Rundreise durch Äthiopien
Gonder - Simien Berge - Gonder
Von Gonder aus fuhr ich in ca. 4 h nach Debark, von wo aus ich eine Trekkingtour in die Simiens machen wollte. Die Ortschaft liegt sehr schmucklos am Rande des Nationalparks, der die Heimat von unzaehligen Tierarten wie Chilada Pavianen, Steinboecken, Hyaenen, roten Fuechsen und vielen mehr ist. Irgendwie wirkte der Ort wie eine runtergekommene Grenzstadt, wie ich sie in Pakistan zum Iran und nach China gesehen habe.
Auf der Strasse lernte ich 2 Hollaender kennen, einen Sohn mit seiner Mutter und mit ihnen zusammen buchte ich den Trek. Verpflegung, Zelt und Schlafsack wurde von Mulis getragen, lediglich ein kleiner Tagesrucksack musste mitgebracht werden um ein paar Kekse und Wasser fuer die erst 27km lange Etappe nach Sankabar zu haben. Es ging auf und ab, vorbei an Kornfelder und Pavianen zum ersten Campingplatz. Wir haetten einen Koch mitnehmen sollen, denn die Spaghettisosse aus der Dose war fuerchterlich und nach den 27 km waren wir auch relativ erschoepft. Die Nacht im Zelt war frisch, aber mein mitternaechtlicher Toilettengang hat sich ob des fantastischen Sternenhimmels gelohnt.
Der zweite Tag fuehrte vorbei an steilen Schluchten und massiven Felswaenden durch Kornfelder nach Kitsch auf 3600m Hoehe. Die Landschaft erinnert ein klein wenig an den Grand Canyon, jedoch ist sie hier noch belebt und unzaehliche Karavanen von Mulis ueberholten uns auf unserem Weg. An einer kleinen Huette hielten wir an um gekochte Eier zu essen und die Aussicht zu geniessen. Es ist ein sehr spartanisches Leben, das die Einheimischen hier, abgeschotten von der Aussenwelt fuehren. Viele haben nicht einmal Schuhe, und die die Schuhe haben, besitzen hoechstens Plastikschlapper - und das bei morgendlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Essen aus der Dose, das wir uns am Abend kochten schmeckte fuerchterlich, und der langanhaltende Regen und die eisigen Temperaturen liessen uns gegen 7 Uhr in unsere Zelte zurueckziehen.
Gegen 6 Uhr morgens sind wir aufgestanden um auf den Gogor zu steigen, dem spektakulaersten Aussichtspunkt im Simien Nationalpark. Die Aussicht war wundervoll und die Landschaft ebenfalls. Die Sonne war kraeftig und somit war ich froh, dass Nebel aufzog als wir den Aufstieg auf den 4070m hohen Inyatiye begannen. Die Luft war relativ duenn, aber die Wanderung durch den dichten Nebel hatte etwas besonderes. Der Abstieg ins Camp nach Kietsch war steil und dauerte ca. 2,5 h. Gerade konnte ich die Paviane noch fotographieren und einem roten Fuchs im Wald hinterherjagen, da begann es schon wieder bitterkalt zu werden und zu regnen.
Per LKW und Bus fuhren wir am Mittwoch zurueck nach Gonder von wo aus ich weiter nach Lalibela reisen werde.
Aufbruch: | 12.11.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.12.2011 |