Rundreise durch Äthiopien
Addis Abeba
Den Freitagabend wollte ich eigentlich relativ ruhig zuhause verbringen, was mir dann aber letztendlich nicht gelang. Nachdem ich im Persian Restaurant zufaellig zwei nette aethiopische Maedels kennengelernt hatte, verbrachte ich den Rest des Abends mit ein paar Couchsurfern im Mata Hari und war damit, als am Samstagmorgen um 7 Uhr mein Wecker klingelte noch etwas unausgeschlafen. Singend packte ich noch die letzten notwendigen Dinge in meinen Rucksack und verpasste, der guten Musik wegen sogar noch meine S Bahn. Gefruehstueckt habe ich, die lange Warteschlange am Schalter von Turkish Airlines betrachtend auf eine Treppe am Flughafen sitztend. Ich wunderte mich ein wenig darueber, dass ich so wenig Gepaeck hatte, da mein Rucksack noch erhebliche Freikapazitaeten aufwies.
Ueber den Flug gibts nichts zu berichten, ausser dass das Essen bei TA empfehlenswert lecker war.
In Addis angekommen erhielt ich am Flughafen fuer 20 Euro mein Visum und wurde von sogleich von einer aethiopischen Schoenheit empfangen, die mir ein Taxi fuer 12 Euro aufschwaetzte. Das waere mir in Indien nicht passiert, aber wer kann uebermuedet und unwillig zum verhandeln bei solchem Charme schon noch an 1 Euro mehr oder weniger denken?
Das Zimmer war nichts besonderes, die einzige Besonderheit war, dass es 35 Dollar kostet, aber das sollte meine Laune an diesem sonnigen Morgen nicht weiter trueben. Misir, meine Bekannte von couchsurfing holte mich am Airport Motel ab und mit dem Minibus ging es dann weiter zu ihrem Cousin und ihrer Cousine. Die Wohngegend bestand aus Haueserbloecken durchzogen von Waldstrichen und Huegeln. Alles war ruhig und gelassen, wenig Verkehr und die Temparaturen lagen bei angenehmen 25 Grad plus Sonnenschein. Die Wohnung war einfach und dunkel, das Badezimmer aeusserst reinigungsbeduerftig, genauso wie auch das Wohnzimmer, aber die Leute haben mich herzlich empfangen. Kaum angekommen gab es bereits das auf einem grossen Teller servierte Mittagessen, Injera, das in Aethiopien die Hauptmahlzeit (3x taeglich) darstellt. Es handelt sich dabei um Sauerteigfladen, auf die Portionen von Fleisch, Gemuese und Kartoffeln gegeben werden. Die Injeras gibt es in vielen verschiedenen Variationen, die die ich gegessen habe, waren alle sehr lecker. Besonders gefallen hat mir, dass wir alle zusammen vom gleiche Teller mit der Hand gegessen haben. Nach einer kurzen Rast sind wir noch in die Stadt gefahren. Addis ist von Baechen durchzogen und von Bergen und Huegeln umrandet, das gibt der Stadt einen relativ interessanten Charakter. Viel Spektakulaeres an Sehenswuerdigkeiten scheint Addis nicht zu bieten, aber die Menschen sind sehr offen und freundlich und das Essen ist auch lecker. Am Abend gingen wir noch auf eine Viertelparty. Somit konnte ich viel tanzen und die restliche Energie verpulvern, die ich noch hatte, ehe ich gegen 11 Uhr ins Bett ging.
Lang ersehnte ich den Tag, da ich das erste Mal in Afrika sein werde. Es ist ein tolles Gefuehl hier zu sein und den Duft der grossen weiten Welt zu atmen. Viel habe ich noch nicht gesehen, von diesem Riesenkontinent, aber der erste Eindruck aus Aethiopien ist bis dato ein sehr guter. Am Dienstag Morgen um 5 Uhr werde ich mit dem Bus an den Tanasee fahren und von Bahir Dar aus einige Kloester beschtigen.
Aufbruch: | 12.11.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.12.2011 |