2011/12 - Spanien, Portugal
Gibraltar GB - 21.12.2011
Gibraltar ist ein britisches Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel. Es steht unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, die von Spanien nie anerkannt wurde.
Geschichte Gibraltars
Natürliche Höhlen im Felsen von Gibraltar gelten als die letzten Rückzugsgebiete der Neandertaler in Europa. Gesicherte Spuren weisen auf eine Besiedlung der Gorham-Höhle noch vor etwa 28.000 Jahren hin.
Im Altertum galt Gibraltar als eine der Säulen des Herakles. Römische Spuren in Gibraltar sind nicht bekannt. Den Römern folgten die Westgoten, die sich der Iberischen Halbinsel bemächtigten.
711 wurde Gibraltar von den muslimischen Arabern und Berbern eingenommen. Der Name Gibraltar stammt aus dem Arabischen, einem maurischen Feldherrn, der die strategische Bedeutung Gibraltars für die Eroberung Spaniens erkannte und als erster Muslim ein Stück Spaniens eroberte. Um etwa 1160 entstand eine erste Festung in Gibraltar, die in den kommenden Jahrhunderten ausgebaut wurde und heute als Moorish Castle bekannt ist. Die Muslime beherrschten Gibraltar bis zur Reconquista 1492.
Am 25. April 1607 fand während des Achtzigjährigen Krieges die Schlacht bei Gibraltar statt. Dabei überraschte eine niederländische Flotte eine in der Bucht von Gibraltar ankernde spanische Flotte und vernichtete sie.
Nachdem die spanischen Habsburger die Vorherrschaft in Europa am Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 verloren hatten, kämpften Niederländer und Engländer darum. Dies war die Zeit der Englisch-Niederländischen Seekriege. Die vier Seekriege fanden in der Zeit zwischen 1652 und 1784 statt, wobei es zeitweilig immer wieder zu Friedensschlüssen und gemeinsamen Aktionen gegen Dritte kam. So begann beispielsweise der Zweite Englisch-Niederländische Seekrieg 1664, als ein niederländischer Geleitzug in der Straße von Gibraltar von den Engländern überfallen wurde. Eine dieser gemeinsamen Aktionen war die Eroberung Gibraltars am 4. August 1704 durch Prinz Georg von Hessen-Darmstadt im Spanischen Erbfolgekrieg an Bord der englisch-holländischen Flotte unter Admiral Sir George Rooke. Die spanische Besatzung wurde dabei in Abwandlung militärischer Taktik nicht im Morgengrauen, sondern während der Siesta am Nachmittag überrascht. 1713 wurde das Gebiet im Vertrag von Utrecht formell den Briten zugesprochen und ist seit 1830 britische Kronkolonie. Während des Englisch-Spanischen Krieges von 1727-1729 belagerten Truppen von Philipp V. Gibraltar. Zwischen 1779 und 1783 versuchten spanische und französische Truppen erneut, die Festung zu erobern. In dieser Zeit wurden die ersten Tunnel, die sogenannten Great Siege Tunnels, gegraben.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Zivilbevölkerung Gibraltars umgesiedelt. In dieser Zeit wurde der Felsen in eine unterirdische Festung für bis zu 15.000 Soldaten umgewandelt. Die unterirdischen Tunnel, die sogenannten World War II Tunnels, können heute in Teilen besichtigt werden. Ziel dieser Befestigung war es, einem möglichen Angriff der deutschen Wehrmacht begegnen zu können. Diese hatte auch mit einem ersten Operationsentwurf vom 20. August 1940 die Eroberung des Stützpunktes geplant. Das Unternehmen Felix wurde jedoch nie durchgeführt, da Spanien neutral blieb. Vor Beginn der anglo-amerikanischen Invasion Französisch-Nordafrikas, der Operation Torch, schlug der US-amerikanische General Eisenhower sein Hauptquartier am 5. November 1942 in Gibraltar auf. Drei Tage später begann die Invasion Marokkos mit 300.000 Soldaten. Letzten Endes blieb Gibraltar der einzige Teil des nichtneutralen westeuropäischen Festlands, der zu keiner Zeit von Deutschland oder seinen Verbündeten besetzt war. Vor Gibraltar kam der Premierminister der polnischen Exilregierung, General Sikorski, bei einem Flugzeugunglück ums Leben.
