"Shanghai'd in Shanghai" oder "In China wasch´ ich Waschmaschinen"

Reisezeit: September 2011 - März 2012  |  von Fanny Schmidt

04-06.10.2011 Birdsong & Cell phones in HK

This city in China that never rests - located on its south coast -
It's been successful: the merging of East and West.
They call it the fragrant harbour - you'll be drawn into its spell
It is the heaven on earth and sometimes the living hell.
A wall of towers runs along the coast - looking like a dragon's spine
They are jutting up like coloured pencils and form up for an impressive skyline.

And it seems the only music you can hear - are cell phones ringing day by day
Stop for a while and close your eyes -
Feel the sound of birds, as there're so many around the bay.

Part I - Anreise über Shenzhen und komische Gummiringe

Ich war schon ´mal in Hong Kong. Mario auch. Zum Jahreswechsel 1999/2000. Millennium also. Ist schon ´ne Weile her, hat mich aber nie wieder losgelassen, war wohl auch der Moment, wo mich Asien infiziert hat. Seitdem weiß ich auch, dass Hong Kong nicht der kleene Bruder von King Kong ist sondern mit "duftender Hafen" zu übersetzen ist. Ich finde, das muss man sich merken. Weils so schön klingt. Ich hätte, also wäre ich da gewesen, bei Günther Jauch mal locker damit die 1 Mio-Frage beantworten können. Auch son Zeuch wie "Wie hieß der Sherpa von Hillary als die zusammen den Everest bestiegen haben?" Denke immer, sollte jemand mal inner Wüste festsitzen, so fast am Verdursten und ne gute Fee kommt zufälligerweise vorbeigeflogen und den Weg zur nächsten Oase nur bei Beantwortung einer Frage erklärt, dann wär das doch urst übelst wenn man dann nichts weiß. Ich schwöre, die stellt dann solche Jauch-Fragen.

Duftender Hafen demnach. Noch mal schnell nen Abschweifer, fällt mir grad ein...Zum Duften. Hab ich doch heute früh inner Brigitte (musste mir der Carsten aus Deutschland mitbringen) ne Parfümprobe gefunden. Also son Ding wo man drüberschubbern muss bzw. sich die halbe Zeitung an den Hals schmiert. Sieht voll bekloppt aus, sollte man nur machen wenn man alleine ist. Was ich aber sagen will ist: Ist man weit weg, dann holen einen solche Kleinigkeiten wieder etwas herunter, zeigen, das diese Minidinge, denen oft daheim keine Beachtung geschenkt werden, plötzlich das Größte sein können. Wannenstöpsel die dicht sind zum Beispiel. Oder Fußleisten, die nicht am Staubsauger kleben bleiben weil sie mit Klebeband befestigt sind. Oder auch ne Scheibe Sommermettwurst. Ein kleines Stück haben wir noch auf Vorrat. Am liebsten würden wir es in die Vitrine legen. Hätten wir eine. Ham wa aber nicht. Kennt jemand Helges Wurstlied? Der war bestimmt auch mal in Shanghai und hatte voll den Wurstentzug... "Bonbon aus Wurst, riesengroß. Bonbon aus Wurst ganz famos - tingelingelin." Trallaallaaaaa

So weiter geht's. Hong Kong.
Sonderverwaltungszone und ehemalige britische Kronkolonie. Ich sehe Prinzi immer noch am Tag der Rückgabe. Das war 1997. Dachte erst SCHADE aber für den Touri hat sich fühlbar nichts geändert. Ist immer noch ein anderes China. Mit eigener Sprache (Kantonese) und mehr Höflichkeit. Das haben meine geliebten Engländer gut gemacht. Zänk ju.
Wir sind recht spontan für 3 Tage rüber. Am 03.10. gings los. Den Carsten haben wir eingepackt. Weil er die Brigitte ja besorgt hat. Mit dem Flieger nach Shenzhen (Provinz Guangdong) dort ne Nacht geblieben (Hotel weiß ich nicht mehr nur noch das da neben den Einwegzahnbürsten, Salz und Pfeffer, Duschhauben und Tee sone Gummiringe lagen. Die gabs allerdings nicht für umme. Ich hab dann schnell den Gedanken verworfen. Quaaatsch dis war keen Stundenhotel dis war nur so schön stylisch in rotem Samtzeuch eingericht weil der Inhaber eben Geschmack hat. Wasn sonst?
Nächsten Morgen dann ab mit dem Taxi Richtung MTR subway. Vorher noch durch den Zoll (Achtung, wenn man wieder ins Kommi-China zurück will, braucht man ein entsprechendes Visum - multiple entry) und dann ca. eine Stunde Fahrt mit der Bahn..tadaaa...da.

