch anschauen wollen. Die Viera Dolmen mit einem über 20m Gang bis zur eigentlichen Grabkammer,
die Menga Dolmen, hier ist der Gang zweireihig und über 28m lang
und den Tholos of El Romeral, dessen Zugang ebenfalls über 28m lang ist
und dessen erste / falsche Grabkammer einen Durchmesser von 5,2m hat und die 3,75m hoch ist.
Erst im Anschluss daran, durch einen schmalen, engen Durchgang geschützt dann die eigentliche Grabkammer, die eine Miniaturausführung der falschen Grabkammer ist.
Und über allem wacht La Peña, ein mythischer Berg,
dessen Form dem Gesicht einer schlafenden Frau ähnelt. Bei soviel Mystik verschieben wir den Besuch von Granada auf morgen und bleiben erst mal hier.
SP: Parkplatz in Antequera
Kennst Du Granada?...
10.02.2002 115 km
Tagesziel: Granada
Wetter: Sonnig, <15º
Die Nacht war bitterkalt, die das Wasser in den Pfützen auf unseren Parkplatz war morgens gefroren. Aber was solls, klagen hilft nichts, einfach warm anziehen und bis nach Granada weiterfahren, wo wir uns die Alhambra anschauen wollen. Zuerst einmal führt uns der Weg Kilometer um Kilometer durch endlos erscheinende Olivenbaumplantagen bis dann irgendwann die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada am Horizont erscheinen, Granada vor uns liegt.
Wir folgen den Schildern Richtung Alhambra, parken auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz - hier wird für die ersten 10 Stunden minutengenau abgerechnet, dann €17,45 pauschal - und lösen unser 'Daytime General' Ticket (E=€13.-). Hierbei ist zu beachten, dass für die Nasrid Paläste eine Besuchszeit zugeteilt wird, die unbedingt einzuhalten ist, und dass für eine halbwegs gründliche Besichtigung der gesamten Alhambra 4-5 Stunden einzuplanen sind. Wir haben noch ca. 30 Minuten, also Zeit genug um in aller Ruhe durch den Park zu schlendern, einen Blick in den Hamman an der ehemaligen Moschee zu werfen und kurz in die Santa Maria Kirche zu blicken, bevor wir uns in die Warteschlange einreihen. Während ihrer jeweiligen Regierungszeit haben hier drei verschieden Sultane sich jeweils einen eigenen reich dekorierten Palast erbauen lassen.
Eigentlich kommt man hier aus dem Schauen, Staunen, Bewundern nicht mehr heraus, stellvertretend für die unzähligen Bilder die wir machten hier:
der Court of the Myrtles
der Court of the Lions, wobei der zentrale Löwenbrunnen derzeit renoviert wird, aber bald wieder in alter Schönheit sprudeln wird
und zwei Innenaufnahmen aus dem Court of Lindaraja,
der Spanische König Carlos V lies es sich nicht nehmen, die Alhambra mit einem Renaissance Palast zu verschönern,
der jedoch neben den filigranen Maurischen Palästen wie ein grober Klotz wirkt. Heute wird dieser Palast als Museum und für Kunstausstellungen benutzt. Bis Ende Februar sind hier noch Werke von Escher und Irving Stone zu sehen. Genug der Kunst, wir gehen weiter zum Alcazaba, eine der ältesten Teile der Alhambra, eine militärische Befestigungsanlage,
von deren Wachtürmen und Bollwerken man einen schönen Ausblicke auf Granada hat. Der Weg führt uns weiter zum Partal,
einem weiteren maurischen Palast, der aber nur von aussen besichtigt werden kann, einer weiteren schönen Gartenanlage und einer Reihe von Wachtürmen und dann zur Generalife,
dem 'Erholungsort' der Könige, wo sie sich nach ihrer Anstrengenden Regierungstätigkeit zurückziehen konnten. Damit haben wir die Besichtigung der Alhambra vollendet, wir können uns nun an die Erforschung Granadas machen.
Wir gehen den Fussweg hinab ins Tal, erreichen die Stadt am Plaza Nueva, den zentralen Platz von Granada. Am Rathaus
vorbei durchqueren wir das Albaicin Viertel und steigen auf zum Sacromonte, einst bewohnt von Zigeunern, Geburtsort des Flamenco,
heute eher ein Rückzugsgebiet für Aussteiger. Der Weg zurück durchs Albacin führt uns an der San Nicolas Kirche deren Terrasse auf der Selben Höhe wie die Alhambra liegt, und damit der ideale Platz für den Sonnenuntergang in Granada ist.
Wir gehen wieder hinab zum Plaza Nueva, von dort noch zur Kathedrale mit der königlichen Grablege (E=€4)
und zum Copral del Carbon, eine ehemalige Karawanserei.
Zum Abschluss noch eine schnelle Runde durch das La Alcaioceria, einst ein arabischer Souk, heute eine Ansammlung von Souvenierläden, bevor wir dann wieder hoch zur Alhambra steigen um auf dem Parkplatz dort unsere Nacht zu verbringen.
SP: Parkplatz P3 Granada
Zurück ans Meer
11.02.2002 330 km
Tagesziel: Mojacar
Wetter: Sonnig, <15º
Heute morgen fahren wir weiter, den schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada entlang
nach Guadix, wo im Barrio de Cuevas schon seit der Antike Menschen sich Höhlenwohnungen in die Lehmhügel graben -
und die anders als in Granada noch völlig authentisch genutzt werden.
Wir ziehen weiter bis Tabernas, einer Gegend wie im 'Wilden Westen',
das haben vor Jahrzehnten schon Regisseure erkannt und unzählige Western Filme in dieser Gegend gedreht, berühmtestes Beispiel wohl Sergio Leone mit 'Eine Handvoll Dollars'. Heute können hier drei verschiedene Parks zu diesem Thema besucht werden,
aber wer schon in 'Old Tuscon' war, verzichtet auf diesen Besuch.
Weiter führt uns unser Weg nach Mojacar, ein Künstler-Bergdorf, das uns schon immer fasziniert hat und das wir jedes mal, wenn wir in dieser Gegend sind, aufsuchen.
An der Brunnenanlage füllen wir unsere Wasservorräte nochmals auf,
bevor wir dann in Canada de Gallego auf den Stellplatz 'Ziegenwiese' gehen.
Über 50 Womos, locker über die grosse Fläche verteilt, die meisten davon Deutsche Überwinterer warten hier schon auf uns, aber für unseren Kleinen ist ja immer ein Plätzchen frei.
SP: Canada de Gallego, Ziegenwiese
Aufbruch: | 24.10.2011 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 26.02.2012 |
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