In Gibraltar leben derzeit etwa 28.750 Einwohner. Seit langem kommt es zu Spannungen zwischen England und Spanien, weil Spanien die Hoheit über Gibraltar wiedererlangen möchte. Die Grenze nach Spanien war von 1969 bis 1985 geschlossen.
Bei einem Referendum am 7. November 2002 (Wahlbeteiligung: fast 90 %) stimmten 99 % der Abstimmenden für einen Verbleib unter britischer Herrschaft. Nur 187 Bewohner waren für eine geteilte Souveränität.
Die Straße von Gibraltar, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet, ist für das Militär von großer Bedeutung. Das Vereinigte Königreich unterhält in Gibraltar einen Flottenstützpunkt.
Am 18. September 2006 schlossen der Außenminister von Spanien und der Europaminister des Vereinigten Königreichs, Miguel Ángel Moratinos und Geoff Hoon, sowie der Chief Minister Gibraltars Peter Caruana in Córdoba einen Vertrag zur Zusammenarbeit. Darin wird festgelegt, dass ein neues Terminal des Flughafens von Gibraltar gebaut wird, so dass der Flughafen auch von spanischer Seite aus genutzt werden kann. Am 16. Dezember 2006 gab es dann zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder einen regulären Linienflug von Spanien nach Gibraltar. Außerdem wurden Regelungen über das Telefonnetz, die Kompensation von spanischen Arbeitern, die nach der Schließung der Grenze 1969 ihre Arbeit verloren hatten, und eine Erleichterung der Grenzkontrollen auf der Landseite getroffen. Weiterhin soll eine Dépendance des Instituto Cervantes in Gibraltar eröffnet werden. Am 21. Juli 2009 stattete Außenminister Miguel Ángel Moratinos, als erster Vertreter der spanischen Regierung seit Beginn der britischen Souveränität über Gibraltar, der Halbinsel einen offiziellen Besuch ab.
Trotz der verbesserten Zusammenarbeit zwischen Spanien und dem britischen Überseegebiet kam es in jüngster Vergangenheit zu Konfrontationen bezüglich der Souveränität über die angrenzenden Gewässer. Spanien erkennt nur eine kleine Zone rund um den Hafen von Gibraltar als britisch an und beruft sich dabei auf den Vertrag von Utrecht, das Vereinigte Königreich beansprucht eine Drei-Meilen-Zone. Dies führte jüngst zu Zusammenstößen zwischen der spanischen Guardia Civil und britischen Patrouillenbooten. Am 18. November 2009 kam es zu einem diplomatischen Konflikt, als ein Schnellboot der britischen Marine sieben Seemeilen südlich von Gibraltar Schießübungen auf eine Boje mit der spanischen Fahne durchführte; der britische Botschafter Giles Paxman entschuldigte sich wenig später für "mangelndes Urteilsvermögen und fehlende Sensibilität" der Schiffsbesatzung. Die Situation verschärfte sich weiter, als am 7. Dezember 2009 ein Schiff der spanischen Guardia Civil bei der Verfolgung mutmaßlicher Drogenschmuggler bis in den Hafen von Gibraltar vordrang. Die spanischen Sicherheitskräfte machten die zwei Insassen des flüchtenden Schnellbootes dingfest, wurden aber ihrerseits von britischen Polizisten verhaftet. Der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba entschuldigte sich wenig später bei Gibraltars Chief Minister Peter Caruana für das "nicht korrekte Verhalten" der spanischen Sicherheitskräfte. Diese wurden noch am selben Tag wieder auf freien Fuß gesetzt
Als Fussgänger übers Rollfeld...
Wir verzichten auf eine weitere Besichtigung Gibraltars, geniessen die Sonne bei einem Glas Wein und einer kleinen Stärkung und fahren anschliessend nach Tarifa...
Aufbruch: | 20.11.2011 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 15.01.2012 |
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