...sein Name ist Hase

...sein Name ist Hase

This city in China - harmonious 'n' hectic at the same time.
Everything's straightened to Feng-Shui anyway all the world is chasing the dime.
Honking taxis and super markets - cooking shops wherever you go
Historic sites, modernity - crazy people make you believe playing a part in a horror show.
Everybody has a business meeting and everyone is in a rush.
Everything is loud and lightning - it's hard to find a place of hush.

And it seems the only music you can hear - are cell phones bothering each single day
Relax for a moment and take a deep breath -
Listen to the sound of birds, as there're hundreds around the bay.

Part II - Zum Pinkeln in die Felix-Bar

Übernachtet haben wir dann in Kowloon. Eines der Territorien in die HK aufgeteilt wird. Mitten drin ist das. Im Prudential Hotel in der Nathan Road. Nicht ganz günstig aber dafür mit Gebäck statt Gummiringen. Und mit nach Origami-Art gefaltetem Clopapier. Cool.

Ein MUSS sind eine "Star Ferry" -Dampferfahrt (´rüber nach HK Island), Mid-Levels Escalator (die längste open-air Rolltreppe der Welt 800m), The Peak" (Hongkongs Hausberg mit hammermäßigem Blick über die Metropole egal ob bei Tag oder Nacht), der Nachtmarkt und ganz wichtig...Geht ins Peninsula Hotel. Egal, ja das Bier ist teuer na und wenn ihrs schon bis nach HK geschafft habt ist das doch bitte Wurscht oder wie...trinkt ganz viel und dann nichts wie ab aufs Clo. Das ist legendär. Die Jungs wollten kein Foto machen kamen aber mit nem breiten Grinsen wieder ´raus...die Pissoirs stehen frei vor einer Riesenglasfront hoch oben im 28. Stock mit Blick auf die beleuchtete Stadt so nach dem Motto "Bin der König der Welt", den Damen werden nach Vollendung die Hände gewaschen und getrocknet. Ich glaube den Boys auch und ich habe gehört, wer will kann auch ne Rückenmassage bekommen. Also WÄHRENDDESSEN. Tsstt. Verrückte Welt - Man geht's uns schlecht.

Wer mehr Zeit hat, guckt sich noch die Oberstudienrätesehenswürdigkeiten an (Hartschalenkoffer nicht vergessen) und die Dinge, die ich vergessen habe zu nennen. Weil wir sie schon durchgeackert haben. Damals. Vor 11 Jahren.

Skyline - Blick von der "Star Ferry"

Skyline - Blick von der "Star Ferry"

Felixbar

Felixbar

Mid-Levels Escalator

Mid-Levels Escalator

This city in China that can't calm down - with its special atmosphere - it makes you drown.
The contrast is huge - it takes a bit to understand
You can see the modern spirit and you can see an old, poor wife - cleaning up the park by hand.
The movement of this town never lasts - but grows ever more intense.
You may find unique places in the world but nowhere a place with such a difference.

And it seems the only music you can hear - are the cell phones becoming louder every day
Sit down anywhere and have a rest -
Realize the sound of birds, as there are thousands around the bay
.

Part III - Warum ich den Fischkopp kriege

Weiß ich nicht. Bin aber sauer. Nicht wegen den Augen die mich noch anglubschen als das Viech serviert wird (später kriege ich noch Mecker von Mario weil der sagt, mit Essen spielt man nicht) sondern weil ich das Hirn was nicht mal eins ist und Carsten den großen, leckeren, fleischigen Teil bekommt. Mario muß lachen (ja klar clever er bestellt Spare Rips) und Carsten auch. Püh. Ich hab Hunger verdammicht.

Sind unterwegs auf der HK-Island Seite. Hier macht "Duftender Hafen" seinem Namen alle Ehre. In den vielen Gassen köchelt und brodelt es. Alles ist harmonisch, selbst der Schlachtemann trägt einen Frieden in sich wie kein Zweiter. Man kann sich überfressen wenn man möchte. Und wenn man die kleinen Einheimischen-Garküchen mit ihren teils nur zu erschmeckenden Gerichten mag. Ich mag. Und zwar fast alles. Außer Froschgulasch. Frösche sind knöcherig. Der neuste Trend ist, die kleinen Schleimer einzufärben um das dann witzig zu finden, wenn sie so bunt im Kinderzimmerterrarium oder wohl auch lebend als Schlüsselänhänger vor sich hin krepieren. Warum tun die Menschen das? Ich würde sie doch lieber aufblasen und an der Wasseroberfläche schwimmen lassen. Oder mit Wasserstoff füllen. Ist doch viel humaner. Ihr Knallfrösche.

ich hab Hungaaaa

ich hab Hungaaaa

...naaa lecka wa?

...naaa lecka wa?

Schweinebaumel

Schweinebaumel

This city in China, leave the noisy streets behind - take a look around and you'll find
Hidden beaches, green oases, water, rocks and something more
Untouched landscapes, lovely hamlets - learn the other side of town -
which you've never seen before.
Enjoy the silence - drink a swallow of the nature's scent.
Take you time and let it sink ...in.... for a while -
Listen to the sound of birds - and you'll see it will make you smile.

Part IV - Stanley Bay, Cage-People und always nice weather

Wir drei also rein ins Taxi. Kost ja nix. Dick, Doof und Miss Fischbrain ab nach Stanley. Da waren wir auch schon mal, muß der Carsten aber noch sehen. Unbedingt. Das mit Dick und Doof ist nur´n Späßchen, fällt mir so heimlich ein und ich frage mich wo der Hardey-Bay ist?

Stanley liegt an der Südküste von Hong Kong Island an der Stanley Bay. Die Fahrt dahin erinnert an Monaco. In Stanley wohnen ganz viele reiche Ausländer. Weil es da so schön ist. Alles schön. Schönes Wasser, schöne Luft, schöne Ruhe, schöne Menschen und schönes Essen. Und schöne Pudel auch noch. Mit Frisuren und Schleifen und Pudellaufschuhen. Lohnenswert. Echt jetzt. Ganz schön. Ach und mit richtigem Vogelgezwitscher. Wirklich schön.
Die "Käfigmenschen" die mit mehreren Personen in einem Raum, aufgeteilt in abschließbare Käfige oder Holzboxen, teilweise doppel- oder dreistöckig gestapelt, wohnen haben es nicht so schön. Macht ja auch keinen Spaß in soner Klappbox zu hausen und sich Küche und Clo mit zehn anderen Personen zu teilen. Ob sie manchmal lieber mit dem Pudel aus Stanley tauschen würden anstatt den feinen Damen und Herren in der Felix-Bar die Hände nachm Gang zu trocknen um dafür KEIN Trinkgeld zu bekommen? Tja wer weiß das schon. Hätten sie früher besser in der Schule aufgepasst...Jeder ist seines Glückes eigener Schmied...Oder Hochmut kommt vor dem Fall. Tsst. Ich geh´ jetzt mal los und kaufe mir ein Trüffeleis.

Yes, listen to the sound of birds - and what about they sing a song.
Listen closely to their words and whereof they're talking from
The birds are singing from a town ...a nice, a restless - an incredible one
Sing a song - honestly - from a place in world I want to be
Listen to the birds around, listen to their lovely song
They're talking from a Chinese city - singing a song from the fragrant harbour -

HONG KONG.

PS:
Das Kursive habe ich mir zusammengekritzelt. Kam so zustande. Kommt wohl vom Fischkoppgehirn. Außerdem bringt google nicht einen coolen Song über Hong Kong. Den wollte ich anfangs hier verbasteln. Wieso eigentlich nicht? Gibt´s doch über sonst jede Stadt. Selbst über Hoyerswerda.

© Fanny Schmidt, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Denn das Leben ist wie eine große Autobahn, Lass uns nicht lange überlegen, sondern los fahr'n. Wohin is egal und wo lang werd'n wir sehn, es wird immer weiter gehn...(Ohrbooten) Dieses Mal: Experiment China - Ein halbes Jahr Shanghai
Details:
Aufbruch: September 2011
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: März 2012
Reiseziele: China
Der Autor
 
Fanny Schmidt berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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